Welche Geldanlagen eignen sich in Inflationszeiten?

Welche Geldanlagen eignen sich in Inflationszeiten?

Welche Geldanlagen eignen sich in Inflationszeiten?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag die Inflationsrate im Juli 2022 bei +7,8 Prozent. Vor allem die Preise für Haushaltsenergien (+51,6 Prozent), Quark (48,2 Prozent) und Butter (+45,8 Prozent), stellen eine Belastung für breite Teile der Bevölkerung dar. Mit der wachsenden Inflation schwindet zum einen die Kaufkraft, zum anderen auch das Vermögen, was viele vor die Frage stellt, wie sie ihr Geld vor der schleichenden Entwertung schützen können.

Welche Investments gegen Inflation sind am sichersten und was sollte man in diesem Zusammenhang beachten?“

Investment auf mehrere Anlagen verteilen

Noch immer horten die Deutschen Billionen Euros auf Giro- und Tagesgeldkonten, doch ein Vermögensaufbau durch Spareinlagen ist in Deutschland schon seit langer Zeit nicht mehr möglich. Auch wenn die EZB die 11 Jahre andauernde Nullzins-Politik im vergangenen Monat beendet hat, bei 0,5 Prozent Zinsen kann man seinem Geld bei der Bank angesichts der steigenden Inflation beim Schwinden zusehen.

Wer beispielsweise 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto hat, lässt sich das aktuell 780 Euro pro Jahr kosten. Alternative Geldanlagen gibt es viele, doch nicht alle eignen sich für Inflationszeiten. Generell gilt es zu beachten, dass man sein Investment auf unterschiedliche Anlagen verteilen sollte, um den bestmöglichen Schutz zu erzielen.

Klassische Sachwerte

Sachwerte wie bieten seit jeher einen guten Schutz gegen Krisen, dennoch eignet sich nicht jeder Sachwert in Inflationszeiten. Edelmetalle wie Silber und Gold beispielsweise sind tendenziell gut geeignet, im Zweifel lassen sie sich unkompliziert als Tauschmittel einsetzen. Das sollte man schon bei der Auswahl berücksichtigen und eine entsprechende Stückelung wählen. Mit einem Goldbarren lassen sich Alltagseinkäufe schlecht bezahlen.

Investitionen in Immobilien hingegen bewerten Experten derzeit kritisch, viele erwarten in den kommenden Jahren eine Kurskorrektur der derzeit stark überzogenen Immobilienpreise. Auch sollte man bedenken, dass die Unterhaltskosten einer Immobilie durch die Inflation ebenfalls steigen. Weitere klassische Sachwerte sind beispielsweise Gemälde oder Oldtimer. Eine Investition in solche Werte ist allerdings weniger geeignet für unerfahrene Anleger.

Aktien und Fonds

Aktien und Fonts stellen prinzipiell auch Sachwerte dar, allerdings mit einigen Besonderheiten. Viele Experten halten Aktien und die damit verbundenen Renditechancen als den besten Schutz gegen Inflation, sofern es sich um eine langfristige Investition handelt. Die Auswahl der Aktien sollte selbstverständlich mit Bedacht erfolgen, mit einem passenden Portfolio lässt sich das angelegte Vermögen auch in Inflationszeiten bewahren. Generell empfiehlt es sich, Aktien von Unternehmen zu bevorzugen, welche Produkte und Konsumgüter herstellen, die jederzeit benötigt werden. Aktien von Konjunktur-anfälligen Unternehmen hingegen sollte man derzeit meiden.

Weiterhin ist es wichtig, das Aktieninvestment auf verschiedene Märkte zu verteilen, um das Risiko eines Komplettverlusts zu minimieren. Wer die Auswahl nicht eigenständig vornehmen möchte, kann auch auf Fonds zurückgreifen.

Kryptowährungen

Bei Investitionen in Kryptowährungen scheiden sich die Geister. Während die einen in Bitcoin und Co. das „neue Gold“ sehen, halten andere die digitalen Währungen für überbewertet. An speziellen Börsen und Handelsplattformen kann man Kryptowährungen wie Bitcoin kaufen und halten wie herkömmliche Devisen. Allerdings sollte man sich im Vorab mit den technischen Erfordernissen auseinandersetzen.

Ein Blick auf den Bitcoin Kurs verrät zwei Dinge: einerseits die enorme Wertsteigerung seit Beginn im Jahre 2007, zum anderen die mitunter hohen Kursschwankungen. Da niemand vorhersagen kann, wie sich der Kurs in den kommenden Jahren entwickeln wird, ist eine Investition in Bitcoin und Co. allerdings sehr spekulativ.

Fazit

Investments gegen die Inflation sind wichtig, ein Patentrezept für die richtige Auswahl der Anlagen gibt es allerdings nicht. Vielmehr geht es darum, sein Geld in möglichst sinnvoll auf verschiedene Anlagen zu verteilen und das Risiko möglichst gering zu halten. So können etwaige Verluste der einen Anlage durch Gewinne aus anderen kompensieren. Je höher die zu erzielende Rendite, desto höher ist auch immer das Risiko, das mit der jeweiligen Investition verbunden ist. Wie lange die Inflation noch anhält und ob sie sogar noch steigen wird, bleibt abzuwarten, wer allerdings nichts unternimmt, nimmt die langsame Entwertung seines Vermögens stillschweigend in Kauf.