Versorgungsforschende aus ganz Deutschland in Oldenburg zu Gast

Versorgungsforschende aus ganz Deutschland in Oldenburg zu Gast
In dieser Woche treffen sich Versorgungsforschende aus ganz Deutschland in Oldenburg. Erfahrene Mentorinnen und Mentoren unterstützen Nachwuchsforschende dabei, eigene Projekte in diesem noch jungen Forschungsfeld vorzubereiten. Foto: Universität Oldenburg

Versorgungsforschende aus ganz Deutschland in Oldenburg zu Gast

Oldenburg. Sie kommen aus ganz Deutschland, haben in den vergangenen fünf Jahren ihre Promotion abgeschlossen und wollen jetzt mit ihrer Forschung die gesundheitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern: 20 Nachwuchsforschende sind aktuell auf Einladung der Universitätsmedizin Oldenburg zu Gast in der Huntestadt. Dort arbeiten die Teilnehmenden der Nachwuchsakademie Versorgungsforschung – unterstützt von etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – an ganz unterschiedlicher Forschungsfragen. Diese wollen sie während der Akademiewoche soweit konkretisieren und ausformulieren, dass ein Antrag auf Förderung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Aussicht auf Erfolg hat.

Die Vorhaben der Forschenden sind dabei so vielfältig wie die Versorgungsforschung selbst: So geht es zum Beispiel darum, zu untersuchen, wie Hausärztinnen und -ärzte mit der Abhängigkeit ihrer Patientinnen und Patienten von neuartigen Produkten wie E-Zigaretten umgehen oder darum, herauszufinden, wie die Allgemeinbevölkerung die Schließung von Krankenhäusern beurteilt. Die Versorgung von Schwangeren mit unterschiedlichen Vorerkrankungen beschäftigt die Forschenden ebenso wie die Frage, wie kompetent Kinder und Jugendliche, die sich einem anderen Geschlecht angehörig fühlen, behandelt werden – und als wie kompetent sie selbst die Behandlung empfinden. Andere Vorhaben beschäftigen sich mit eher älteren Menschen, zum Beispiel mit der Frage, ob diese nach orthopädischen Eingriffen auf einer speziellen Station betreut werden sollten, um unter anderem das Risiko eines Delirs zu verringern.

„Die vergleichsweise noch junge Versorgungsforschung ist einer der beiden Forschungsschwerpunkte der Universitätsmedizin Oldenburg“, sagt Versorgungsforscher Prof. Dr. Falk Hoffmann. Er hat die Akademie in Oldenburg gemeinsam mit seinen Kolleginnen Prof. Dr. Lena Ansmann und PD Dr. Anna Levke Brütt organisiert. „Anna Levke Brütt und ich waren selbst einmal Teilnehmende in vorherigen Nachwuchsakademien und freuen uns, gemeinsam mit anderen Mentorinnen und Mentoren unsere Erfahrungen am eigenen Standort an junge Kolleginnen und Kollegen weitergeben zu können“, so Hoffmann.

Das Format Nachwuchsakademie ist ein strategisches Förderinstrument der DFG, mit dem sie dem Mangel an Nachwuchsforschenden in einem bestimmten Forschungszweig begegnet. „Die gesellschaftliche Relevanz der Versorgungsforschung ist gerade in den letzten drei Pandemiejahren besonders deutlich geworden. Der von der Akademieleitung verfolgte Fokus auf die grundlagenorientierte Versorgungsforschung liegt im Kerninteresse der DFG und eine gezielte Kompetenzentwicklung in und Weiterentwicklung von diesem Feld ist in Deutschland dringend notwendig“, sagt DFG-Referentin Dr. Barbara Schweitzer aus Bonn, die ebenfalls zur Akademiewoche nach Oldenburg gereist ist.

Anfang vergangenen Jahres war die Universität Oldenburg mit ihrem Antrag erfolgreich, die fünfte Nachwuchsakademie durchzuführen. Mehr als 70 Interessierte bewarben sich daraufhin mit ihren Skizzen für Forschungsprojekte. Mehrere Gutachterinnen und Gutachter bewerteten die Projektideen. Die Autorinnen und Autoren der 20 am besten bewerteten Projektskizzen erhielten einen Platz in der Nachwuchsakademie und damit die Gelegenheit, ihre Ideen mit Unterstützung erfahrener Mentorinnen und Mentoren weiter auszuarbeiten. Mit seiner Projektidee erfolgreich war mit Dr. Jonas Czwikla auch ein Wissenschaftler des Departments Versorgungsforschung der Universität Oldenburg. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie sich zu Hause lebende Pflegebedürftige für die Teilnahme an Studien gewinnen lassen.

Bis zum Sommer sollen die Projekte antragsreif sein und eingereicht werden. Erfolgreiche Anträge fördert die DFG mit rund 65.000 Euro für bis zu zwölf Monate. Damit will sie Pilotstudien und Vorarbeiten ermöglichen, die als Grundlage für ein umfangreicheres Folgeprojekt dienen.

Pressemeldung von  Universität Oldenburg