IHK-Verkehrsausschuss: Grünen Wasserstoff für CO-neutrale Mobilität nutzen

IHK-Verkehrsausschuss: Grünen Wasserstoff für CO-neutrale Mobilität nutzen

IHK-Verkehrsausschuss: Grünen Wasserstoff für CO-neutrale Mobilität nutzen

„Der Wandel der Antriebstechnologien im Verkehr stellt die Unternehmen vor großen Herausforderungen. Dabei sollten wir viel stärker Chancen nutzen, anstatt zu hadern. Das gilt auch für die Realisierung von Wasserstofftankstellen und LKWs mit entsprechendem Antrieb.“ Dies erklärte Andreas Wolke-Hanenkamp, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses, in der jüngsten Sitzung in Osnabrück. Unternehmen aus der Region hätten bereits in der Vergangenheit immer wieder Weitsicht bei der Einführung neuer Technologien gezeigt. Um CO2 zu sparen, beteiligten sich Logistikbetriebe z. B. erfolgreich an Tests mit Elektro- und LNG-Antrieben (Flüssiggas). Auch Versuchen mit Wasserstofffahrzeugen (H2-LKW) sei man in der Region gegenüber aufgeschlossen, so Wolke-Hanenkamp.

Ein Beispiel für die Vorreiterrolle der Logistik ist die  Meyer & Meyer Holding SE & Co. KG aus Osnabrück. „Nachhaltigkeit auf und neben der Straße anzustreben, gehört zu unserer Unternehmens-DNA“, erklärte Theresa Meyer, Vorständin der Holding und Gastgeberin der Sitzung. Als Pionier in nachhaltigen Transportlösungen sei man dabei in der Vergangenheit auch selbst immer wieder forschend unterwegs gewesen. Rolf Meyer, stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Meyer & Meyer Unternehmensgruppe, kündigte in Kooperation mit weiteren regionalen Unternehmen ein neues Projekt an. Ziel ist dabei die Eigenerzeugung von grünem Strom bzw. grünem Wasserstoff in der Region. „Kurzfristig kann H2 nur dort genutzt werden, wo es auch produziert wird. Es wäre nicht richtig, zunächst den Bau möglicher H2-Transportnetze abzuwarten“, so Rolf Meyer.

Neue H2-LKWs von der diesjährigen IAA Transportation sowie aktuelle Projekte der H2-Region Emsland präsentierte Jonas Lorenz, wissenschaftlicher Referent der H2-Region Emsland. Für den Ausbau des H2-Tankstellennetzes für LKW und sonstige Fahrzeuge wie Busse, Müllsammelfahrzeuge, Sonderfahrzeuge und Pkw ist unter anderem ein Antrag im Programm „HyPerformer“ geplant, wodurch in den Kreisen Emsland, Grafschaft Bentheim, Steinfurt, Coesfeld, Borken und Warendorf in den kommenden vier Jahren bis zu 15 Mio. Euro Förderung möglich werden könnten. „Für den Bau einer öffentlichen Tankstelle mit ausschließlich grünem H2 ist eine Förderung von 80 Prozent der Investitionskosten vorgesehen. Elektrolyseanlagen, H2-Fahrzeuge und Verladeinfrastruktur werden ebenfalls förderbar sein“, so Lorenz, der zugleich als Geschäftsentwickler Nachhaltiger Energien bei der Q1 Energie AG in Osnabrück beschäftigt ist. Insgesamt 13 Tankstellenstandorte werden im Projektgebiet derzeit geprüft und – wo ein möglicher Betreiber bereits bekannt ist – bereits entwickelt. Q1 selbst plane konkret einen Standort in Gildehaus und sei zudem bzgl. Wasserstoff auch im Raum Osnabrück aktiv.

„Um den CO2-Ausstoß stärker zu reduzieren und die Minderungsziele zu erreichen, ist es wichtig, alternative Kraftstoffe und Antriebe zu entwickeln und diese möglichst rasch für die Wirtschaft attraktiv zu machen“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, mit Verweis auf das vor Kurzem veröffentlichte Verkehrspolitische Leitbild der IHK. Der Verkehrssektor trage maßgeblich zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Dabei entfallen etwa ein Viertel des Energieverbrauchs aus dem Verkehrssektor auf den Straßengüterverkehr, der bisher überwiegend mit Dieselmotoren betrieben werde.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim