
„Lingen ist die größte Stadt im Landkreis Emsland und erfüllt diese Rolle durch Alleinstellungsmerkmale wie den Hochschulstandort und die EmslandArena. Auch als Einkaufsziel ist Lingen weit über die Stadtgrenzen hinaus wichtig. Dies belegen sowohl eine Handelszentralität von 106 als auch ein überdurchschnittlicher Handelsbesatz in der Innenstadt. Die kommunale Wirtschaftsförderung und die Lingen Wirtschaft und Tourismus GmbH (LWT) arbeiten intensiv daran, diesen Status weiter zu stärken“, betonte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, anlässlich der Präsentation des Mittelzentrenmonitors bei Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone.
Die Handelszentralität von 106 bedeutet, dass in Lingen im stationären Einzelhandel mehr Geld ausgegeben als an örtlicher Kaufkraft vorhanden ist. Lingen folgt hierbei dem allgemeinen Trend leicht rückläufiger Handelszentralitäten. Dies ist der dynamischeren Entwicklung des Online-Handels gegenüber dem stationären Einzelhandel geschuldet. Mit 41 Prozent liegt der Einzelhandelsanteil bei der Nutzung der Erdgeschosslagen erheblich über dem Durchschnittswert der regionalen Mittelzentren (29 Prozent). Gegen den regionalen Trend (minus drei Prozent) konnte Lingen bei der Beschäftigung im Einzelhandel zulegen (plus zwei Prozent). Deutlich besser als im Durchschnitt der regionalen Mittelzentren hat sich die Passantenfrequenz entwickelt (plus 34 Prozent). Der Durchschnitt der regionalen Mittelzentren liegt nur bei einem Zuwachs von einem Prozent.
„Lingen investiert viel in die Stärkung der Innenstadt. Wir haben eine eigene Stelle für das Citymanagement bei der Wirtschaftsförderung geschaffen. Die Lingen Wirtschaft und Tourismus GmbH (LWT) sorgt für ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Gleichzeitig werden traditionelle Veranstaltungsformate wie der Weihnachtsmarkt kontinuierlich weiterentwickelt“, unterstrich Dieter Krone. Er freut sich 2025 besonders über das 1050-jährige Stadtjubiläum, welches ganzjährig für mehr Leben und Vielfalt in der Stadt sorgen soll.
Im Mittelzentrenmonitor stellt die IHK regelmäßig die Handelskennzahlen für die sieben Mittelzentren in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim zusammen, lässt Passantenfrequenzen messen und erhebt vor Ort die Nutzungsarten der Erdgeschosslagen in den Innenstädten. Mit diesen Daten, den Veränderungen gegenüber den vorangegangenen Erhebungen und den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen unterstützt die IHK die Verwaltungen und Wirtschaftsförderer bei der strategischen Ausrichtung ihrer Standortarbeit hinsichtlich Handels- und Stadtentwicklung. Neben dem Oberzentrum Osnabrück verfügt die IHK-Region über insgesamt sieben Mittelzentren. Der Begriff „Mittelzentrum“ stammt aus der Raumordnung. Mittelzentren haben eine Versorgungsfunktion, die über die wohnortnahe Grundversorgung hinausgeht. Dies gilt neben Handel, Gastronomie und Dienstleistungen gleichermaßen für die schulische und medizinische Versorgung sowie weitere Lebensbereiche.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim