IHK: Politik darf Nachhaltigkeit nicht zum Bürokratiedschungel machen Nachhaltigkeitsforum tagt mit über 150 Teilnehmern in Osnabrück

IHK: Politik darf Nachhaltigkeit nicht zum Bürokratiedschungel machen Nachhaltigkeitsforum tagt mit über 150 Teilnehmern in Osnabrück
IHK-Präsident Uwe Goebel (links) mit den weiteren Veranstaltern und Referenten des Nachhaltigkeitsforums in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück. Bild: IHK/Hermann Pentermann

IHK: Politik darf Nachhaltigkeit nicht zum Bürokratiedschungel machen Nachhaltigkeitsforum tagt mit über 150 Teilnehmern in Osnabrück

„Die regulatorischen Anforderungen an die Unterneh­men durch die Europäische Union und durch den nationalen Gesetzgeber nehmen deutlich zu. Leider überformt die Politik in Brüssel und Berlin das wichtige Ziel Nachhaltigkeit durch überbordende Bürokratie. Dabei ist gerade im deutschen Mittelstand wirtschaftliche Nachhaltigkeit, also ein auf Langfristigkeit ausgerichtetes Handeln, traditionell stark verwurzelt.“, sagte IHK-Präsident Uwe Goebel zum Auftakt des Nachhaltigkeitsforums in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück vor den über 150 Teilnehmern aus den Unternehmen in der Region.

Zu der Veranstaltung unter dem Leitthema „Aktuelle Entwicklungen und Best Practice aus der Region“ hatten die Creditreform Osnabrück/Nordhorn Unger KG, PKF WMS GmbH & Co. KG und die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim gemeinsam eingeladen. Kernthema des Forums waren die neuen Nachhaltigkeitsberichtspflichten im Rahmen der „Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“. Bis zum Jahr 2025 werden bundesweit etwa 17.000 mittelständische Unternehmen der CSRD unterliegen – darunter auch rund 250 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk. „Unternehmen, die sich bereits jetzt mit der Datenerhebung und einer Nachhaltigkeitsstrategie befassen, haben eine gute Basis, um die regulatorischen Anforderungen ab 2025 zu erfüllen“, erklärte die IHK-Projektleiterin für Nachhaltigkeit, Susann Mädler.

Dies bestätigten Unternehmen im Rahmen des Forums. So nehmen etwa bei der Ringoplast GmbH, für die Kunststoff der wichtigste Rohstoff sei, interne Analysen zu Recycling und Kreislaufwirtschaft schon seit langer Zeit einen hohen Stellenwert ein. Geschäftsführer Klaas Johannink benannte den Weg, der für sein Unternehmen im Sinne der Nachhaltigkeit noch zu gehen sei, als steinig, aber richtig. Er betonte auch, dass es für Unternehmen wichtig sei, mit der Konkurrenz in puncto Nachhaltigkeit unter den gleichen Wettbewerbsbedingungen agieren zu können.

Auch die Kampmann GmbH & Co. KG hat bereits mit der Umsetzung der CSRD-Richtlinie begonnen. „Es ist wichtig, dass interne Nachhaltigkeitsteam an die Standards der CSRD heranzuführen. Deshalb veranstalten wir mit unseren Mitarbeitern Workshops zum Thema doppelte Wesentlichkeitsanalyse“, berichtete Niels Hackmann, Manager Sustainability & Corporate Communication. Thomas Ruff, Vorstand der Volksbank Bad Laer-Borgloh-Hilter-Melle, erklärte, dass die Banken durch die EU-Vorgaben des Green Deals stark unter Druck stehen und somit zwangsläufig eine zentrale Rolle im Transformationsprozess der Wirtschaft einnehmen müssen. Dadurch gewinnen auch Nachhaltigkeitsratings immer stärker an Bedeutung. Esra Höffgen, Product Owner ESG-Rating bei der Creditreform Rating AG, betonte, dass Ratings somit ein effektives Instrument zur Kommunikation der Zukunftsbereitschaft eines Unternehmens darstellen. Anne Schlarmann, ESG-Analystin, und Michael Strack, verantwortlicher Partner für ESG und Wirtschaftsprüfung bei der PKF WMS GmbH & Co. KG, stellen in ihrer Arbeit immer wieder fest, dass Unternehmen einen Mehrwert für ihre eigene Entwicklung erkennen, wenn sie Nachhaltigkeit nicht nur als Pflichtaufgabe betrachten, sondern über die reine Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinausdenken.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim