Niedersachsen erhöht Einstiegsgehälter für Lehrkräfte mit dem Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen auf A 13 und für Fachpraxislehrkräfte auf A 10
Mehr Geld für viele Lehrkräfte: Zum 01.08.2024 wird ein wichtiger Meilenstein der aktuellen Bildungspolitik in Niedersachsen umgesetzt. Alle Lehrkräfte mit einem der Lehrämter für die Grund-, Haupt- und Realschulen werden mit Beginn des neuen Schuljahres im Einstiegsamt nach A 13 besoldet. Auch die Besoldung der Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis in den Berufsbildenden Schulen wird auf A 10 angehoben. Für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte werden entsprechende Höhergruppierungen vorgenommen.
Die Umsetzung dieser seit Langem geforderten Maßnahme sei eine Frage von Wertschätzung und Gerechtigkeit, betonte Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg: „Mit diesem Meilenstein werden wir gleich mehreren Aspekten gerecht: Wir schaffen eine gerechtere Besoldung, tragen den gestiegenen Anforderungen an unsere Lehrkräfte Rechnung und erhöhen so die Attraktivität des Lehrkräfteberufs. Damit leisten wir nicht zuletzt auch einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung.“ Gerade mit Blick auf eine stabilere Unterrichtsversorgung sei dies entscheidend. Als besonders erfreulich hob Ministerin Hamburg hervor, dass die Anhebung zum Schuljahr 2024/2025 in einem Schritt erfolge. „Das Land Niedersachsen geht hier beherzt voran und wird zukünftig im Ländervergleich mit vorne sein, denn es geht darum, Schule als attraktiven Arbeitsort zu gestalten. Eine angemessene Entlohnung ist hierfür ein zentraler Bestandteil.“
Insgesamt profitieren rund 35.500 Lehrkräfte von der jetzigen Anhebung, darunter 6.000 Lehrkräfte mit Funktionsstellen, deren Besoldung angehoben wird, um das Abstandsgebot zu wahren. Bei einer Vollzeitbeschäftigung bedeutet die Hebung nach A 13 – bei Tarifbeschäftigten in eine höhere Entgeltgruppe – je nach Erfahrungsstufe ein Plus von bis zu mehreren Hundert Euro im Monat.
Im Bereich der Fachpraxislehrkräfte hat die Landesregierung zudem 300 Beförderungsstellen geschaffen. Darüber hinaus erhalten Lehrkräfte mit einer Ausbildung zur Lehrkraft für die unteren Klassen in der ehemaligen DDR ab dem 01.08. dieses Jahres ebenfalls eine angepasste Vergütung in Höhe der Entgeltgruppe 13 TV-L.
Die Anhebung der Besoldung auf A 13 und A 10 ist ein finanzieller Kraftakt für das Land Niedersachsen. Für das Jahr 2024 wurden hierfür 69 Millionen Euro veranschlagt, in den Folgejahren bedeutet dies einen Aufwuchs von bis zu 176 Millionen Euro. Von der Erhöhung für DDR-Unterstufenlehrkräfte profitieren unterdessen 88 unbefristet beschäftigte Lehrkräfte. Dem Land Niedersachsen entstehen dadurch in diesem Jahr Mehrkosten i. H. v. 21.193 Euro und ab dem Haushaltsjahr 2025 Mehrkosten i. H. v. 111.408 Euro.
Für das kommende Jahr sind weitere Maßnahmen geplant: So soll die Besoldung von Schulleitungen kleiner Schulen mit bis zu 80 Schülerinnen und Schülern ab 2025 auf A 14 angehoben werden. Die Schulleitungen kleiner Schulen leisten eine unverzichtbare Arbeit, sagte die Ministerin: „Dennoch ist es mancherorts herausfordernd, Schulleitungsstellen mangels interessierter Lehrkräfte zu besetzen. Vor diesem Hintergrund ist das Vorhaben der Landesregierung von großer Bedeutung.“
Pressemeldung von Nds. Kultusministerium