A 20 ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der Region

A 20 ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der Region

A 20 ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der Region

Industrie- und Handelskammern diskutieren mit Wirtschaftsvertretern und verkehrspolitischen Sprechern der Fraktionen des Niedersächsischen Landtags über die Bedeutung der A 20

Stade/Oldenburg. Die A 20 bewegt die Gemüter. Während besonders Unternehmen auf eine schnelle Realisierung des Verkehrsprojekts drängen, gibt es auch kritische Stimmen, die ihren Nutzen anzweifeln. Unter dem Motto: „A 20 – mehr als eine Autobahn: internationale Verkehre und regionale Chancen“ diskutierten darum die verkehrspolitischen Sprecher der Fraktionen des Niedersächsischen Landtags mit Vertretern aus der Wirtschaft auf Einladung der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer und  sechs weiterer Industrie- und Handelskammern entlang der A 20. An der Onlineveranstaltung am 15. März nahmen 75 Vertreter aus der lokalen Wirtschaft, von Bürgerinitiativen und aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik teil.

Unter Moderation der Journalistin Susanne Landwehr wurde gleich zu Anfang deutlich, dass die Argumente für und gegen die A 20 vielfältig sind. Unabhängig davon herrschte jedoch Einigkeit darüber, dass die Planungsgeschwindigkeit für Verkehrsprojekte in Deutschland deutlich erhöht werden muss. Die Lösungen dafür wurden, je nach Standpunkt, in einer anderen Art der Bürgerbeteiligung, in Maßnahmengesetzen oder in einer Reform des Verbandsklagerechts gesehen.

Großen Raum nahm die Diskussion um die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene ein. Vertreter der Logistikbranche betonten den Vorteil des Schienenverkehrs auf langen Strecken, waren aber überzeugt, dass Verkehre von bis zu 500 Kilometern auch zukünftig mit dem Lkw abgewickelt würden, da das deutsche Schienensystem in seinem derzeitigen Zustand nicht leistungsfähig genug sei. Schienenstrecken zu bauen würde zudem zehn bis 15 Jahre dauern. Damit ließen sich die aktuellen Probleme nicht lösen. Auch für die letzten Meilen bliebe zukünftig der LKW unerlässlich. Die A 20 sei darum unentbehrlich, um die Bevölkerung wie die Unternehmen weiter zu versorgen. Einige Politiker gaben zu bedenken, dass der Bau von Schienenstrecken planungstechnisch nicht leichter sei als der Bau von Straßen. Zudem seien auch Schienenwege ein Eingriff in die Natur und von entsprechenden Protesten begleitet. In der Vergangenheit seien Schienenanschlüsse zu Unternehmen abgebaut worden, weshalb diese jetzt zur Güterverladung fehlten.

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Unterschiedliche Auffassungen gab es zur Nachhaltigkeit des Autobahnprojekts. So forderten Diskussionsteilnehmer, Infrastrukturprojekte auf den Klimaschutz hin zu prüfen. Verkehre müsse man bündeln und auf die umweltfreundlichere Schiene bringen. Andere appellierten, die Diskussion nicht nur auf die Schiene zu konzentrieren, sondern alle Verkehrsträger gleichermaßen zu betrachten. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien kein Gegensatz zum Straßenbau, vielmehr seien umweltfreundliche Antriebe auf einer Autobahn oder die verkehrliche Entlastung von Ortschaften ebenfalls Aspekte von Nachhaltigkeit.

Mehrheitlich warnten die Podiumsteilnehmer davor, dass die Region Nordniedersachsen Gefahr laufe, uninteressant zu werden. Darum müsse der Bau der A 20 beschleunigt werden. Um den politischen Druck in Berlin zu erhöhen, könne der niedersächsische Wirtschaftsminister Gespräche mit der Bundesregierung führen. Auch Bundesratsinitiativen und mehr Personal in den planenden Stellen würden dazu beitragen, Planungen zu beschleunigen. Ein Infrastrukturprojekt wie die A 20 berge erhebliches Potenzial für die regionalwirtschaftliche Entwicklung welches nicht verschenkt werden dürfe, so die überwiegende Auffassung auf dem Podium.