Aluminium auf dem Vormarsch der Nachhaltigkeit
Aluminium ist ein wichtiges Material für viele Industrieprozesse. Doch wie nachhaltig ist Aluminium tatsächlich?
Aluminium ist ein unverzichtbarer Werkstoff in vielen Bereichen der modernen Industrie. Das Material bietet eine außergewöhnliche Kombination an Produkteigenschaften, wodurch es in vielen verschiedenen Sektoren zum Einsatz kommt, von der Verpackungsindustrie bis hin zur Luft- und Raumfahrttechnik: Es ist leicht, aber gleichzeitig stabil und langlebig. Eine sparsame Nutzung von Ressourcen ist aus ökonomischen und ökologischen Gründen essenziell für die Industrie. Im Folgenden erfahren Sie, wie Aluminium im Bereich Nachhaltigkeit abschneidet und wie das Leichtmetall recycelt wird.
Wie nachhaltig ist Aluminium?
Aluminium ist ein sehr nachhaltig verwendbarer Werkstoff. Es ist im Gegensatz zu vielen anderen Materialien wie Kunststoff und Papier zu beinahe100 Prozent recyclebar, wenn es sortenrein erfasst wird. Das bedeutet, dass Aluminium theoretisch fast endlos wiederverwendet werden kann, ohne dabei an Qualität einzubüßen.
In Europa stammt mehr als die Hälfte des verwendeten Aluminiums aus Recyclingprozessen, weltweit sind es verschiedenen Schätzungen zufolge rund 30 bis 40 Prozent. In manchen Sektoren ist der Anteil von recyceltem Aluminium noch deutlich höher: So setzen rund 90 Prozent der deutschen Getränkedosen Hersteller auf recyceltes Aluminium für Getränkedosen und andere Unternehmen bei ihren Verpackungen ebenfalls auf einen hohen Grad an Recyclingaluminium.
Zwar muss das Leichtmetall bei über 660 °C eingeschmolzen werden, um es für eine Wiederverwendung nutzbar zu machen. Die Primärgewinnung von Aluminium ist jedoch deutlich aufwendiger und energieintensiver: Dazu muss das Aluminiumerz Bauxit aufgeschlossen, zu Aluminiumoxid umgewandelt und anschließend einer Schmelzflusselektrolyse unterzogen werden. Für diesen Prozess wird viel elektrische Energie benötigt. Dagegen ist für das Recycling von Aluminium nur etwa 5 Prozent der Energie der Primärproduktion erforderlich. Je höher der Recyclinganteil an der insgesamt verwendeten Aluminiummenge ist, desto nachhaltiger ist die Verwendung des Leichtmetalls.
Welche Vor- und Nachteile hat das Recycling von Aluminium?
Neben zahlreichen Vorteilen gibt es auch Nachteile beim Recycling des Leichtmetalls.
Vorteile:
- bis zu 95 Prozent Energieersparnis gegenüber der Primärgewinnung
- sparsamer Ressourceneinsatz
- deutlich geringerer CO2-Ausstoß dank des geringeren Energiebedarfs
- signifikante Kostenersparnis, wovon sowohl Unternehmen als auch Konsumenten profitieren
Nachteile:
- das Sammeln und Sortieren von Aluminiumabfällen ist mit einem beträchtlichen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden
Aluminium ist ein nur in begrenztem Umfang natürlich vorkommender Rohstoff, weshalb er so sparsam wie möglich verwendet werden sollte. Der Abbau für die Primärproduktion ist zudem mit hohen Umweltbelastungen verbunden, die durch das Recycling reduziert werden können. Um eine Qualitätsminderung zu verhindern, sind hohe Standards und ausgefeilte Systeme bei der Sortierung und Verarbeitung notwendig. Wenn Vor- und Nachteile gegeneinander aufgewogen werden, ist das Recycling von Aluminium aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen definitiv sinnvoll.
Wie wird Aluminium recycelt?
Um Aluminium zu recyceln, wird das Leichtmetall zuerst gesammelt und sortiert. Anschließend wird es in großen Drehtrommelöfen eingeschmolzen. Dabei wird das sogenannte Schmelzsalz beigegeben, das auf dem geschmolzenen Metall schwimmt. Dieses verhindert, dass das Aluminium oxidiert und nimmt außerdem Verunreinigungen auf. Danach werden Aluminium und das darauf schwimmende Salz getrennt aus dem Ofen abgelassen. Darauf können noch weitere Schritte wie eine Reinigung der Aluminiumschmelze erfolgen. Abschließend kann das Leichtmetall bei ausreichend hoher Qualität wieder in denselben Produkttyp zurückgeführt oder für die Herstellung anderer Produkte verwendet werden.
Wie oft lässt sich Aluminium recyceln?
Wie oft Aluminium in der Praxis recycelt wird, hängt von der vorherigen Sortierung ab. Sortenreines Aluminium kann in der Theorie unendlich oft recycelt werden, ohne dass die Qualität des Materials darunter leidet. Fast 100 Prozent aller Aluminiumprodukte können für eine weitere Verwendung eingeschmolzen werden, und in der Verpackungs-, Bau- und Automobilbranche liegt der Anteil von Recyclingaluminium bei mehr als 90 Prozent.
Fazit
Aluminium ist ein enorm wichtiger, vielfältig verwendbarer Rohstoff. Da das Leichtmetall zu fast 100 Prozent recyclebar ist, kann es fast unendlich oft wiederverwendet werden, ohne dass es zu Qualitätseinbußen kommt. Durch das Recycling wird der Verbrauch von Energie und die Emission von CO2 gegenüber der Primärproduktion deutlich reduziert. Aufgrund der Kostenersparnis lohnt sich das Recycling sowohl aus ökonomischer und ökologischer Perspektive.