Karriere

Ausbildungszahlen sinken

IHK-Appell: Ausbildung jetzt erst recht!

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist durch die Corona-Krise sehr angespannt. Die Mitgliedsunternehmen der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) haben bis Ende Mai 1844 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das sind 20,7 Prozent (482 Verträge) weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die IHK führt das vor allem auf den „Corona-Effekt“ zurück. Zudem fehlen durch den Wechsel vom achtjährigen Gymnasium zum „G9“ in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler als potentielle Bewerber.

Die größten Rückgänge bei den Ausbildungszahlen sind derzeit in den Bereichen Handel (105 Ausbildungsverträge weniger), Metalltechnik (76 weniger), Industrie (63 weniger), Hotel/Gaststätten (35 weniger) und Verkehrsgewerbe (32 weniger) zu verzeichnen. Prozentual ist der Rückgang im Gastgewerbe (minus 34,0 Prozent) sowie im Verkehrsgewerbe (minus 26,2 Prozent) am stärksten.

„Normalerweise haben wir bereits Ende Mai die Hälfte der neuen Verträge zum Start der Ausbildung im Sommer eingetragen – doch in diesem Jahr ist alles anders“, erläutert Stefan Bünting, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung der IHK. Die üblichen Bewerbungsverfahren mit Vorstellungsgesprächen, Praktika und Vertragsunterzeichnung hätten in den vergangenen Wochen nicht durchgeführt werden können, somit fehlten Verträge. Manche Firmen führten indes erfolgreich Bewerbungsgespräche per Videokonferenz.

Bünting: „Wir gehen davon aus, dass der Ausbildungsmarkt noch in Bewegung ist, die Firmen noch etliche Ausbildungsverträge abschließen werden. Aber: Die Corona-Krise wird den Ausbildungsmarkt 2020 beeinträchtigen“. Eine bessere Prognose sei derzeit nicht möglich. Sicher sei, dass auch jetzt noch in einigen Bereichen Auszubildende gesucht werden. Das sei aber stark von den produzierten Produkten oder dem Geschäftszweig abhängig.

„Flexibilität und Weitsicht ist nun gefragt! Schulabgänger sollten sich nicht nur auf den Wunschberuf bewerben, sondern auch die vermeintlich ‚zweite Wahl‘ in Betracht ziehen – denn die könne sich auch als glückliche und zukunftsweisende Entscheidung erweisen“, appelliert Bünting an die Schilabgänger. „Die Ausbildungsbetriebe ihrerseits sollten am Ball bleiben und auch jetzt auf Ausbildung setzen! Denn die Babyboomer gehen in einigen Jahren in den Ruhestand. Besonders dann werden wieder junge Fachkräfte gesucht!“, so Büntings Appell an die Firmenchefs und Ausbilder.

Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer

 

WEWRedakteur

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