Firmengründung im Ausland – das sollte man beim Gründen einer Firma im Ausland wissen

Firmengründung im Ausland

Firmengründung im Ausland – das sollte man beim Gründen einer Firma im Ausland wissen

Viele Gründer entscheiden sich für eine Firmengründung im Ausland. Hier erfahren Sie, was Sie bei der Unternehmensgründung im Ausland beachten müssen und welche Vor- und Nachteile dadurch entstehen können.

Eine Firmengründung im Ausland kann durchaus seine Vorteile mit sich bringen. So können Sie beispielsweise von niedrigeren Steuern, regionalen Rohstoffen vor Ort oder von günstigeren Unterhaltungskosten der Produktionsstätten, etwa niedrigere Energie- und Lohnkosten, profitieren. Gerade die Steuervorteile und die niedrigeren Produktionskosten verleiten schätzungsweise 40 Prozent der deutschen Gründer dazu, ihr Unternehmen direkt im Ausland zu gründen. Ebenfalls sind niedrigere Lizenzgebühren oder eine einfachere Bürokratie für viele Gründer gute Einwände, im Ausland ihr Glück mit der Firmengründung zu versuchen. In diesem Ratgeber finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Firmengründung im Ausland.

Ist eine Firmengründung im Ausland als Deutscher möglich?

In vielen Ländern kann jeder eine Firma gründen, selbst wenn der Gründer nicht die jeweilige Staatsangehörigkeit besitzt. Selbst den Hauptwohnsitz in das Gründungsland zu verlagern, ist nicht zwangsläufig erforderlich.

Es gibt allerdings auch Länder, die es Ausländern verbieten, ein Unternehmen zu gründen. Dieses Verbot können Sie durch den Einsatz eines Treuhänders umgehen.

Unternehmen gründen im Ausland, arbeiten in Deutschland – geht das?

Grundsätzlich muss das Geschäft aus dem jeweiligen Land geführt werden, in welchem es registriert ist. Das setzt also voraus, dass Sie als Geschäftsführer zum Pendeln bereit sind oder in das Land der Firmengründung auswandern. Alternativ können Sie einen Geschäftsführer vor Ort einsetzen und somit das eigene Pendeln oder den Umzug vermeiden.

In welchem Land lohnt es sich am meisten, ein Unternehmen zu gründen?

Im Jahr 2021 hat Statista hierzu 4919 Wirtschaftsentscheider weltweit befragt und kam zu einem eindrucksvollen Ergebnis. Demnach landen auf den Top-3-Plätzen zur Unternehmensgründung im Ausland Singapur, Indonesien und Mexiko.

Ausschlaggebend für dieses Ranking waren folgende Angaben:
– Finanzierung (zum Beispiel Zinsen bei Krediten)
– Beschaffung von Kapital zur Gründung (Hürden, um Kredite zu erhalten)
Bürokratie
– Produktionskosten insgesamt
– Anbindung an die globale Infrastruktur

Was ist eine Offshore Firma und welche Vorteile bietet sie?

Bei dem Begriff Offshore Gesellschaft wittern viele Menschen direkt illegale Machenschaften und, vor allem, Steuerhinterziehung. Das Image der Offshore Gesellschaften hat in den vergangenen Jahren sehr gelitten. Der Image-Schaden ist wohl auch einer der größten Nachteile, die das Gründen einer solchen Firma mit sich bringt.

Dabei handelt es sich bei Offshore Firmen keineswegs um illegale, unseriöse Unternehmen. Eine Offshore Firma ist zunächst einmal eine legale, juristische Person, die anderen Unternehmen gewisse Vorteile verschaffen kann. Die wichtigsten Punkte sind:
– Schutz vor hohen Steuerabgaben
– Schutz vor Forderungen von Gläubigern
– Mehr Spielraum bei internationalen Transaktionen

Solange die Offshore Firma im legalen Rahmen agiert, besteht hier kein Grund, unseriöse Machenschaften zu vermuten. Dennoch sollte die Gründung einer solchen Gesellschaft stets in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anwalt geschehen. So können Sie sich bereits beim Gründen rechtlich absichern und offene Fragen klären lassen.

Wie wird Einkommen aus dem Ausland versteuert?

Einkommen aus dem Ausland erzielen Sie dann, wenn Sie sich überwiegend in Deutschland aufhalten, aber Einkünfte aus einem anderen Land erzielen. Diese ausländischen Einkünfte müssen Sie bei der Steuer immer angeben, selbst wenn sie nicht steuerpflichtig sind. Denn die Höhe des Einkommens aus dem Ausland nimmt im Rahmen des Progressionsvorbehalts Einfluss auf den Steuersatz Ihrer Einkünfte aus Deutschland.

Das Einkommen im Ausland unterliegt einer Quellensteuer im jeweiligen Land. Obwohl die Einkünfte bereits im Ausland versteuert werden, kann es sein, dass auch Deutschland eine Besteuerung erhebt. Die Folge ist eine sogenannte Doppelbesteuerung. Deutschland erhebt dabei uneingeschränkt Steuern, die Besteuerung im Ausland ist in der Regel beschränkt.

Es ist in jedem Fall ratsam, sich im Vorfeld umfassend von einem erfahrenen Anwalt und Steuerberater Informationen einzuholen und den Fall individuell prüfen zu lassen. Werden ausländische Einkünfte nicht oder unvollständig bei der Steuer angegeben, können hohe Strafen und sogar Haft drohen.

Zusammenfassung

Viele entscheiden sich für eine Firmengründung im Ausland, die durchaus einige Vorteile mit sich bringt. Steuervorteile, aber auch eine vereinfachte Bürokratie und niedrigere Produktionskosten machen das Gründen eines Unternehmens im Ausland interessant. Erwägen auch Sie, ein Unternehmen außerhalb von Deutschland zu gründen, sollten Sie sich zuvor ausgiebig beraten lassen und die Gründung gut organisieren. So steht der Firmengründung im Ausland nichts mehr im Wege.