Funktionierende Lieferketten sind lebenswichtig für die regionale Wirtschaft: „Spätschicht: Industrie!“ von IHK und IAV bei Koch International

Funktionierende Lieferketten sind lebenswichtig für die regionale Wirtschaft: „Spätschicht: Industrie!“ von IHK und IAV bei Koch International
Uwe Fieselmann (7. von links), Vorsitzender der Geschäftsführung bei Koch International, vermittelte Vertreter aus Wirtschaft und Politik bei der „Spätschicht“ eindrucksvolle Einblicke in die komplexen Prozesse eines Logistikunternehmens (Bildnachweis: Robert Schäfer/IHK).

Funktionierende Lieferketten sind lebenswichtig für die regionale Wirtschaft: „Spätschicht: Industrie!“ von IHK und IAV bei Koch International  

Störungen in den internationalen Lieferketten stehen seit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine besonders im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Diese gab es allerdings schon vorher. Denn unabhängig von den Krisen hat der Arbeitskräftemangel immer wieder zu Produktions- und Lieferengpässen geführt. Eine der ersten davon betroffenen Branchen war die Logistik. „Sichere Lieferketten wird es nur geben, wenn wir über Lösungen für den Arbeitskräftemangel, insbesondere das Fahrerproblem, in der Logistik sprechen und das Thema gemeinsam mit den Verladern und der Politik angehen. Es braucht dringend mehr Arbeitskräfte mit Fahrerlaubnis. Dafür sind veränderte Zugangsvoraussetzungen, etwa Ausbildung und Sozialstandards für internationale Fahrer, zu schaffen“, erklärte Uwe Fieselmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Koch International, auf der „Spätschicht: Industrie!“, zu der das Unternehmen jetzt nach Osnabrück eingeladen hatte.

Die Pandemie und der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hätten die Verwerfungen in den Lieferketten dann noch verschärft. Insbesondere die Anforderungen der See- und Luftfracht seien um ein Vielfaches gestiegen, so der Logistikexperte. Die Verfügbarkeit und Pünktlichkeit von Flugzeugen und Schiffen sei ungewiss geworden. Die Koordination erfordere deutlich mehr Aufwand. Daher könne man heute nicht mehr davon ausgehen, dass Waren und Verkehrsmittel zu einem bestimmten Zeitpunkt am gewünschten Ort seien.

„Das Management von Waren- und Informationsflüssen und der Transport von Gütern und ihre Lagerung erfüllen sehr wichtige Wirtschaftsfunktionen für unsere Region. Diese Versorgung ist für Industrie und Gewerbe und damit für das tägliche Auskommen der Gesellschaft mit Gütern und Waren lebenswichtig. Hocheffiziente und innovative Logistik steigert darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Außenhandel“, beschrieb Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, die Bedeutung der Branche. Voraussetzung für dieses Zusammenspiel sei eine leistungsfähige Infrastruktur auf Straße, Schiene, zu Wasser und in der Luft. Diese Infrastrukturen zu erhalten und zu verbessern, sei Aufgabe der Politik, um Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze zu erhalten, so Schweda weiter.

Einblicke in die komplexen Prozesse eines internationalen Logistikunternehmens erhielten die rund 30 Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik bei dem anschließenden Rundgang durch das Unternehmen. Technologisch ist das Logistikzentrum von Koch International hochmodern. So bewegt die 370 Meter lange Unterflurkette des Umschlaglagers vollautomatisch und zielgenau bis zu 650 Paletten pro Stunde. Eingebaute Messbögen und Waagen liefern exakte Angaben zu Gewicht und Volumen der Ware. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer auch von der Lagertechnik mit kombinierten Breitgang- und Schmalganglager.

„Mit dieser außergewöhnlichen Spätschicht ist uns gelungen, die Leistungen der Unternehmen stärker in den Blickpunkt wichtiger Multiplikatoren zu rücken“, hob Bernadette Grabowski, Referentin für Presse-, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit beim IAV hervor.

Die „Spätschicht“ ist Teil der Kampagne „Industrie ist Zukunft“, mit der der Industrielle Arbeitgeberverband (IAV) und die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim seit 2013 die wichtige Rolle der Industrie in der Region verdeutlichen. Im September wird im Rahmen der Kampagne „Industrie ist Zukunft“ wieder der Industrie-Dialog mit dem Titel „Transformation in der Industrie: Digitalisierung, Ressourceneffizienz und Green-Deal“, stattfinden. Gastgeber wird am 20. September 2022 die Neuenhauser Gruppe SE & Co. KGaA in der Grafschaft Bentheim sein.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim