Leichte Zunahme der Unternehmensinsolvenzen im 1. Halbjahr 2022
Im ersten Halbjahr 2022 wurden insgesamt 6.727 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei den niedersächsischen Insolvenzgerichten gestellt. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) entsprach dies einem Rückgang von 16,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Unternehmensinsolvenzen stiegen um 30 Verfahren auf insgesamt 596. Dies entspricht einem Anstieg von 5,3% gegenüber dem Vorjahr. Tatsächlich eröffnet wurden 452 Unternehmensinsolvenzen (75,8%) und 144 wurden mangels Masse abgewiesen (24,2%). Insgesamt droht 3.545 Beschäftigten der Verlust des Arbeitsplatzes durch die Insolvenz ihres Arbeitgebers.
Dagegen gingen die Privatinsolvenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher um mehr als ein Fünftel zurück (-21,4%). Im 1. Halbjahr 2022 wurden insgesamt 4.901 Insolvenzanträge gestellt, im ersten Halbjahr 2021 waren es noch 6.234. Diese Entwicklung liegt hauptsächlich darin begründet, dass die Wohlverhaltensphase im Insolvenzverfahren mit Beginn des Jahres 2021 auf drei Jahre verkürzt wurde und in den ersten Monaten des letzten Jahres sehr viele Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern gestellt wurden.
Die übrigen Insolvenzverfahren entfielen auf 1.110 Insolvenzverfahren von ehemals selbständig Tätigen, 85 Nachlass- und Gesamtgutverfahren sowie 35 Verfahren von natürlichen Personen als Gesellschafterinnen oder Gesellschafter o. ä.
Pressemeldung von LSN