Aquakulturen in Niedersachsen: Neben Fisch und Muscheln auch Algen aus Niedersachsen
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) berichtet, gab es im Jahr 2023 in Niedersachsen insgesamt 105 aktive Aquakulturbetriebe, die 3.836 Tonnen Aquakulturerzeugnisse wie Fische, Krebs- und Weichtiere sowie Algen produzierten. Im Vergleich zu 2022 sank die Produktion um etwa 0,8%. Die Anzahl der Betriebe verringerte sich ebenfalls von 111 auf 105 Betriebe.
Niedersachsen lag auch im Jahr 2023 mit einem Zuwachs zum Vorjahr um 0,2% deutschlandweit an der Spitze der Aal-Produktion. Diese machte mit rund 1.161 Tonnen rund 45,6% der gesamten Fischproduktion von 2.544 Tonnen aus. An zweiter und dritter Stelle der Fischerzeugung lag im Jahr 2023 die Lachsforelle mit 747 Tonnen, gefolgt von der Regenbogenforelle mit 254 Tonnen. Insgesamt produzierten 99 Betriebe Fisch, wobei nur vier Betriebe Aal züchteten. 71 Betriebe erzeugten Regenbogenforellen und in 19 Betrieben wurden Lachsforellen produziert.
Im Gegensatz zu den Vorjahren stieg erstmalig die Produktion von Weichtieren bzw. Muscheln in Niedersachsen wieder. Hier lag die erzeugte Menge bei 1.197 Tonnen und bewirkte damit ein deutliches Plus von 16,6% im Vergleich zu 2022. Seit dem Jahr 2019 war die Muschelproduktion kontinuierlich stark zurückgegangen und erreichte im Jahr 2022 den bisher niedrigsten Wert von knapp 1.027 Tonnen. Als Gründe können verschiedene Aspekte eine Rolle spielen: Neben klimatischen Veränderungen und der Verdrängung der heimischen Muscheln durch invasive Arten, wie der Pazifischen Auster, können auch Bautätigkeiten im Meer die Population empfindlich stören.
Bereits zum zweiten Mal können Produktionsmengen für Algen und sonstige aquatische Organismen in Niedersachsen angegeben werden. Insgesamt wurden von einem Betrieb rund 980 Kilogramm erzeugt. Im Vorjahr produzierten zwei Betriebe rund drei Tonnen Algen. Wichtigste produzierte Algenart waren die unter dem Handelsnamen Spirulina geführten Cyanobakterien-Arten. Diese Arten werden in Europa vorwiegend als Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittelfarbstoff und Tierfutter eingesetzt – in den vergangenen Jahren findet man sie auch immer wieder als Lebensmittel, beispielsweise in Smoothies.
Pressemitteilung von: Landesamt für Statistik Niedersachsen