Technische Sauberkeit: Definition, Methoden und rechtliche Grundlagen

Technische Sauberkeit: Definition, Methoden und rechtliche Grundlagen

Technische Sauberkeit: Definition, Methoden und rechtliche Grundlagen

Die technische Sauberkeit ist für jedes produzierende Unternehmen eine wichtige Aufgabe. Mithilfe einer Sauberkeitsanalyse wird überprüft, ob Bauteile frei von Fehlern weiterverarbeitet werden können.

Was bedeutet technische Sauberkeit?

Jedes Unternehmen, das im Rahmen eines Herstellungsprozesses Bauteile einsetzt, ist darauf angewiesen, dass alle Komponenten technisch sauber sind. Technisch sauber bedeutet, dass die Bauteile im besten Fall keine Verschmutzungen aufweisen. Ziel der technischen Sauberkeit ist es, die Verunreinigungen an Bauteilen und anderen Komponenten zu identifizieren und zu entfernen. Im Anschluss hieran kann das Bauteil wieder fehlerfrei eingesetzt werden.

In welchen Bereichen bietet die Sauberkeitsanalyse Vorteile?

Die technische Sauberkeit spielt insbesondere im produzierenden Gewerbe eine Rolle. Sie dient z. B. einem Automobilhersteller dazu, komplexe Elemente, die sich im Innern einer Leitung oder eines Ventils befinden, einer ausführlichen Sauberkeitsanalyse zu unterziehen. Dabei verwendet der Anwender der technischen Sauberkeit eine Reinigungsflüssigkeit, um die Verschmutzungen und die Partikel von dem Bauteil zu lösen. Im Nachgang wird die Flüssigkeit selbst auf verunreinigende Partikel untersucht. Hierdurch gewinnt der Anwender ausreichende Erkenntnisse über die ursprüngliche Verschmutzung der einzelnen Komponenten.

Neben der Automobilindustrie finden die technische Sauberkeit und die Sauberkeitsanalyse insbesondere in den folgenden Bereichen Anwendung:

  • Medizintechnik
  • Maschinenbau und Metallverarbeitung
  • Reinigungstechnik
  • Feinwerktechnik und Elektrotechnik

 

Auch in der Elektronik bietet die technische Sauberkeit den Unternehmen Vorteile, weil hier aufgrund der vielfältigen Aufgaben die einzelnen Bauteile immer komplexer werden. Die Fehler, die hier aufgrund von Verunreinigungen entstehen, führen dazu, dass die Bauteile nicht mehr einwandfrei verwendet werden können. Kriechströme und Spannungsüberschläge sind dann letztlich auch dafür verantwortlich, dass ein Produkt nicht mit der gewohnten Qualität hergestellt werden kann. Um dies zu verhindern setzt ein Unternehmen die Sauberkeitsanalyse ein.

Welche Methoden der Sauberkeitsanalyse können unterschieden werden?

Ein Unternehmen, das von der technischen Sauberkeit profitieren möchte, kann die folgenden Analyseverfahren einsetzen:

Für nicht komplexe Prüfungen setzt der Anwender einfache Tests ein. Hierzu gehören z. B. der Nigrosintest, der Sprühnebeltest oder die Wasserablaufprobe. Allerdings kann man bei den einfachen Tests keine aussagekräftigen Ergebnisse erwarten. Ein Unternehmen wendet sie an, um ein Reinigungsergebnis beurteilen zu können.

Erfordert es die Beschaffenheit einzelner Bauelemente, kommen bei dem Entfernen der Verschmutzungen andere Verfahren der Sauberkeitsanalyse zur Anwendung. Hierzu gehören das Schütteln oder das Abspülen. Auch das Reinigen der Bauteile mithilfe eines Ultraschallgeräts kommt hier in Betracht.

Die letzte Möglichkeit der Sauberkeitsanalyse ist die Oberflächenanalytik. Hierbei setzt der Anwender unterschiedliche Verfahren ein, mit deren Unterstützung der Ursachen der Verschmutzungen geklärt werden sollen.

Welche Rolle spielt die VDA 19 bei der technischen Analyse?

Die VDA 19 bildet zusammen mit der ISO-Norm 16232 die rechtliche Grundlage für die Durchführung der Sauberkeitsanalyse. Seit dem Jahr 2004 müssen alle Unternehmen, die die technische Sauberkeit in ihrem Unternehmen gewährleisten möchten, die Vorschriften der VDA 19 beachten. Weil die Anforderungen an produzierende Unternehmen und andere Teile der Industrie ständig zunahmen, wurde das Regelwerk im Jahr 2012 angepasst. Es enthält einschlägige Vorschriften zu den folgenden Bereichen:

Erstbegutachtung

  • Kontrolle des Materialeingangs und des Materialausgangs
  • Qualitätskontrolle während des Herstellungsprozesses
  • Oberflächenanalytik

Wie werden die VDA-Richtlinien angewendet?

Die VDA-Richtlinien unterstützen die Anwendung der VDA 19. Als Standard hat sich hier die VDA 6.1 etabliert. Ein Unternehmen verfolgt hiermit eine Verbesserung der Unternehmensstrategie und einen höheren Zufriedenheitsgrad der Kunden. Darüber hinaus soll der gesamte innerbetriebliche Ablauf in dem Unternehmen ständig verbessert werden.

Was ist unter einer Restschmutzanalyse zu verstehen?

Die Restschmutzanalyse ist ein Verfahren, dass die technische Sauberkeit unterstützt. Es wird beim Eingang und Ausgang der Materialien oder direkt beim Herstellungsprozess eingesetzt. Ziel der Restschmutzanalyse ist es, die Bauteile zu prüfen, die sich an verdeckten Stellen – z. B. in Tanks, Kanälen, Leitungen oder Ventilen – befinden. Für die Qualitätssicherung des Unternehmens ist es wichtig, dass diese Komponenten frei von Verschmutzungen sind.

Fazit

Die technische Sauberkeit ist ein Analyseverfahren, das produzierende Unternehmen und die Industrie einsetzen, um ihren Produkten eine stabile Qualitätssicherung zu bieten. Zur Durchführung setzt das Unternehmen eine Sauberkeitsanalyse ein, die zum Ziel hat, dass die verwendeten Bauelemente innerhalb eines Herstellungsprozesses fehlerfrei weiterverarbeitet werden können.

Die technische Sauberkeit bietet insbesondere der Automobilindustrie bestimmte Vorteile. Weitere Profiteure sind die Medizintechnik und die Elektrotechnik. Entsprechend dem Grad der Verschmutzung werden hier die einzelnen Methoden der Sicherheitsanalyse eingesetzt. Damit Verunreinigungen ausgeschlossen werden können, führt das Unternehmen in einem letzten Schritt eine Oberflächenanalytik durch.