Raumordnungsverfahren für die Planung von zukünftigen Korridoren für Offshore Anbindungsleitungen zu den Netzverknüpfungspunkten Wilhelmshaven und Unterweser (Landtrassen 2030) eingeleitet

Raumordnungsverfahren für die Planung von zukünftigen Korridoren für Offshore Anbindungsleitungen zu den Netzverknüpfungspunkten Wilhelmshaven und Unterweser (Landtrassen 2030) eingeleitet

Raumordnungsverfahren für die Planung von zukünftigen Korridoren für Offshore Anbindungsleitungen zu den Netzverknüpfungspunkten Wilhelmshaven und Unterweser (Landtrassen 2030) eingeleitet

Das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems hat jetzt das Raumordnungsverfahren für die Planung von zukünftigen Korridoren für Offshore-Windstrom-Anbindungsleitungen der TenneT Offshore GmbH, die als Erdkabel von Hilgenriedersiel (Samtgemeinde Hage, Landkreis Aurich) und Dornumergrode (Samtgemeinde Dornum, Landkreis Wittmund) nach Wilhelmshaven und Unterweser (Gemeinde Stadland, Landkreis Wesermarsch) (Landtrassen 2030) verlegt werden sollen, eingeleitet.

Insgesamt sind drei Offshore-Netzanbindungsleitungen (BalWin1, BalWin2 und BalWin3) geplant. Die Kabel sind Gleichstrom-Kabel, die auf einer Spannungsebene +/- 525 kV (gegen Erdpotential) mit einer Übertragungsleistung von 2.000 MW betrieben werden.

Die Kabel der Leitung werden nach dem Stand der Technik überwiegend in offener Bauweise durch Erstellung eines Kabelgrabens in dem vorgefundenen Erdboden verlegt. Abschnittsweise ist eine geschlossene Bauweise (Bohrungen) vorgesehen.

Das Raumordnungsverfahren dient neben der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (Kommunen, Fachbehörden, Verbände etc.) auch einer frühzeitigen Anhörung und Information der Öffentlichkeit.

Die Antragsunterlagen sowie nähere Informationen zur Auslegung und zur Möglichkeit der Abgabe einer Äußerung finden sie im Internet unter:

www.arl-we.niedersachsen.de/Landtrassen-2030

Die Antragsunterlagen liegen vom 21.07.2022 bis einschließlich 22.08.2022 zur Einsicht für die Öffentlichkeit beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Theodor-Tantzen-Platz 8 in Oldenburg aus. Hier besteht die Möglichkeit zur Einsichtnahme in die Papier-Unterlagen.

Neben dieser formellen Beteiligung liegen die Unterlagen auch den Landkreisen Aurich, Wittmund, Friesland, Ammerland und Wesermarsch sowie der Stadt Wilhelmshaven vor und können ab dem 18.07.2022 dort eingesehen werden. Bürgerinnen und Bürger sollten sich vorab mit dem jeweiligen Landkreis bzw. der Stadt Wilhelmshaven in Verbindung setzen, um angesichts der aktuellen Corona-Lage Einzelheiten zur Einsichtnahme abzusprechen.

Jedermann kann sich bis einschließlich 23.09.2022 zu dem Vorhaben äußern. Die eingehenden Stellungnahmen werden auch an die Vorhabenträger, TenneT Offshore GmbH, weitergegeben.

Das Raumordnungsverfahren endet mit einer Landesplanerischen Feststellung zur Raumverträglichkeit der Planung durch das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems. Diese ist bei der anschließenden Planfeststellung der Leitungsvorhaben zu berücksichtigen. Sie entfaltet keine unmittelbare Rechtswirkung (d.h. sie ist nicht unmittelbar gerichtlich überprüfbar), sondern ist eine gutachterliche Stellungnahme zur Raumverträglichkeit der Planung für nachfolgende Verfahren.

Der Landesplanerischen Feststellung wird dann zu entnehmen sein, wie die vorgebrachten Stellungnahmen berücksichtigt wurden. Durch die Weitergabe der Stellungnahmen an den Planungsträger wird darüber hinaus gewährleistet, dass diese bei der weiteren Planung der TenneT berücksichtigt werden. Eine individuelle Rückmeldung auf die Äußerungen der Bürgerinnen und Bürger erfolgt nicht.

Hintergrund

Nach den Vorgaben des Niedersächsischen Klimagesetzes sollen erneuerbare Energien einschließlich der notwendigen Stromnetzinfrastruktur ausgebaut werden.

Als maßgeblicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung der im Rahmen der Energiewende gesetzten Ziele soll der Anteil an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch nachhaltig gesteigert werden, wobei der Windenergie eine entscheidende Rolle beigemessen wird. Das Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See (WindSeeG) aus dem Jahr 2017 legte dabei einen wesentlichen Grundpfeiler. Die aktuellen Ziele der Bundesregierung sehen eine Beschleunigung des Ausbaus der Offshore-Windenergie vor.

TenneT Offshore GmbH plant Korridore für zukünftig zu entwickelnde Netzanschlusssysteme zur Anbindung von Offshore-Windparks in der ausschließlichen Wirtschaftszone der deutschen Nordsee.

Für die Planung hat am 28./29.09 2012 eine Antragskonferenz stattgefunden, in der u.a. auch mögliche und sinnvolle Vorhabenalternativen diskutiert wurden.

Die Festlegung des räumlichen und sachlichen Untersuchungsrahmens erfolgte am 25.11.2021.

Gegenstand dieses Raumordnungsverfahrens sind mehrere Korridore, die für die Leitungsführung ernsthaft in Betracht kommen (Anlage). Die Vorhabenträgerin TenneT Offshore hat aus ihrer Sicht einen Vorzugskorridor entwickelt.

Für die geplanten Leitungen wird die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens Planfeststellungsverfahren durchführen

Pressemeldung von  Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems