IHK: Neue Verordnung erleichtert Großraum- und Schwertransporte
„Eine gut ausgebaute Infrastruktur war schon immer ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft. Der erhebliche Nachholbedarf bei der Ertüchtigung der Infrastruktur in Deutschland, etwa von Brücken, ist lange bekannt. Bei der Umsetzung der Energiewende wird dies besonders deutlich: Rotorblätter oder Betontürme für Windräder müssen getaktet an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Daher müssen Großraum- und Schwertransporte zügiger und verlässlicher möglich sein. Der jetzt vom Bundesrat beschlossene Erlass einer Straßenverkehr-Transportbegleitungsverordnung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, betont Andreas Wolke-Hanenkamp, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Verkehr.
Die Neuregelung ermöglicht die Begleitung von Großraum- oder Schwertransporten durch privatwirtschaftliche Unternehmen. Damit werden Transporte über Bundesländergrenzen hinweg erleichtert. Die Übergabe an der Landesgrenze an die in den Nachbarbundesländern zuständige Polizei entfällt. Die aktuell noch zuständigen Länderpolizeien werden damit von diesen Aufgaben entlastet und können sich ihren originären Aufgaben widmen. Der Verkehrsfluss künftig seltener durch geparkte Großraum- und Schwertransportfahrzeuge gestört.
„Jetzt müssen zügig weitere Schritte folgen. Die noch immer enormen bürokratischen Hürden für Großraum- und Schwertransporte müssen endlich abgebaut und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden“, fordert Wolke-Hanenkamp. Zur Reduzierung der Anträge könnten beispielsweise geringfügige Unterschreitungen genehmigter Abmessungen und Gewichte der Großraum- und Schwertransporte mitgenehmigt werden. Er begrüßt den von der Autobahn GmbH Niederlassung Nordwest jetzt im Juli gestarteten Einsatz des autobahneigenen Bearbeitungsmoduls für die Großraum- und Schwerlasttransportanträge. Damit werde das Antragsverfahren bei der zuständigen Behörde deutlich beschleunigt.
Großraum- und Schwertransporte sind für jede moderne Volkswirtschaft von großer Bedeutung. „Ohne diese Dienstleistung können keine Industrieanlagen oder leistungsstarke Transformatoren aufgebaut oder gewartet werden. Eine Antragsbearbeitung von mehreren Wochen oder Monaten passt nicht zu einer modernen und leistungsstarken Volkswirtschaft“, kritisiert Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie, und fordert praktikable und unbürokratische Lösungen für die Branche.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim