Ghostwriting wird immer beliebter – aber wer benötigt den Auftragsschreiber?

Ghostwriting wird immer beliebter – aber wer benötigt den Auftragsschreiber?

Ghostwriting wird immer beliebter – aber wer benötigt den Auftragsschreiber?

Der Begriff Ghostwriting taucht heutzutage immer wieder auf und ist für viele eine angestrebte Profession. Die Dienste gewinnen ebenfalls an Beliebtheit und werden täglich unzählige Male in Anspruch genommen. Doch was steckt eigentlich dahinter und wann ist es sinnvoll, die Dienste eines Ghostwriters in Anspruch zu nehmen?

Alles Wissenswerte rund ums Ghostwriting und mögliche Gefahren haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Was ist Ghostwriting?

Beim Ghostwriting werden Texte zu einem bestimmten Thema in Auftrag gegeben und dann von anonymen Autoren und Autorinnen erstellt. Wie das „Ghost“ im Namen schon verrät, bleibt der eigentliche Verfasser ein Geist, seine Identität wird nicht bekannt gegeben. Der Text wird im Namen des Auftraggebers veröffentlicht. Die Dienstleistungen werden in der Regel über Ghostwriter-Agenturen in Auftrag gegeben.

Wissenswert: Diese Art des „Writings“ findet ihre Ursprünge im antiken Griechenland. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebt die Branche einen regelrechten Boom und die Dienste werden immer häufiger von verschiedensten Kunden in Anspruch genommen.

Verschiedene Beispiele für Ghostwriting

  • Reden: Schon seit langer Zeit engagieren Politiker und Stars Ghostwriter, um Reden und Ansprachen für sie zu verfassen.
  • Bücher: Verlage und prominente Personen können Ghostwriter mit dem Schreiben eines kompletten Buches beauftragen.
  • Songs: Ghostwriter gibt es auch in der Musikbranche. Writer, die Lied-Texte schreiben, haben sich auf diese Arbeit spezialisiert und komponieren zusätzlich die Musik.
  • Blog-Posts: In der heutigen Zeit gibt es viele Blogger im Internet. Diese schreiben ihre Texte nicht immer selbst. Aus Zeitgründen oder anderen Prioritäten werden Blog-Einträge dann bei Ghostwritern bestellt. Das funktioniert ebenfalls mit Posts und Einträgen auf anderen Social-Media-Plattformen oder Webseiten.

Wann ergibt Ghostwriting Sinn?

Ghostwriting kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. In Situationen, in denen die fachliche Expertise zu bestimmten Themen fehlt oder die Recherche zu aufwendig wäre, können Ghostwriter mit akademischem Hintergrund oder einem Doktortitel das nötige Fachwissen mitbringen. Das Ergebnis sind hochwertige, informative und inhaltlich korrekte Texte.

Weitere Gründe einen Ghostwriter zu beauftragen können Zeitmangel oder fehlende Motivation sein. Wer dringend einen Text, eine Rede oder ein ganzes Buch benötigt und nicht die zeitlichen Mittel hat, kann die Aufgabe an jemand anders weitergeben. Blogger und Autoren, die sich auf andere Projekte fokussieren möchten oder eine Schreibblockade haben, profitieren ebenfalls von Ghostwriting-Services.

Was ist erlaubt beim Ghostwriting?

Grundsätzlich ist Ghostwriting eine professionelle und legale Dienstleistung, die von jedem ausgeübt oder beauftragt werden kann. Das passiert mit einem gegenseitigen Einvernehmen, dass dem Auftraggeber garantiert, dass der Autor damit einverstanden ist, dass er anonym bleibt.

Wenn es allerdings um akademische Arbeiten geht, wird es eng für Ghostwriter. In Bereichen wie dem Studium oder der Wissenschaft gibt es sehr strenge Einschränkungen. Bei Bachelorarbeiten, Doktorarbeiten & Co. muss die Eigenständigkeit schriftlich versichert werden. Texte von Ghostwritern dürften nur genutzt werden, wenn am Ende deren Namen genannt wird, was das Vorhaben gewissermaßen sinnlos macht. Verstößt man gegen diese Vorschriften, macht man sich strafbar. Es droht eine sofortige Exmatrikulation und ein Bußgeld.

Waren bisher nur die Nutzer dieser Texte von Konsequenzen betroffen, könnten in Zukunft auch Ghostwriter von den Folgen betroffen sein. Das soll vor allem dafür sorgen, dass diese Vorfälle in Zukunft vermieden werden.

Unterschied zwischen Ghostwriting, Lektorat und Korrektorat

Begriffe wie Ghostwriting, Lektorat oder Korrektorat werden häufig synonym verwendet, sind aber unterschiedliche Tätigkeiten. Im Folgenden erklären wir die verschiedenen Begriffe:

  • Korrektorat: Das Korrektorat überprüft lediglich das Formale. Dazu gehören Grammatik, Rechtschreibung, Typografie und Interpunktion.
  • Lektorat: Ein Lektor ist neben der formalen Korrektur auch für eine inhaltliche Überprüfung zuständig. Er übernimmt die gleichen Aufgaben wie das Korrektorat und kümmert sich zusätzlich um Stil, inhaltliche Fehler, Prüfung von Quellen und gibt inhaltliche Empfehlungen.
  • Ghostwriting: Anders verhält es sich beim Ghostwriting, denn hier wird kein vorhandener Text kontrolliert oder verbessert, sondern komplett neu verfasst. Nach Vorgaben des Auftraggebers wird vom Ghostwriter ein kompletter Text erstellt.

Ein Text von einem Ghostwriter ist übrigens kein Plagiat. Es handelt sich um eine Arbeit, die von einem Autor neu erstellt wurde. Plagiate sind Kopien von bereits vorhandenen Texten.

Zwar können Studierende aufgrund gesetzlicher Vorschriften keine Arbeiten von Ghostwritern einreichen, Dienste wie Korrekturlesen sind allerdings kein Problem. Diese Veränderungen gelten nur als oberflächliche Eingriffe und sind deshalb erlaubt. Lässt man also Kommilitonen oder Bekannte über eine Hausarbeit lesen und nimmt Verbesserungsvorschläge an, handelt es sich dabei nicht um Ghostwriting. Hat man die finanziellen Mittel, kann man einen Text in Auftrag geben und diesen als Inspiration für die Seminararbeit nutzen – Quellen müssen weiterhin angegeben werden.

Woran erkennt man ein qualitativ hochwertiges Ghostwriting?

Der Markt für Ghostwriter ist mittlerweile sehr überlaufen und es kann mitunter schwer sein, einen Writer zu finden, der hochwertige und gute Texte liefert. Deshalb ist es ratsam, mit einer Agentur zusammenzuarbeiten und sich vorher mit dem Ghostwriter auseinanderzusetzen. Außerdem sollte man sich vorher im Klaren sein, welche Art von Text man haben möchte, was wichtige Inhalte sind und welchen Stil der​​ Text haben soll. Das erleichtert die Auswahl eines geeigneten Ghostwriters.

Referenzen und Arbeitsproben können bei der Entscheidung helfen. Daran lässt sich erkennen, welchen Schreibstil der Autor hat, ob bisherige Arbeiten unterhaltsam und informativ waren und ihren Zweck erfüllen. Viele leere Sätze ohne Inhalt, Füllwörter und Grammatikfehler deuten auf einen unerfahrenen Ghostwriter.

Wer einen Roman in Auftrag geben möchte, sollte sich einen Ghostwriter suchen, der in diesem Bereich tätig ist, eventuell sogar akademische Urkunden vorweisen kann und in diesem Aufgabenfeld bereits reichlich Erfahrungen hat. Wer neue Writer ohne Erfahrungen beauftragt, bekommt vielleicht niedrige Preise, riskiert aber, mit einem unzuverlässigen Autor zusammenzuarbeiten oder am Ende einen schlechten Text zu erhalten.

Lohnt sich Ghostwriting?

Ob sich Ghostwriting lohnt, hängt von der individuellen Situation ab. Studierenden raten wir eindringlich davon ab, einen Ghostwriter mit dem Schreiben einer wichtigen Arbeit zu beauftragen. Dieses scheinbar harmlose Vorhaben kann schlimme Folgen haben und zum Ende des kompletten Studiums führen.

Für Personen und Unternehmen, die aus Zeitgründen oder mangelndem Fachwissen keine Texte verfassen können, ist es durchaus sinnvoll, Ghostwriting in Anspruch zu nehmen.