Produzierendes Gewerbe

Der Wandel der Stahlkonstruktion

Der Wandel der Stahlkonstruktion

Stahl ist als Baugut schon immer eines der wichtigsten Materialien gewesen. Die Robustheit sowie der vielseitige Einsatzbereich liefern gerade im Bauwesen enorme Vorteile. Die Stahlindustrie hat weltweit und auch in Deutschland im Laufe der Zeit allerdings enorme Veränderungen durchlebt. Nicht nur hinsichtlich der Produktionsmenge, sondern auch in Bezug auf die Art der Produktion und die Nutzung lassen sich massive Anpassungen an die Zeit verfolgen. Wir zeigen Ihnen, wie die Stahlindustrie heute im Vergleich zu vor etwa 50 Jahren aussieht.

Die größten Stahlproduzenten der Welt

Mehrere Jahrzehnte lang galt vor allem Europa als einer der größten stahlproduzierenden Orte der Welt. Insgesamt haben die zehn größten Stahlproduzenten der Welt eine Masse von rund 407 Millionen Tonnen Stahl produziert. Im 21. Jahrhundert hat sich dahingegen ein drastischer Wandel gezeigt. So ist Deutschland heute das einzige Land, das noch in der Top 10 Liste der Stahlproduktion steht, während die Spitze von China eingenommen worden ist. Das Land produziert mittlerweile allein rund 800 Millionen Tonnen Stahl und ist damit zum Marktführer geworden.

Grund dafür, dass die Stahlproduktion in Europa stark abgenommen hat, ist mitunter die Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. Im westlichen Europa stiegen die Energie- und Rohölpreise enorm an, während gleichzeitig die Nachfrage nach Stahl ausblieb. Dies führte nicht nur zu einer Überproduktion an Material, sondern eben auch zu extremen Produktionskosten, die nicht länger effizient waren. So haben viele europäische Werke die Produktion aufgebeben und sich in der Stahlindustrie auf andere Bereiche fokussiert.

Europäische Qualität siegt weiterhin

Eines der wichtigsten Merkmale, das europäische Stahlunternehmen wie Give Steel heute auszeichnet, ist die enorme Qualität. Der Großteil der östlichen Stahlindustrie kann aufgrund der Massenproduktion mit dieser nicht mithalten. Europas Erfolgskonzept lautet also: Klasse statt Masse. In Europa wurde mit den Jahren der Fokus immer stärker auf die qualitative Herstellung gelegt – gegen die Massenproduktion Chinas anzukommen, war schlichtweg ein aussichtsloser Weg.

Mittlerweile ist Europa das Zentrum für Spezialstähle. Es gibt allein im Bereich Bandstahl zahlreiche Güteklassen. Europa hat in Hinsicht auf hochwertigen, rostfreien und hochlegierten Stahl wesentlich mehr Erfahrungen und Expertise als China. Selbst wenn Spezialstählen nicht so massiv nachgefragt werden, wie standmäßiger Stahl, zahlt sich der Fokus aus. Der Markt für Spezialstahl ist schließlich wesentlich kleiner. Es stecken komplizierte Verfahren hinter der Herstellung, weshalb China als Massenproduzent wohl nie auf diesen Zug aufspringen wird. Europäische Hersteller haben demnach einen cleveren Schachzug gewählt, um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.

Europa ringt nach „grünem Stahl“

Der europäische Stahlmarkt kämpft allerdings längst nicht nur mit der Weltmacht China, was die Stahlproduktion angeht. Auch eigene Ziele und Prinzipien sollen hier erfüllt werden. So ist der europäische Markt in zahlreichen Industrien und Gebieten auf dem Weg, umweltfreundlicher zu werden. Auch die Stahlindustrie soll ihren CO2-Fußabdruck wesentlich verbessern. Die Herstellung von Stahl erfordert besonders hohe Mengen an Energie. Dies zu verändern, steht seit einigen Jahren im Fokus der Stahlindustrie.

Schon 2020 hat mitunter Thyssen-Krupp damit begonnen, klimaneutralen Stahl zu entwickeln. Dies ist möglich, indem auch die Rezeptur von Stahl angepasst wird. Viele Stahlhersteller experimentieren bei der Produktion mit dem Einsatz von Wasserstoff, was unerwünschte CO2-Emmissionen verhindern bzw. verringern kann. Die Forschung ist noch längst nicht am Ende und auch nicht am Ziel angekommen, steht jedoch vor gigantischen Schritten, die die gesamte Geschichte der Stahlproduktion verändern können. Man kann gar sagen, dass wir vor der bedeutendsten Veränderung in der Geschichte stehen.

WEWRedakteur

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