
Mit 180 Teilnehmenden hat die zweite landesweite Entrepreneurship Education Fachkonferenz in Hannover ein starkes Zeichen für die systematische Verankerung unternehmerischer Bildung im deutschen Bildungswesen gesetzt.
Bei der Konferenz, veranstaltet von der Startup-Initiative der Niedersachsen.next GmbH, kamen Schüler:innen mit eigenen Schülerfirmen, Lehrkräfte, Vertreter:innen von Stiftungen, Hochschulen und Entscheidungsträger:innen aus Politik und Verwaltung zusammen, um voneinander zu lernen und gemeinsam Projekte zu initiieren.
Entrepreneurship Education bedeutet Fachwissen und Fertigkeiten zu vermitteln, die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung und Unternehmensführung erforderlich sind bzw. diese Potenziale persönlich für sich zu entdecken und weiterzuentwickeln. Ziel von Niedersachsen.next Startup ist es, im Rahmen der niedersächsischen Startup-Strategie, Impulse für eine zukunftsorientierte Gründungskultur zu setzen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg: „Ich danke Niedersachsen.next Startup für die Durchführung der Fachkonferenz Entrepreneurship Education, die unternehmerisches Denken interdisziplinär in den Mittelpunkt gerückt hat. Mit Schülerfirmen, fächerübergreifendem Projektunterricht und innovativen Konzepten wird an unseren Schulen praktisches Wirtschaftswissen vermittelt – verbunden mit wichtigen sozialen Kompetenzen wie Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein. Durch eine Stärkung der Beruflichen Orientierung und mehr pädagogische Freiräume wollen wir dieses Potenzial weiter fördern. Dazu trägt diese Fachkonferenz wesentlich bei.“
In seiner Keynote unterstrich Thomas Sattelberger, Staatssekretär a.D. im früheren Bundesministerium für Bildung und Forschung, die transformative Kraft von Entrepreneurship Education: „Unsere Bildungsinstitutionen müssen Orte werden, an denen unternehmerisches Denken nicht nur gelehrt, sondern gelebt wird. Der Transfer von Forschung in die Praxis stockt noch zu oft – MACHEN muss zum akademischen Prinzip werden.“
Im Zentrum der Konferenz standen 24 Fachvorträge, die aktuelle Forschungserkenntnisse, didaktische Konzepte und Modellprojekte im Bereich Entrepreneurship Education beleuchteten. Die Beiträge werden gemeinsam von der Universität Hildesheim und Niedersachsen.next im Laufe des Jahres in einem Sammelband herausgegeben, um einen Beitrag zur wissenschaftlichen Basis des Fachgebiets zu leisten.
Neben vielen ist dabei der Beitrag von Prof. Dr. Sven Ripsas, Entrepreneurship-Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und Vorstandsvorsitzender des „Network For Teaching Entrepreneurship e.V.“ zu erwähnen. Er stellt dar, dass das „Entrepreneurial Mindset“ eine zentrale Berufskompetenz des 21. Jahrhunderts sei – weit über die klassische Gründerperspektive hinaus: Unternehmerisches Denken befähigt dazu, Verantwortung zu übernehmen, Chancen zu erkennen und proaktiv zu handeln – Fähigkeiten, die in sämtlichen Berufs- und Lebensbereichen von wachsender Relevanz sind.”
Ergänzt wurde das Konferenzprogramm durch eine Ausstellung von 15 Bildungsinitiativen, Programmen zur Lehrerfortbildung und Schülerfirmen.
Die abschließende Podiumsdiskussion stand unter der Leitfrage, wie Entrepreneurship Education erneuert und zugleich dauerhaft sowie systematisch im Bildungssystem verankert werden kann. Die nächste Fachkonferenz ist bereits in Planung und wird den begonnenen Diskurs weiterführen.
Pressemeldung von Niedersachsen.next