Wissen: Mobiler virtueller Netzbetreiber – was ist das ?

Wissen: Mobiler virtueller Netzbetreiber - was ist das ?

Wissen: Mobiler virtueller Netzbetreiber – was ist das ?

Mobile virtuelle Netzbetreiber oder auch MVNO sind Mobilfunkdiscounter, die nicht über ein eigenes Netz verfügen. Es handelt sich um Wiederverkäufer, die oftmals günstigere Optionen anbieten können.

Der Begriff „mobile virtuelle Netzbetreiber“ erscheint zunächst unbekannt, dabei stellen sie ein valides und weit verbreitetes Geschäftsmodell dar. Durch Anbieter wie Tchibo und Aldi sind sie allgemeinhin bekannt, jedoch nicht unter dem Fachbegriff.

Worum es sich handelt, worin die Vorteile liegen und wo die Nachteile zu finden sind, zeigt dieser Ratgeber.

Was sind mobile virtuelle Netzbetreiber?

Mobile virtuelle Netzbetreiber oder auch mobile virtual network operators – kurz: MVNO – sind Wiederverkäufer von Netzwerkkapazitäten.

Sie selbst verfügen nicht über ein Netzwerk, kaufen jedoch Rechte an solchen zu Großhandelspreisen ein. Hierdurch ist es ihnen möglich, Vorteile an Endkunden weiterzugeben.

Vorteile mobiler virtueller Netzbetreiber

Aufgrund der Großhandelspreise und der sehr geringen Fixkosten kann ein MVNO die Nutzung für Konsumenten deutlich kostengünstiger ermöglichen. Hinzu kommen oftmals:

– größere Transparenz
– Freiheit von Grundgebühren
– einheitliche Kostenbasis
– kein Mindestumsatz
– flexible Kündigung

Aufgrund dieser Vorteile sprechen MVNOs vor allem junge Menschen und Verbraucher mit geringem Einkommen an.

Zusätzlich können sie sich beispielsweise als zweite Leitung für die Trennung zwischen privat und geschäftlich bewähren oder im Urlaub und bei Rentnern zum Einsatz kommen.

Potenzielle Nachteile der MVNOs

An erster Stelle steht die Voraussetzung für die Nutzung eines mobilen virtuellen Netzbetreibers: ein SIM-Lock-freies Smartphone.

Diese Geräte sind bei einer Neuanschaffung in der Regel deutlich teurer. Da dies einen abschreckenden Faktor darstellen kann, bieten MVNOs häufig Hilfen und Hinweise an.

Dabei kann es sich um die Vermittlung an Anbieter handeln, die mit dem mobilen virtuellen Netzbetreiber eine Zusammenarbeit eingegangen sind und hierdurch entsprechende Geräte vergünstigt abgeben können.

Zusätzlich zu diesem potenziellen Nachteil ist die Art des Netzbetreibers entscheidend. Denn häufig gibt es kaum einen zusätzlichen Komfort, sodass bei dieser Variante mit einer geringeren Zuverlässigkeit gerechnet werden muss.

Hierbei finden sich allerdings Abstufungen.

Arten mobiler virtueller Netzbetreiber

MVNOs werden in verschiedene Klassen unterschieden. Zu diesen gehören:

– Voller MVNO: Marketing, Verkauf, Anwendungen, Kundenbetreuung – der volle MVNO bietet alle Services an, die auch ein Mobilfunknetzbetreiber leisten kann. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich keine Funknetze in dem Besitz des Anbieters befinden.
– erweiterte MVNO: Im Gegensatz zu dem vollen MVNO finden sich hier bereits Einschränkungen in Hinblick auf die angebotenen Services und die Anwendungen. Betreuung und technische Implementierungen werden aber dennoch angeboten.
– Light MVNO: Auch hierbei sind die Service-Leistungen noch vorhanden. Diese fallen jedoch deutlich geringer aus. Die Festlegung von Einzelhandelspreisen ist den „Light MVNO“-Dienstleistern ebenfalls möglich.
– Skinny MVNO: Diese werden auch als Marken-Reseller bezeichnet, da sie nahezu vollständig auf das Angebot des eigentlichen Netzbetreibers beschränkt sind. Auch sie können eigene Serviceleistungen anbieten. In der Regel fallen diese jedoch sehr beschränkt aus.

Wie kommt es aber zu diesen Unterschieden in der Auslegung der mobilen virtuellen Netzbetreiber?

Alle möglichen Leistungen hängen davon ab, welche Vereinbarungen mit dem jeweiligen Netzanbieter bestehen.

Worin besteht der Unterschied zwischen einem Mobilfunkanbieter und einem Netzbetreiber?

Ein Netzbetreiber verfügt tatsächlich über ein Netz, über Sendemasten, Leitungen und die notwendige Infrastruktur für den Betrieb. Er besitzt also die notwendige Hardware und kann Kapazitäten an Mobilfunkanbieter veräußern. Dies betrifft auch den neuen 5G Standard, durch den IOT Solutions ( Internet of Things Lösungen) möglich werden.

Mobilfunkanbieter beziehungsweise mobile virtuelle Netzbetreiber erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Sie verfügen jedoch über Kapazitäten und können diese den Endkunden anbieten.

Zusätzlich können sie bessere Preise festlegen, da sie über geringe Festkosten verfügen und weitere Serviceleistungen anbieten.

Zur besseren Veranschaulichung dient das folgende Beispiel:

In Deutschland finden sich lediglich drei Netze und genaugenommen nur zwei Betreiber. Die Telekom betreibt die Netze D1 und D2. Die Telefónica Germany betreibt das O2-Netz.

Demgegenüber stehen zahlreiche Mobilfunkanbieter wie:

– 1&1
– Aldi Talk
– Blue
– Congstar
– Easy Tel
– Kaufland Mobil
– Klar Mobil
– Otelo
– Penny Mobil
– Vodafone

Diese Liste ist noch längst nicht vollständig.

Die Mobilfunkanbieter sind jedoch in jedem Fall auf eines der drei vorhandenen Netze angewiesen.

Trotz dieser Einschränkung ist es durch Anbieter möglich, auf dieser Basis aufzubauen und das eigene Angebot zu optimieren beziehungsweise optimieren zu lassen.

Hinzu kommen die einzelnen Typen der virtuellen Netzbetreiber, die dem Endkunden Auswahl bieten und unterschiedliche Vorzüge sowie Nachteile aufweisen. Die Ausarbeitung dieser Kriterien kann es sein, die über den Erfolg entscheidet.