Hygiene und Desinfektion ein wichtiger Bestandteil in der Medizin

Hygiene und Desinfektion ein wichtiger Bestandteil in der Medizin

Hygiene und Desinfektion ein wichtiger Bestandteil in der Medizin

Spätestens seit Corona ist sie in aller Munde, die Hygiene. Doch was ist Hygiene oder Desinfektion? Wie wird sie gehandhabt und wie war das früher? Diese und mehr Fragen werden im anschließenden Text genau erörtert.

Wie alles begann

Im Mittelalter hielt man wenig von Sauberkeit. Bereits erworbene Kenntnisse über die Hygiene wurden mehr und mehr vernachlässigt. Seuchenhäuser sowie Krankenhäuser entstanden zwar, doch durch die mangelnde Sauberkeit breiteten sich Typhus, Krätze, Läuse, Flöhe und andere Krankheiten und Krankheitserreger aus.

Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit traten Krankheiten wie Syphilis oder die Pest auf. Man glaubte, die Erreger würden durch verseuchtes Wasser oder über die Haut aufgenommen. Hygiene galt als ungesund. Die sichtbaren und unbekleideten Körperpartien wurden nur mit trockenen Tüchern abgewischt. Parfüm sollte den Körpergeruch übertünchen.

Besser wurde es erst im 18. Jahrhundert. Abfallentsorgung mit Karren wurde durchgeführt. Erste Impfungen wurden erprobt.

Später wurden Abwasserkanäle und Toiletten gebaut.

Ignaz Semmelweiss konnte 1847 nachweisen, dass Krankheiten durch Desinfektion verhindert oder eingedämmt werden konnten. So konnte etwa die Säuglingssterblichkeit deutlich reduziert werden.

1867 setzte der Chirurg Sir Joseph Lister Karbol zur Wunddesinfektion ein.

In der heutigen Zeit sind Hygiene und Hygienemaßnahmen wie Sterilisation und Desinfektion selbstverständlich.

Was genau bedeutet Hygiene?

Das Wort Hygiene kommt aus dem Griechischen von dem Wort Hygieia, und heißt, Gesundheit. Hygieia stand für die griechische Göttin der Gesundheit, Sauberkeit und Reinheit.

Hygiene bedeutet nach Definition der DGHM (Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie):

„Die Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit“.

Im Volksmund verstehen wir unter Hygiene das Sauberhalten von etwas, wie etwa die Körperhygiene oder den Infektionsschutz zum Beispiel durch Desinfektion.

Desinfektion wiederum bedeutet, totes oder lebendes Material in einen Zustand versetzen, in dem es nicht mehr infizieren kann.

Hygienemaßnahmen sind also Methoden, welche auf Erfahrung, Tradition und wissenschaftlichen Untersuchungen beruhen. Ist eine Hygienemaßnahme als Verfahrensanweisung festgeschrieben, so gilt sie als verbindliche Vorschrift.

Verschieden Maßnahmen kommen zum Einsatz, desinfizieren durch Hitze, Chemie oder mechanische Verfahren. Oftmals werden Kombinationen dieser Methoden eingesetzt.

Thermische Desinfektionsgeräte

Wenn es genau genommen wird, ist die häusliche Spülmaschine schon eine Kombination aus thermischen und chemischen Desinfektionsgerät. Sie tötet mittels heißem Wasser und geeigneter chemischer Reinigungsmittel Keime ab.

In der medizinischen Praxis wird natürlich mit etwas anderen Geräten gearbeitet. Ein sogenannter Thermodesinfektor (TDI) wird in der Desinfektion von wiederverwendbaren Medizinprodukten eingesetzt. Diese Hygienemaßnahme wird überwacht, sodass reproduzierbare Ergebnisse möglich sind.

Wie genau, wird eine kombinierte Desinfektion durchgeführt?

Von einer sachgemäßen Aufbereitung wird laut Medizinprodukte-Betreiberverordnung ausgegangen, wenn die Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte zu den „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ beachtet wird.

Die Aufbereitung von Medizinprodukten soll nach diesen Empfehlungen wenigstens zwei geeignete Verfahren kombinieren.

Als solche kommen für thermostabile Medizinprodukte bevorzugt infrage:

Maschinelle Desinfektion unter Einbeziehung eines Reinigungsschrittes im alkalischen Milieu bei einer erhöhten Prozesstemperatur mit anschließender thermischer Desinfektion.

Bei kritischen Medizinprodukten folgt eine anschließende Dampfsterilisation mit 134 °C.

Steckbecken, in welchem Intervall müssen sie wie gereinigt werden?

Ein Steckbecken ist ein Behälter für Kot und Urin im Liegen. Es wird vor allem in der Pflege eingesetzt.

In Steckbeckenspülern werden diese Behälter entleert, gereinigt und mit Dampf desinfiziert.

Richtig angewandt erfolgt die Desinfizierung in folgenden Schritten:

Steckbeckenspülgerät mit der sauberen Hand öffnen, besser sind Steckbeckenspüler mit automatischer Türöffnung.

Richtig:

Steckbecken mit Handschuh in den Steckbeckenspüler nach Bedienungsanleitung einsetzen.

Den Deckel des Steckbeckens in die dafür vorgesehene Position einsetzen.

Die Entleerung beginnt nur bei richtig verschlossener Tür

Unbedingt vermeiden:

Mit dem Inhalt in Berührung kommen.

Steckbecken und Urinflasche vorher manuell entleeren.

Mit Dingen befüllen, für die das nicht Gerät bestimmt ist.

Die saubere Hand schließt das Gerät, wählt das Programm und betätigt den Startknopf.

Der kontaminierte Handschuh muss fachgerecht entsorgt werden.

Danach die Hände desinfizieren.

Nach dem Reinigungsvorgang, mit der sauberen Hand, Tür öffnen und desinfizierte Steckbecken entnehmen, Tür schließen.

Steckbecken wieder zur Versorgung bereitstellen.