Neue Abschlussbezeichnung: IHK-Berufsbildungsausschuss bringt Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Abschlüsse voran
Der Wirtschaft geht der Nachwuchs aus. Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird in den IHK-Konjunkturumfragen kontinuierlich als Konjunkturbremse gesehen. Der IHK-Berufsbildungsausschuss engagiert sich daher seit Jahren für eine Aufwertung der beruflichen Bildung und kann hierbei jetzt mit einem neuen Bachelor-Abschluss einen konkreten Erfolg vermelden.
Die nach einer dualen Ausbildung möglichen Abschlüsse zum Bachelor oder auch Master Professional in der Weiterbildung tragen zur Steigerung der Attraktivität der beruflichen Bildung bei. Sie bringen die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung zum Ausdruck. Der Berufsbildungsausschuss hat daher jetzt bei seiner aktuellen Sitzung bei der RWE Nuclear GmbH in Lingen beschlossen, für die Fortbildungsprüfung „Meister Vernetzte Industrie“ zusätzlich die Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional in Smart Industry“ der regionalen IHK zu verleihen.
Da es sich bei dieser Fortbildung nicht um eine Verordnung des Bundes, sondern um einen regionalen Abschluss handelt, hat das Niedersächsische Kultusministerium formal bestätigt, dass dieser Abschluss in Osnabrück dem Bachelor-Niveau entspricht. Die Anerkennung bedurfte jetzt noch der Zustimmung der Mitglieder des Berufsbildungsausschusses.
„Die Anerkennung der Gleichwertigkeit macht sichtbar, auf welchem hohen Niveau sich die Leistungen der Meisterabsolventen in der höheren Berufsbildung bewegen“, sagten Wolfgang Paus, Vorsitzender der Arbeitgebervertreter, und Stephan Soldanski, Vorsitzender der Arbeitnehmervertreter des Berufsbildungsausschusses der IHK. Mit attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten und konkreten Karrieremöglichkeiten nach der Abschlussprüfung sei die duale Ausbildung für Jugendliche noch interessanter.
René Duvinage, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn, zog in seinem Bericht vor den Ausschussmitgliedern eine Bilanz des Ausbildungsjahrs 2022 und gab einen Ausblick zur künftigen Entwicklung des regionalen Ausbildungsmarktes. „Für die Unternehmen in unserer Region bleibt die Besetzung von Ausbildungsplätzen eine zentrale Herausforderung zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Ausbildungsinteressierten Jugendlichen stehen viele freie Ausbildungsplätze gegenüber. Im Fokus stehen das Zusammenbringen von Bewerbern und Betrieben sowie die Ansprache von Jugendlichen, die wir bisher nur schwer erreichen konnten, für die duale Ausbildung. Dies kann nur durch eine ausgewogene Berufsorientierung gelingen. Unsere Berater der Agentur für Arbeit sind daher im engen Kontakt mit Schülern, um ihnen die verschiedenen beruflichen Perspektiven aufzuzeigen“, so Duvinage.
Der aus Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Lehrervertretern bestehende IHK-Berufsbildungsausschuss trifft sich dreimal jährlich und ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und anzuhören. Er hat im Rahmen seiner Aufgaben auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken. Die vom Niedersächsischen Kultusministerium berufenen Gremienmitglieder sind ehrenamtlich tätig.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim