Ethereum 2.0: Was bedeutet der Merge für die Miner?

Ethereum 2.0: Was bedeutet der Merge für die Miner?

Ethereum 2.0: Was bedeutet der Merge für die Miner?

Lange Zeit hat die Kryptowelt darauf gewartet, nun wurde es verkündet – er langersehnte Ethereum-Merge ist da. Zukünftig bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Update auf den Kurs hat und ob die Interessenten nun vermehrt Ethereum kaufen, weil sie ein lukratives Geschäft in dieser Kryptowährung sehen. Der Kauf der Währung ist über zahlreiche Plattformen möglich und funktioniert schnell und sicher. Jetzt sollen die Transaktionen sogar dank des Merges energiesparender ablaufen.

Anders sieht es aus, wenn man Ethereum minen möchte. Hier müssen die Miner jetzt neue Wege gehen, denn das neue Update hat die vollständige Umstellung auf das neue Konsensprotokoll Proof-of-Stake (PoS) zur Folge. Dies wird für die Miner einige Änderungen mit sich bringen, die wir im Folgenden genauer betrachten werden.

Wir klären auf, was es mit dem Wechsel von PoW auf PoS auf sich hat und warum der Merge überhaupt notwendig war. Außerdem sehen wir uns an, welche konkreten Auswirkungen der Merge auf die Miner hat und ob diese vielleicht sogar etwas mit dem kürzlichen Kursrückgang zu tun haben.

Der Wechsel von PoW auf PoS

Ethereum 2.0 ist die nächste Generation der Ethereum-Blockchain, die auf dem Proof-of-Stake Konsensus-Protokoll basiert. Im Gegensatz zur vorherigen Ethereum-Blockchain, die auf dem Proof-of-Work Konsensus-Protokoll basierte, ist mit der aktuellen Ethereum 2.0 Version kein Mining mehr möglich.

Stattdessen werden ETH-Tokens als Sicherheit für das Netzwerk verwendet und es gibt keine Blockbelohnungen mehr. Dies bedeutet, dass diejenigen, die an der Ethereum 2.0-Blockchain beteiligt sind, keine ETH mehr verdienen können, indem sie ihre Computer zum Mining einsetzen.

Der Wechsel von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake hat viele Vorteile. Zum einen ist das Netzwerk wesentlich energieeffizienter, da es kein Mining mehr gibt. Zum anderen ist es wesentlich sicherer, da das Netzwerk nicht mehr von wenigen großen Akteuren kontrolliert werden kann. Und schließlich ermöglicht es den Nutzern, aktiv an der Gestaltung der Blockchain-Technologie teilzuhaben, indem sie ihre ETH-Tokens als Sicherheit für das Netzwerk staken.

Allerdings bedeutet der Wechsel auch, dass diejenigen, die bisher am Ethereum-Mining beteiligt waren, jetzt keine ETH mehr durch diesen Prozess verdienen können. Dies ist für viele Miner ein Problem, da sie sich über Jahre hinweg ein lukratives Einkommen dank des PoS-Mechanismus aufgebaut haben. Es ist noch unklar, wie sich dies auf die Ethereum-Community auswirken wird, schließlich ist der Wechsel gerade erst vollzogen.

Warum der Merge notwendig war

Dieser Schritt war notwendig, um die Skalierbarkeit des Netzwerks zu verbessern und das Problem der hohen Transaktionsgebühren zu lösen. Vor dem Update waren Ethereum-Transaktionen sehr teuer, was dazu führte, dass viele Anwendungen, die auf dem Netzwerk basieren, entweder unrentabel waren oder ihre Funktionalität einschränken mussten.

Der Merge hat das Netzwerk in zwei Teile getrennt: den „Blockchain“-Teil, der für Transaktionen verantwortlich ist, und den „Datenbank“-Teil, der für alle anderen Operationen zuständig ist. Diese Trennung ermöglicht es, beide Teile skalierbar zu machen und somit Transaktionen deutlich schneller und günstiger abzuwickeln.

