Cyberangriffe auf die Finanzbranche im Jahr 2022 und wie sich Banken davor schützen können

Cyberangriffe auf die Finanzbranche im Jahr 2022 und wie sich Banken davor schützen können

Cyberangriffe auf die Finanzbranche im Jahr 2022  und wie sich Banken davor schützen können

Mit der fortschreitenden Digitalisierung in der Finanzbranche und den damit einhergehenden technologischen Entwicklungen nehmen auch die Cyberangriffe auf Banken und andere Finanzinstitute stetig zu. Cyberkriminelle verwenden immer ausgereiftere Angriffstaktiken, angefangen von Pishing Kampagnen bis hin zu hinterlistiger Malware, die oft in der Lage ist, die Cybersicherheitsmaßnahmen von Finanzdienstleistern zu umgehen. Diese kriminellen Machenschaften richten oft ungeheuren Schaden an und sollten deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Alle großen Anbieter von IT-Dienstleistungen, die sich mit der Entwicklung von Finanzsoftware beschäftigen, teilen Tipps, wie Banken vor solchen Angriffen schützen können.

  1. Multifaktor Authentifizierung (MFA)

    Dies ist eine der effektivsten Methoden, um einen unerlaubten Zugriff auf Bank- und Benutzerkonten zu verhindern. Das Prinzip basiert auf der Einführung einer zusätzlichen Sicherheitsstufe beim Einloggen. Diese zusätzliche Stufe kann auf der Vergabe von Einmalpasswörtern, einer Sicherheitsapp oder biometrischer Daten über das Smartphone erfolgen. Eine Studie von Microsoft ergab, dass sich bis zu 99,9 % aller Cyberangriffe mit MFA verhindern lassen.

  2. Datenverschlüsselung

    Wenn Cyberkriminelle doch in das System eindringen konnten, kann eine gute Datenverschlüsselung noch einiges retten. Die Verschlüsselung sollte sich aber nicht nur auf gespeicherte Daten beschränken, sondern auch auf die gesamte interne und externe Kommunikation. Empfehlenswert ist dabei die Verwendung eines gut gesicherten Verschlüsselungsprotokolls, wie zum Beispiel des Advanced Encryption Standard (AES), der 2001 amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) eingeführt wurde.

  3. Regelmäßiges Überprüfen und Bewerten von Cybersicherheitseinrichtungen

    Bei der rasanten technischen Entwicklung ist es unbedingt nötig, die firmeninternen Einrichtungen für die Cybersicherheit immer auf dem neuesten Stand zu halten und auch auf zukünftige Bedrohungen gut vorbereitet zu sein. Dafür sollten alle Hard- und Softwareeinrichtungen periodisch geprüft und bewertet werden. Um eine maximale Sicherheitsstufe zu erreichen sollte darauf geachtet werden, dass Industriestandards eingehalten werden. Die Überprüfung sollte im Idealfall durch interne und externe Experten erfolgen.

  4. Ein einheitliches und gut kommuniziertes Sicherheitskonzept

    Die Normen und Regeln für die Cybersicherheit sollten einheitlich im ganzen Finanzinstitut gelten und auch gut kommuniziert werden, da sehr oft menschliches Fehlverhalten die Ursache für einen erfolgreichen Cyberangriff ist. Alle Mitarbeiter sollten wissen, welche Regeln gelten und warum sie diese auch einhalten sollten. Als Grundsatz gilt dabei, dass Sicherheitskonzept sollte so einfach wie möglich aber so umfangreich wie nötig sein.

  5. Beobachtung der Datenflüsse

    Je besser ein Finanzinstitut seine Datenflüsse im Auge behält, desto schneller fallen auch außergewöhnliche Aktivitäten auf, die auf einen Cyberangriff hindeuten können. Dazu kommt, dass eine frühe Erkennung einer Sicherheitslücke oder eines Datenlecks schnelle Gegenmaßnahmen ermöglicht. Damit können Schäden verhindert oder zumindest begrenzt werden. Am besten sind natürlich hausinterne Beobachtungsmaßnahmen, aber es kann auch empfehlenswert sein, diese an externe Firmen auszulagern. Manchmal können durch eine Auslagerung sogar Kosten gespart werden, weil spezialisierte Firmen diese Aufgaben sehr effizient erledigen können.

  6. Immer einen Notfallplan parat haben

    Es ist bei aller Vorsicht immer möglich, dass es dennoch zu einem erfolgreichen Cyberangriff auf eine Bank kommt. Wenn der Schaden einmal angerichtet ist, sollte jedes Finanzinstitut einen Notfallplan bereit haben, der genau festlegt, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Cyberschaden so gut wie möglich zu begrenzen und Folgeschäden oder –angriffe zu vermeiden. Ein solcher Plan sollte sich nicht nur auf die Schadensbegrenzung fokussieren, sondern sollte auch beinhalten, wie die IT Infrastruktur wieder zur Verfügung gestellt werden kann und wie die Sicherheitsvorkehrungen in Zukunft verbessert werden sollten. Der letzte Teil muss natürlich Hand in Hand mit einer objektiven Analyse des Cyberangriffs gehen.

  7. Backups, Backups, Backups

    Man kann diesen Punkt gar nicht genug betonen – Datensicherung ist von immenser Bedeutung! Sicherheitskopien aller Daten sollten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Auf diese Weise sind Finanz-, Kunden- o der Kontendaten doppelt gesichert. Diese einfache Maßnahme verhindert Erpressungen von Cyberkriminellen, die IT Infrastruktur kapern, sperren und den Zugriff auf die Daten erst nach der Zahlung eines Lösegeldes wiederherstellen.

Wenn Finanzinstitute diese Tipps beachten, können sie Cyberangriffen wirkungsvoll vorbeugen und eingetretene Schäden minimieren.