Der moderne – digitalisierte Bauernhof von heute und morgen

Der moderne - digitalisierte Bauernhof von heute und morgen

Der moderne – digitalisierte Bauernhof von heute und morgen

Die Digitalisierung macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt und kann hier den Bauern die Arbeit erheblich erleichtern. Für die zukunftsgerichtete Landwirtschaft muss ein moderner Landwirt dafür über ausgezeichnete IT-Kenntnisse verfügen.

Der moderne Bauernhof ist längst keine Utopie mehr

Ein moderner Bauernhof von heute ist auch im Gebiet Weser-Ems längst keine Utopie mehr. Traktoren werden ohne großes Zutun des Fahrers über die Felder gesteuert, Sensoren messen die Temperaturen auf Feldern und in Gewächshäusern in Echtzeit und senden die Daten aufs Smartphone des Landwirts, Weidezäune werden elektronisch überwacht und auch im Kuhstall werden die Kühe bereits von Robotern gemolken. Die Landwirtschaft ist ein Treiber der Digitalisierung, denn bereits jeder zweite Bauer setzt auch im landwirtschaftlich geprägten Gebiet um Weser und Ems in Niedersachsen auf digitale Lösungen. Der digitalisierte Bauernhof wird von den meisten Landwirten begrüßt.

Steigende Ernten und Milchleistungen an Weser und Ems

Die Erträge sind damit keineswegs rückläufig, im Gegenteil. Der Maisanbau wurde in den letzten Jahren im Weser-Ems-Gebiet enorm gesteigert, was allerdings nicht jeden freut und die Kritiker von Monokulturen auf den Plan ruft. Doch das daraus gewonnene Viehfutter wird gerade jetzt dringend benötigt und die Maisbauern betonen, dass es ihnen vor allem um die Qualität ihrer Ernte geht. Auch die Kühe geben im Weser-Ems-Gebiet wieder mehr Milch. Inwiefern das mit der der Digitalisierung zu tun hat, ist offen. Fakt ist, dass sich der moderne Bauernhof dem Fortschritt öffnen muss, um zukunftsfähig zu bleiben. Ein moderner Bauernhof unterscheidet sich heute schon deutlich von einem Landwirtschaftsbetrieb von vor 20 Jahren. Roboter können nicht nur die Kühe melken, sondern auch den Stall ausmisten. Solche Erleichterungen auf Hof und Stall machen die so dringend gebrauchte landwirtschaftliche Arbeit auch für jüngere Menschen attraktiver.

Nur ein moderner Bauernhof hat Zukunftspotential

Ein digitalisierte Bauernhof hat jetzt schon ein Level erreicht, das manchen überraschen wird. Alle Fahrzeuge und Geräte sind miteinander vernetzt. Drohnen können die Felder überwachen und Unkraut erkennen. Viele körperlich schwere Arbeiten können inzwischen von Robotern übernommen werden. Selbst der Gesundheitszustand von Tieren kann digital überwacht werden. Der moderne Bauernhof ist trotzdem kein Paradies auf Erden, auf dem der Bauer lediglich ein paar Funktionen zu aktivieren hat. Die Arbeit ist immer noch sehr umfangreich, hat sich jedoch stark verändert. Die Logistik und Steuerung, die der moderne Bauernhof erfordert, ist äußerst komplex und die Investition in die Vernetzung und die teuren Maschinen ist komplex und teuer. Der digitalisierte Bauernhof ist kein Betrieb, bei dem alles wie von selbst läuft und die Unwägbarkeiten in der Landwirtschaft etwa durch die Witterung oder Seuchen sind geblieben.

Ein moderner Bauernhof hat einen erheblichen Preis

All der Fortschritt muss erst einmal auf den Weg gebracht werden und das kostet viel Geld. Auch der moderne Bauer von heute weiß nicht, ob seine Rechnung aufgeht, wenn er sich erst einmal hoch verschuldet. Die Ausbildung von Landwirten hat sich längst geändert. Bauer ist inzwischen ein Hightech-Beruf. In unserem südlichen Nachbarland Österreich ist man schon ein wenig weiter. An der größten landwirtschaftliche Schule des Landes wird seit dem Jahr 2019 die fünf Jahre andauernde Ausbildung „Landwirtschaft und Digitalisierung“ angeboten. Doch auch hiesige Landwirtschaftsschulen tragen der Entwicklung zunehmend Rechnung und machen junge Landwirte damit für die Zukunft fit. Der digitalisierte Bauernhof wird damit in nicht ferner Zeit der Normalfall sein, der auch im Hinblick auf die Umwelt viele Vorteile zu bieten hat.

