Energiewirtschaft

Tiefen-Geothermie ist wichtiger Baustein beim Klimaschutz

Tiefen-Geothermie ist wichtiger Baustein beim Klimaschutz

„Um Niedersachsens ehrgeizige Klimaziele zu erreichen, müssen wir auch die klimaschonende Tiefengeothermie mit aller Kraft vorantreiben. Als Land der auslaufenden Erdöl- und Gasförderung verfügen wir nicht nur über führende Unternehmen der Bohrtechnik, sondern auch über große Potentiale für erneuerbare Wärme aus der Tiefe“, so Energieminister Christian Meyer. Ein wichtiger Baustein beim Klimaschutz – gerade bei der Wärmewende – kann für Niedersachsen daher auch Geothermie sein. Vom Niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wurden bereits 12 sogenannte Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Erdwärme vergeben. Ein großes Problem ist die Absicherung des Fündigkeitsrisikos. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz hat daher Mittel in zweistelliger Millionenhöhe bereitgestellt, um der Tiefengeothermie zum Durchbruch zu verhelfen.

Da es derzeit keine spezielle Richtlinie zur Förderung von Geothermie gibt, hat das Umweltministerium die Voraussetzungen für eine Förderung aus dem Wirtschaftsförderfonds geschaffen. Denn das sogenannte Fündigkeitsrisiko stellt oft ein großes Hemmnis bei der Realisierung entsprechender Projekte dar. Das Risiko beschreibt die Gefahr, dass ein geothermisches Reservoir nach der Erschließung nicht die notwendige Quantität oder Qualität aufweist. Da die Probebohrung aber sehr teuer ist, will das Land das Förderrisiko bis zu einem gewissen Grad absichern. Daher hat das Umweltministerium eine bedingt rückzahlbare Zuwendung beschlossen. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag plant das es zunächst die beiden Pilotprojekte zu unterstützen. Im Falle eines positiven Verlaufs der Probebohrungen würden die Mittel an das Land zurückfließen und könnten erneut in weitere Geothermie-Projekte investiert werden.

Bei diesen zwei Geothermie-Projekten sind die Planungen schon sehr konkret: Das Pilotprojekt in Munster steht kurz vor der Förderzusage und in Bad Bevensen hat man in dieser Woche gerade eine eigene städtische Betreibergesellschaft gegründet, mit der man das Energieprojekt zum klimaneutralen Kurort vorantreiben möchte. „Mit heißem Wasser aus der Erde können damit bei Erfolg dauerhaft der Bäderbetrieb und weitere Gebäude klimaneutral geheizt werden und große Mengen fossiler Energien eingespart werden. Tiefengeothermie ist daher echter Klimaschutz und ich freue mich, dass wir nach langem Reden jetzt endlich ein Fördermodell gefunden haben“, freute sich Meyer über den Fortschritt der Projekte. Neben den 12 Erlaubsnisfeldern gibt es weitere interessierte Gemeinden und Regionen in Niedersachsen – u. a. die Insel Borkum – die mit Tiefengeothermie klimaneutral werden wollen.

Um sich über den Fortschritt des Projekts in Bad Bevensen zu informieren, hat sich Minister Meyer erst kürzlich mit dem Bürgermeister des Kurorts Martin Feller getroffen. Geplant ist, über eine Probebohrung zunächst das geothermische Potential der Region konkreter zu ermitteln. Die Stadt will bis zu einer Tiefe von gut 3000 Metern bohren zu lassen, um herauszufinden, ob das Wasser im Erdinneren heiß genug wäre, um zum Start mehrere nahegelegene Gebäude (zwei Kliniken und eine Therme) mit Wärme zu versorgen. Das geothermale Wasser soll nach der Nutzung zurück gepumpt werden, um es erneut zu erwärmen. Diese geschlossene Kreislauftechnologie soll eine nachhaltige Nutzung der geothermischen Ressourcen gewährleisten.

„Die Geothermie bietet uns die Möglichkeit, erneuerbare Wärme aus einer umweltfreundlichen und nahezu unerschöpflichen Energiequelle zu gewinnen. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass solche Projekte wie in Munster oder Bad Bevensen zukünftig verstärkt gefördert und unterstützt werden“, so Meyer.

Pressemeldung von  Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

WEWRedakteur

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