Karriere

Neues Projekt: Pflegekräfte finden und binden

Europäischer Sozialfonds beteiligt sich an Finanzierung

Bad Laer. Im Pflegebereich ist der Fachkräftemangel bereits deutlich spürbar: Viele Einrichtungen können nicht so viel Personal ausbilden, wie benötigt wird.

Genau hier setzt ein neues Projekt des GewiNet Kompetenzzentrums Gesundheitswirtschaft e.V. an, das auf Initiative der kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit und der WIGOS Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück gestartet wurde: „Finden und Binden – Nachwuchsförderung in der Pflege“ will verstärkt Schülerinnen und Schüler für den Pflegeberuf gewinnen und die Auszubildenden gezielt unterstützen, um Abbrüche zu vermeiden.

„Der Pflegeberuf hat gerade bei den jungen Menschen ein eher negatives Image“, so Landrat Dr. Michael Lübbersmann. Das Projekt sorge dafür, dass Schülerinnen und Schüler ganz praktisch in den Beruf hineinschnuppern und Vorurteile abbauen könnten, schilderte der Landrat. Für „Finden und Binden“ konnten auch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) eingeworben werden: Der finanzielle Umfang des Projektes liegt bei knapp 220.000 Euro. Die Hälfte steuert der ESF zu, die andere Hälfte trägt die MaßArbeit“, freute sich der Landrat.

Anna-Lena Höft als Projektleiterin bei GewiNet wird sich unter anderem um Aufbau und Organisation von trägerübergreifenden Netzwerken sowie die Planung von Fachveranstaltungen kümmern. Mit Personalkontingenten eingebunden sind auch die Kooperationspartner MaßArbeit und die Caritas St. Antonius Pflege GmbH in Bad Laer.

Kerstin Hüls von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit, und Daniela Sühlmann, Heimleitung Tagespflege in der St. Antonius Pflege GmbH, kooperieren schon seit längerer Zeit beim Thema Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern.

 

Im Rahmen des neuen Projektes arbeiten sie künftig vor allem daran, Schulen und Pflegeeinrichtungen noch enger zu vernetzen: „Das St. Antonius-Haus hat gute Erfahrungen mit der Kooperation mit der Geschwister-Scholl-Oberschule Bad Laer gemacht: Wenn man die Jugendlichen mit kleinen, praktischen Aufgaben wie Blutdruckmessen, Blutzuckermessen oder auch Vorlesen an den Pflegealltag heranführt, wächst das Interesse am Pflegeberuf deutlich“, so Sühlmann.

Künftig sollten deshalb im Projekt „Finden und Binden“ unter anderem Best-Practice-Beispiele von Kooperationen von Schulen mit Pflegeunternehmen auch den Schulen und Einrichtungen zugänglich gemacht werden, die sich noch nicht erfolgreich in diesem Bereich engagieren, erklärte Hüls.

Außerdem werden die Projektmitarbeiter an Messen zur Azubigewinnung teilnehmen und jugendtaugliche Infos über Qualifizierungs- und Karrierewege in der Pflege sowie neue Praxisprojekte erarbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Binden der schon in der Pflege tätigen Fachkräfte. Hier stehen insbesondere die Auszubildenden im Fokus. „Die Abbruchquote ist relativ hoch. Wir werden gemeinsam mit den Pflegeinrichtungen schauen, woran das eigentlich liegt und so gut wie möglich gegenzusteuern“, so Sühlmann.

Das neue Projekt ist dabei eine echte Bereicherung für den gerade gegründeten Pflegeverbund Osnabrücker Land aus Teilnehmern von Pflegeeinrichtung, Pflegeschulen, Krankenhäuser und Reha-Kliniken, der MaßArbeit, der Bundesagentur für Arbeit, GewiNet und dem Landkreis Osnabrück, der intensiv an der Fachkräftegewinnung und Bindung für den Pflegebereich arbeiten wird: „Die Abdeckung des Pflegebedarfes ist nur über ausreichende Fachkräfteausstattung zu leisten – deshalb arbeiten wir gemeinsam auf Hochtouren an diesem Thema“, sagte Lübbersmann.

 

Hintergrund:
Das GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft ist ein Verein mit Mitgliedern aus allen Sektoren der Gesundheitswirtschaft: Unternehmen, Kliniken, Ärzte, Hochschulen und Kommunen. Ziel der Arbeit ist es, auch in Zukunft eine hochqualitative Gesundheitsversorgung in der Region Weser-Ems sicherzustellen. Neben der Konzeption und Umsetzung neuer Projektideen, dem Angebot von Qualifizierungsmaßnahmen und der Durchführung von Veranstaltungen steht die Vernetzung der Akteure der Gesundheitswirtschaft auf der Agenda.

Quelle: Pressemeldung Wigos

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