Betriebsrat von Airbus Defence & Space informiert die Belegschaft über angekündigten Stellenabbau
Am Dienstagabend, den 03.12.2024, bekamen alle Beschäftigten in Europa bei Airbus Defence and Space eine E-Mail von ihrer obersten Personalchefin Marcella Hoffmann. Diese kündigte an, es werde Anpassungen der Organisationsstruktur geben und in diesem Zuge sei ein Abbau von über 2.000 Stellen geplant.
Hintergrund ist die im Sommer vom Unternehmen herausgegebene Gewinnwarnung. Im Satellitengeschäft hatte das Unternehmen sich verkalkuliert und nicht rentable Aufträge angenommen. Diese Managementfehler führen jetzt zu den angekündigten Maßnahmen und sorgen in den einzelnen Standorten für Unmut.
Am Mittwochvormittag wurde vom Unternehmen bereits auf einer Sitzung des Europäischen Betriebsrats die Betroffenheit der einzelnen Länder bekannt gegeben; gestern wurde der deutsche Gesamtbetriebsrat über den geplanten Stellenabbau in den einzelnen Werken informiert. Demnach ist vorgesehen, bei Defence & Space am Bremer Standort 84 Stellen abzubauen.
Zu diesen Plänen hat sich der Betriebsrat von Defence & Space in Bremen gegenüber seiner Belegschaft heute geäußert. Die Betriebsräte sehen demzufolge keinen Grund für Kürzungen oder Schrumpfung. An der 1.6 Mrd. Gewinnwarnung hat Deutschland weniger als 10% beigetragen, soll aber den Zahlen zufolge mehr als ein Drittel der Stellen abbauen
„Bei der Verhandlung im Gesamtbetriebsrat über den geplanten Stellenabbau werden wir ganz genau hinschauen und dafür kämpfen, dass bei uns nicht überproportional abgebaut wird. Die Abbauzahlen für Bremen sind schlicht nicht darstellbar. Was wir brauchen, ist ein Kompetenzaufbau in eine zukunftsgerechte Organisation“, so Michael Junker, Betriebsratsvorsitzender Defence & Space in Bremen.
Die Betriebsräte weisen darauf hin, dass im Betrieb Vollauslastung herrscht und ohnehin zu wenig Personal vorhanden ist. Mit 290 Beschäftigten bei Engineering und Programme bei Space Systems in Bremen ist die kritische Masse schnell unterschritten. Mit einem anvisierten Abbau von insgesamt 84 Stellen in Bremen fallen 38 Stellen auf Space Systems und 46 auf Management und Support. Bisher gibt es aber keinerlei Vorstellung darüber, welche Stellen das sein könnten.
„Die Auseinandersetzung ist nun im Betrieb angekommen“, so Isabella Albert, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bremen. „Wir werden jetzt mit den Betriebsräten und Vertrauensleuten im Betrieb die Auswirkungen diskutieren und die nächsten Schritte in der Auseinandersetzung vorbereiten. Denn dies dürfte wohl nur der Auftakt sein zu der Frage, wie sich das Unternehmen die Zukunft des Spacebereichs in Bremen vorstellt.“
Pressemeldung von IG Metall Bremen