Emden: Florierende Wirtschaft hoch im Norden
Die 50.000-Einwohner-Stadt Emden ist die größte Stadt Ostfrieslands, jedoch die kleinste kreisfreie Stadt Niedersachsens. Ihre Entstehungsgeschichte reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück und basiert vor allem auf der Nähe zur Emsmündung. Noch heute ist der Seehafen das Zentrum der wirtschaftlichen Kraft Emdens.
Im 20. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche größere Industriebetriebe an, beispielsweise das Volkswagenwerk und die Nordseewerke. Für die Region Ostfriesland hat Emden mehr und mehr eine überragende Bedeutung erlangt und kann sein Potential immer weiter ausbauen.
Emden war und ist eine Stadt des Wassers
Innerhalb der Stadtgrenzen existieren rund 865 Hektar Wasserfläche, was einem Anteil von etwa 7,7 Prozent entspricht. Der größte Teil dieser Wasserflächen gehört zum Hafenbecken. Zusätzlich verlaufen zahlreiche Kanäle auf einer Gesamtlänge von gut 150 Kilometern durch die Stadt.
Es handelt sich teilweise um natürliche Gewässerläufe, teilweise wurden die Kanäle aber auch künstlich angelegt. Die künstlich angelegten Kanäle sind vor allem für die Schifffahrt von Bedeutung, welche wiederum ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft Emdens ist. Unter anderem wurden am Wirtschaftsstandort Emden der Ems-Jade-Kanal, der Ems-Seitenkanal und das Treckfahrtstief ausgebaut. Die Seen wurden mit dem ostfriesischen Wasserstraßennetz und dem Emder Hafen über Kanäle verbunden.
Der Hafen als die treibende wirtschaftliche Kraft Emdens
Der Hafen wird unter anderem für den Umschlag von Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns genutzt. Zudem findet die Verladung von Baustoffen, Windenergieanlagen und Forstprodukten statt. Der Fährverkehr nach Borkum trägt ebenfalls zum wirtschaftlichen Umsatz bei. Nicht nur in Bezug auf die Nutzung des Hafens ist VW ein wichtiges Unternehmen für Emden. Es handelt sich beim Volkswagen Konzern darüber hinaus um den größten Arbeitgeber der Stadt. Circa 9.500 Menschen arbeiten für VW in Emden.
Aufgrund der Präsenz von VW in Emden haben sich rund um das Gelände verschiedene Zuliefererfirmen angesiedelt, wodurch weitere Arbeitsplätze entstanden sind. Ein weiteres industrielles Unternehmen sind die Nordseewerke. Der Werftbetrieb ist für die Herstellung von Teilen für Offshore-Windenergieanlagen bekannt. Grundsätzlich ist die Wirtschaft in Emden breit gefächert und reicht von Unternehmen des Bausektors über den Maschinenbau bis hin zur Lebensmittelindustrie. Der Fischfang und die Verarbeitung der Fische trägt zum charakteristischen Bild der norddeutschen Stadt bei.
Emden als Einkaufsstadt
Am Wirtschaftsstandort Emden sind zahlreiche Geschäfte des Einzelhandels vertreten, unter anderem im Dollart-Center, dem größten Einkaufszentrum Ostfrieslands. Emden befindet sich in diesem Wirtschaftssektor in Konkurrenz zu anderen großen Städten wie Emden und Leer.
Aufgrund der eingeschränkten Nutzbarkeit des Umlandes für den Einzelhandel (Nähe zur Ems und zu anderen Gewässern) ist das diesbezügliche Potential geringer. In den letzten Jahren hat der Sektor des Tourismus an Bedeutung zugenommen. Viele Touristen, die an der Küste übernachten, nutzen ihren Urlaub für einen Einkaufsbummel durch Emden oder einen Besuch der Hafenanlagen und der örtlichen Gastronomie. Die Stadt fördert überdies aktiv den Fahrradtourismus.
Die Energiewirtschaft in Emden
Emden ist bereits seit den 1950er Jahren in der Energiebranche aktiv. Zunächst wurde im Emder Kraftwerk aus Steinkohle Strom erzeugt. Schließlich folgte der Wechsel zu Erdgas. Nachdem der letzte Block des Kraftwerks abgeschaltet worden war, wurde 2006 das Kraftwerk Emden 4 wieder an das Netz angeschlossen. Seit 2005 befindet sich im Emder Hafen zudem ein Biomasse-Kraftwerk. Neben Erdgas werden in Emden auch regenerative Energiequellen, beispielsweise die Solarenergie und die Windkraft genutzt.
Der Wirtschaftsstandort Emden bietet großes Potential – sowohl in den traditionellen Sparten als auch in modernen und kreativen Bereichen. Nutzen Sie dieses Potential…