Hightech kann das wirtschaftliche Überleben sichern

Für das wirtschaftliche Überleben ist ein moderner Bauernhof kein Garant, aber die Technik bietet ein gewisses Maß an Sicherheit. Moderne Landwirte müssen sich nicht nur um Futtermittel, Aussaat, Düngung und Landwirtschaftstechnik kümmern, sondern auch um alle digitalen Werkzeuge. Zur hofeigenen Vernetzung und der Arbeit mit Drohnen und modernen GPS kommt die Nutzung von Wetterapps, Satellitenaufnahmen und Satellitendaten sowie die Vermarktung der eigenen Produkte online. Moderner Bauernhof bedeutet, dass Millionen an Daten von Sensoren, Kameras, Satelliten, Maschinen und Robotern gesteuert und koordiniert werden müssen. Nicht mehr und nicht weniger ist das die Basis einer intelligenten Anwendung, die die Arbeit auf dem Bauernhof erleichtert und die Erträge optimiert. Beim richtigen Einsatz all der digitalen Technik kann die Landwirtschaft damit auch ökologischer gemacht werden und es können weniger Antibiotika in den Stellen und weniger Dünger auf den Feldern zum Einsatz gebracht werden.

Weniger Arbeitsplätze in Folge der Digitalisierung

Eine Folge der Digitalisierung in der Landwirtschaft wird aber auch sein, dass künftig weniger Arbeitskräfte in der Landwirtschaft gebraucht werden. Der moderne Bauernhof benötigt kaum noch Landarbeiter oder Maschinenführer, Melker oder sogar Erntehelfer, was für landwirtschaftlich geprägte Regionen wie das Weser-Ems-Gebiet durchaus eine Umstellung bedeuten dürfte. Doch letztlich betrifft diese Umstellung nahezu alle Wirtschaftszweige, das ganze Land und die ganze Welt und man kann nur hoffen, dass sich die Veränderungen moderat gestalten und für Menschen neue Perspektiven eröffnet werden. Der Bauernhof war nie ein Ponyhof, aber mit der Digitalisierung und dem sogenannten Smart farming ist die Landwirtschaft endgültig in der Industrialisierung angekommen und wird dort mutmaßlich auch bleiben. Damit ist die Digitalisierung je nach Perspektive wohl Fluch und Segen zugleich.

Digitale Landwirtschaft 4.0: eine Chance für Bauern

Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen stand die Bauernschaft der Digitalisierung von Anfang an offen gegenüber. Als einer der ersten Branchen verwendeten zahlreiche Landwirte GPS, um die Routen ihrer Erntewege zu optimieren und damit Benzin zu sparen, oder ihre Herden zu managen. Landwirte, die ihre digitalen Systeme und die Kommunikationstechnologie beherrschen, sparen schon jetzt viel Zeit und Geld. Wenn alles bestens funktioniert ist die landwirtschaftliche Arbeit damit auch weniger nervenaufreibend, von den wegfallenden körperlichen Strapazen ganz zu schweigen. Digitale Landwirtschaft begünstigt die artgerechte Haltung von Tieren und einen geringeren Einsatz von Pestiziden. Die digitale Landwirtschaft muss in jedem Fall als große Chance begriffen werden, und zwar nicht nur für die Viehbauern und Landwirte, sondern auch für die Umwelt und den Verbraucher. Dank digitaler Technik kann ein einziger Bauer mit seinen Erträgen schon heute mehr als hundert Menschen versorgen. Vor hundert Jahren waren es nur einige wenige Menschen, die ein Bauer mit seiner Ernte ernähren konnte. Die allgemeinen Veränderungen durch die neuen Technologien betreffen nicht nur die Landwirtschaft, sondern die ganze Wirtschaft.