Neuen Zahnarzt nach dem Umzug finden
Für viele Menschen stellt sich die Frage nach einem Umzug, manchmal aber auch nach der Schließung der lange Jahre besuchten Zahnarztpraxis: Wo und wie kann man einen guten Zahnarzt finden? Der Blick ins Internet ist naheliegend, birgt aber auch Risiken. Auf Bewertungen etwa kann man sich nur bedingt verlassen, weil dies gekauft sein könnten. Besser ist es, sich auf Empfehlungen aus dem eigenen Umfeld zu verlassen: Was sagen die Nachbarn, die Arbeitskollegen, die Freundinnen und Freunde aus dem Sportverein? All diese Menschen haben ihre eigenen Zahnarzterfahrungen gemacht und können womöglich eine vertrauenswürdige Praxis benennen.
Gibt es auch neutrale, verlässliche Informationen zu Zahnarztpraxen?
Die Internetseiten der Bundes- beziehungsweise Landesärztekammer, aber auch von vielen gesetzlichen Krankenkassen informieren über die Praxen von Zahnärztinnen und Zahnärzten in der Nähe. Zwar muss man den Zahnarzt das Vertrauens selber finden, da es eben nicht nur auf die fachliche Kompetenz ankommt. Dafür hat man allerdings die Möglichkeit, sich bei Bedarf nach einer spezialisierten Zahnarztpraxis umzuschauen. Man kann also die Suche nach „Zahnarzt Oldenburg“ entsprechend ergänzen, etwa um „Zahnarzt Implantologie Oldenburg“. So bekommt man eine passgenaue Übersicht.
Der persönliche Eindruck ist wesentlich
Die meisten Patienten, die ihren Zahnarzt oder ihre Zahnärztin bewerten, können dessen Arbeit fachlich nicht bewerten. Es sind also andere Faktoren, die für die persönliche Meinung eine Rolle spielen: Stimmt die persönliche Chemie? Ist die Praxis sauber und hygienisch? Scheint die Ausstattung auf der Höhe der Zeit zu sein? Und wie steht es um die Wartezeiten, bis man in den Behandlungsraum gerufen wird?
Gerade bei umfassenden Behandlungen ist eine ausführliche Beratung ebenfalls ein zu bewertender Faktor: Wird man als Patientin oder Patient ausführlich über Risiken und anfallende Kosten aufgeklärt?
Wie lassen sich die Tätigkeitsschwerpunkte verstehen?
Es gibt keine einheitliche Regelung über den Nachweis von zahnärztlichen Zusatzqualifikationen. Die Zahnarztkammern gehen mit dem Beleg bestimmter Tätigkeitsschwerpunkte höchst unterschiedlich um. Bei einigen genügt die Vorlage einer bestimmten Anzahl von Fortbildungsstunden oder gar der Nachweis, eine bestimmte Anzahl an Patienten innerhalb der jeweiligen Fachrichtung behandelt zu haben. Andere verzichten sogar komplett darauf, sich Nachweise vorlegen zu lassen. Wenn ein Zahnarzt beziehungsweise eine Zahnärztin erklärt, über die entsprechenden Zusatzqualifikationen zu verfügen, darf er oder sie diese bereits auf das eigene Praxisschild schreiben. Zwar sind Kieferorthopädie und Kieferchirurgie Fachrichtungen, die jeweils ein spezialisierts Studium voraussetzen. Dies gilt aber beispielsweise nicht für die Implantologie oder Parodontologie.
Wie lassen sich die Titel der verschiedenen Fachgesellschaften deuten?
Einige Fachgesellschaften haben aufgrund der beschriebenen mangelnden Transparenz eigene Qualifikationsmaßstäbe eingeführt. Hinter den entsprechenden Titeln stehen also genau definierte und geprüfte Zusatzqualifikationen, die auch von Patienten als solche erkennbar sind. Beispielsweise vergibt die Fachgesellschaft DGET (Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V.) nach entsprechender Weiterqualifizierung den geschützten Titel „Spezialist für Endodontologie“. Auch der Titel „Spezialist für Parodontologie“ der DGParo (Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V.) ist dementsprechend geschützt. Wer eine zahnärztliche Praxis sucht, die sich auf das Einsetzen von Implantaten spezialisiert hat, geben die Zertifikate der Gesellschaften DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.) sowie der DGZI (Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie e.V.) Auskunft über die diesbezügliche Qualifikation. Spezialisierte Zahnärztinnen und Zahnärzte für Prothetik bekommen ihre Zusatzausbildung bei der DGPro (Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V.) aus.
Patientinnen und Patienten können den durch diese Fachgesellschaften vergebenen Titel vertrauen. Denn erst nach einer festgelegten Kriterien folgenden Ausbildung darf der entsprechende Zusatztitel geführt werden.
Was ist ein Fachzahnarzt?
Nur relativ wenige Zahnärzte machen eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt. Bei dieser handelt es sich um die höchste Qualifikation für spezialisierte Zahnärztinnen und Zahnärzte. Fachzahnärzte gibt es in den Fachrichtungen der Kieferorthopädie, der Oral-, beziehungsweise Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Parodontologie. Für den Titel des Fachzahnarztes muss der Mediziner nach dem Abschluss des zahnmedizinischen Studiums eine zusätzliche Vollzeitausbildung von drei bis vier Jahren absolvieren. Vor allem wenn es um eine komplizierte in einem zahnmedizinischen Spezialgebiet geht, ist der Kontakt zu einem Fachzahnarzt zu empfehlen. Oft arbeiten diese Spezialisten alternativ zur eigenen Praxis in einem Krankenhaus.