Zum Beispiel hat Ethereum nun einen gewaltigen Vorteil gegenüber dem größten Konkurrenten Bitcoin, dieser kann lediglich maximal sieben Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, wohingegen ETH wohl knapp die 100.000 erreichen kann. Zudem wird dadurch auch das Problem des “Bloating” gelöst, bei dem im Laufe der Zeit immer mehr Speicherplatz für die Blockchain benötigt wird.

Der Merge und seine konkreten Auswirkungen auf die Miner

PoW basierte auf dem Prinzip „Mining“, also dem Schürfen von Ether, um neue Blöcke an die Blockchain anzuhängen und so Transaktionen zu bestätigen. PoS hingegen setzte auf das Prinzip des „staken“ – man setzte seine ETH als Sicherheit für neue Blöcke ein und bekam im Gegenzug Zinsen gutgeschrieben. Mit dem Merge wird jetzt ausschließlich das PoS-Prinzip angewandt – Mining gibt es nicht mehr.

Das heißt konkret: Alle Miner müssen ihre Geräte abstellen und ihre ETH in einen Staking Pool legen (die Pools übernehmen dann den Aufwand des Minings). Dafür bekommen sie Zinsgutschriften – allerdings keine Garantie, jeden Block zu finden oder gar die ganze ETH aus dem Pool wieder herauszuholen. Die Rendite liegt wahrscheinlich am Anfang noch bei rund 8 %. Da mit der Zeit vermehrt neue Staker hinzukommen, wird diese allerdings voraussichtlich auf 4 – 5 % pro Jahr abflachen – je nachdem welchen Pool man nutzt.

Miner verantwortlich für den Preissturz nach Bekanntgabe des Merge?

Die ETH-Verkäufe kurze Zeit nach Bekanntgabe des erfolgreichen Merge deuten darauf hin, dass vielen Minern bewusst war, was für Folgen dies haben wird. Sie warteten nur noch den richtigen Zeitpunkt ab, um ihre ETH loszuwerden und die letzten Gewinne mitzunehmen. Sicherlich ein Hauptfaktor für den Preisverfall der Kryptowährung wenige Stunden nach Abschluss des Upgrades.

Es scheint, dass die Nachfrage nach Ethereum-Mining abnimmt und dadurch das GPU-Verfahren weniger attraktiv ist. Der Zusammenbruch der abtrünnigen Ethereum Hard Fork PoW ist ein Beispiel für das kommende Schicksal der Miner. In Zeiten der zunehmenden Proof-of-Stake Dominanz scheint sich das oft gezeichnete Szenario des Miner-Sterbens zu bewahrheiten.

Fazit

Die Miner von Ethereum haben in den letzten Jahren eine goldene Zeit erlebt. Dank des hohen Preises für ETH und der steigenden Nachfrage nach dem Krypto-Asset haben sie sich eine sichere Einnahmequelle geschaffen. Doch diese Zeiten sind nun vorbei. Mit dem Start von Ethereum 2.0 wird der Großteil der ETH-Miner ihre Einnahmequelle verlieren. Denn mit dem Merge wird Ethereum zu einer Proof-of-Stake-Blockchain, bei der die Miner keine Rolle mehr spielen.

Stattdessen werden die ETH-Hodler die neue Blockchain betreiben und die Belohnungen für die Validierung der Blöcke erhalten. Für die Miner bricht eine harte Zeit an, immerhin hat sich ihre sichere Einnahmequelle nahezu in Luft aufgelöst. Doch sie sollten nicht allzu pessimistisch sein. Denn zukünftig sehen die Experten auch wegen des Updates explodierende Preise, einige rechnen bis 2030 mit einem Anstieg im fünfstelligen Bereich. Und damit steigen auch die Chancen, dass sich die Miner über das Staking eine neue Einnahmequelle schaffen können.