Studierende der Hochschule Bremerhaven tüfteln bei ITQ Makeathon auf Gran Canaria
Gran Canaria verbinden vermutlich die meisten Menschen zuerst mit Sonne, Strand und Urlaub. Doch auf eine Gruppe Studierender der Hochschule Bremerhaven warteten vier Tage intensiver Arbeit statt Erholung. Beim diesjährigen ITQ Makeathon verwandelte sich unter dem Motto des Veranstaltungsgründers Dr. Rainer Stetter, „Smart Green Island“, die Insel für die Teilnehmenden im Messezentrum Infecar von Las Palmas in ein Laboratorium. Begleitet wurde die Gruppe von Andreas Menslage und Claas Schott, wissenschaftlich-technischen Mitarbeiter in den Studiengängen Ingenieurwesen, Nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien und Embedded Systems Design.
Bei einem Makeathon finden sich junge Menschen zusammen, um gemeinsam an innovativen Ideen zu arbeiten. Dabei steht die gemeinsame Lösung von Aufgaben, die von Unternehmen gestellt werden, im Mittelpunkt. Fast 600 Studierende und Schüler:innen aus über fünfzig Ländern nahmen in diesem Jahr an der Veranstaltung teil. Die Bremerhavener Studierenden waren Teil des B&R Teams, welches aus 62 jungen und begeisterten Talenten von zwölf Hochschulen und Schulen aus Deutschland, Österreich, Italien, Spanien und Indien bestand. Das Team beschäftigte sich mit der Frage, wie Elektronikschrott wiederverwertet werden kann, und entwickelte in den vier Tagen einen innovativen Ansatz für den Umgang mit gebrauchten Batteriezellen.
Von der Idee zu einem funktionsfähigen Prototyp, der defekte Batteriezellen testet, kategorisiert, der Wiederverwendung oder dem Recycling zuführt und mit erneuerbarer Energie betrieben werden kann: Das war die Herausforderung, die sich das B&R Team gestellt hat. „In fünf Teilgruppen haben die Teammitglieder intensiv daran gearbeitet, industrienahe Lösungen zu finden, um einzelne Batteriezellen mit Hilfe eines Bildverarbeitungssystems zu identifizieren und zu kategorisieren, ihren Innenwiderstand zu messen und durch einen Entlade- und Ladezyklus die Kapazität der Zellen zu bestimmen“ sagt Dipl.-Ing. Claas Schott.
Um die freigesetzte Energie beim Entladen der Zellen zu speichern, baute eine Gruppe unter der Betreuung von Dipl.-Ing. Andreas Menslage und Dipl.-Ing. Claas Schott eine Station mit einem Elektrolyseur, um mit diesem Wasserstoff zu produzieren und in einem selbstgebauten Speicher zwischen zu speichern. Mit einer Brennstoffzelle wurde dann dieser Wasserstoff wiederverwendet, um einen Teil der elektrischen Energie an dieser Station zu erzeugen, die zum Wiederaufladen der Batterien benötigt wurde. Auch bestand an der Station die Möglichkeit über ein Photovoltaik-Modul zusätzlich benötigte Energie für den Prozess zu erzeugen und zwischen zu speichern. „Die Überprüfung und Identifizierung von Batteriezellen in Verbindung mit erneuerbarer Energie ist ein sehr gutes Beispiel für die wichtige Rolle, die die Automatisierungstechnik bei der Realisierung der Wiederverwertung von Rohstoffen und der Energiewende für die Gesellschaft einnehmen kann. Auch kann man bei so einer Veranstaltung erleben, wie Lehrinhalte in den Praxisbetrieb übertragen werden können“, so Menslage.
Bereits zum dritten Mal haben Studierende der Hochschule Bremerhaven am ITQ Makeathon teilgenommen. Für ihre Betreuer ist dies eine tolle Chance für die angehenden Ingenieur:innen. „Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den jungen Menschen unterschiedlichster Nationalitäten war eine großartige Lebens- und Lernerfahrung für die jungen Leute und für uns. In nur vier Tagen mussten Sie in kürzester Zeit eine Idee realisieren, Strukturen aufbauen, das Projekt managen und den Prototyp erstellen und in Betrieb nehmen. Das war wirklich beispielgebende Teamarbeit und Teamleistung, auf die jeder stolz sein kann“, sagt Schott.
Derzeit läuft die Bewerbungsphase für das Sommersemester 2025. Noch bis zum 15. Februar sind Bewerbungen, unter anderem für die Studiengänge Ingenieurwesen und Embedded Systems Design, möglich. Weitere Informationen unter www.hs-bremerhaven.de/studium.
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
Pressemitteilung von: Hochschule Bremerhaven