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Rund 15.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie NRW im Warnstreik. Größte Kundgebung im Rahmen der Stahltarifrunde in Salzgitter

Rund 15.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie NRW im Warnstreik. Größte Kundgebung im Rahmen der Stahltarifrunde in Salzgitter

Am zwölften Warnstreiktag in der Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie NRW haben heute insgesamt 14.870 Menschen die Arbeit niedergelegt.

Bei der größten Kundgebung im Autokinoformat sagte Jörg Hofmann, erster Vorsitzender der IG Metall zu den 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Köln: „Manchmal habe ich den Eindruck, die Arbeitgeber nehmen das Kölsche Grundgesetz etwas zu ernst: ‚Es ist, wie es ist, es kommt, wie es kommt, es ist noch immer gut gegangen.‘ Das ist keine Strategie. Deshalb fordern wir Beschäftigungssicherung und Zukunftstarifverträge. Wir wollen Perspektiven für die Produktion, für die Standorte – und damit auch für die Beschäftigung.“ Die Kundgebungen wurde von Warnstreiks in 32 Betrieben begleitet, an denen insgesamt 12.000 Beschäftigte aus der Region Köln-Leverkusen und Bonn-Rhein-Sieg teilnahmen.

In Witten kamen 100 Beschäftigte auf dem Marktplatz zu einer Kundgebung zusammen. Begleitet wurde diese durch Frühschluss-Aktionen von 1.700 Beschäftigten in der Region. In Dinslaken haben 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pintsch GmbH für ihre Forderungen demonstriert.

 

Weitere Aktionen fanden in Krefeld und Bottrop statt.

Im Rahmen der Tarifrunde für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie haben heute 2.300 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Die größte Veranstaltung fand heute in Salzgitter statt.

Dort sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall zu den 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Autokino-Warnstreiks: „Wir begrüßen das Angebot der Arbeitgeber, gemeinsam mit uns tarifvertragliche Regelungen zur Transformation finden zu wollen. Ob sie es mit der Zukunftsgestaltung ernst meinen, können sie aber auch schon in dieser Tarifrunde zeigen. Denn neben einer dauerhaften Entgelterhöhung brauchen vor allem Auszubildende und dual Studierende eine tariflich gesicherte Zukunft. Der Strukturwandel in der Stahlindustrie darf nicht gegen Betriebsräte und Belegschaften laufen, er geht nur gemeinsam. Zukunftsgestaltung braucht faire und gesicherte Kooperation oder sie wird scheitern.“

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer der Gewerkschaft in der Stahltarifrunde, sagte auf dieser Kundgebung mit Blick auf das Angebot der Arbeitgeber: „Zweimal 350 Euro Einmalzahlung – das reicht uns nicht. Es braucht eine Entgelterhöhung, die dauerhaft in die Entgeltstruktur eingeht. Das brauchen wir auch, um dort, wo es nötig ist, Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung finanzieren zu können. Gerade die Stahlindustrie steht vor großen Herausforderungen, die nicht bis zum kommenden Jahr gelöst sind.“

Weitere Aktionen fanden bei den Deutsche Edelstahlwerke in Witten mit 600 Beschäftigten und in Hagen mit 200 Beschäftigten statt.

Quelle Pressemeldung von  IG Metall Bezirksleitung NRW

WEWRedakteur

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