H2O statt CO2: Niedersachsens Umweltministerium fördert neue Technologie zur Produktion von grünem Stahl

H2O statt CO2: Niedersachsens Umweltministerium fördert neue Technologie zur Produktion von grünem Stahl

H2O statt CO2: Niedersachsens Umweltministerium fördert neue Technologie zur Produktion von grünem Stahl

GEiST heißt das wegweisende Demonstrationsprojekt einer grünen Wasserstoff-Direktreduktionsanlage im niedersächsischen Lingen.

Statt Kohlenstoffdioxid, wie im klassischen Hochofen, entsteht bei dieser Technologie Wasserdampf. Auf die Idee kam das Start-up CO2GRAB und wird dafür vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz mit drei Millionen Euro gefördert. Bis Mitte kommenden Jahres soll die Anlage der Projektpartner CO2GRAB, LSF, RWE und BENTELER Steel/Tube auf dem RWE-Kraftwerksgelände fertiggestellt sein.

„Das, wofür man vor einigen Jahren vermutlich noch belächelt worden wäre, wird Wirklichkeit: die Defossilisierung der Stahlindustrie in Deutschland. Sie ist zentral, damit die Energiewende in Deutschland gelingt“, so Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. „Und von ihr geht noch eine weitere Botschaft an die Welt: Mit Know-How, Willen und Überzeugung bringen wir die einst als unvereinbar geltenden Ziele zusammen: Klimaschutz und Energiewende mit der notwendigen Zukunftsfähigkeit für unseren Industriestandort und den damit verbundenen guten Arbeitsplätzen. Ich freue mich deshalb sehr, das Projekt GEiSt dabei zu unterstützen, einen Teil zur Lösung dieser Mammutaufgabe beizutragen.“

 

H2O statt CO2

Bei der Direktreduktion wird Eisenerz mithilfe von Wasserstoff reduziert. Der Wasserstoff reagiert dabei mit dem Sauerstoff im Eisenerz (Eisenoxid) und wandelt es in sogenannten Eisenschwamm um. Dieser Prozess wird „direct reduced iron“ (DRI) genannt. Statt Kohlenstoffdioxid entsteht bei dieser Technologie Wasserdampf.

Der Eisenschwamm wird anschließend gemeinsam mit Stahlschrott eingeschmolzen und zu Stahl weiterverarbeitet. BENTELER Steel/Tube verwendet zukünftig diesen Stahl, um daraus CO2-arme nahtlose und geschweißte Rohre zu produzieren.

 

Eine Tonne grünes Eisen pro Stunde

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen mit Hilfe von Wasserstoff im ersten Schritt bis zu einer Tonne grünes Eisen pro Stunde produziert werden. Dieser grüne Wasserstoff soll über Elektrolyseanlagen von LSF auf dem Kraftwerksgelände erzeugt und in die DRI-Anlage eingespeist werden. Der Projektpartner LSF liefert den grünen Wasserstoff, errichtet und betrieben wird die Anlage durch CO2GRAB auf dem Kraftwerksgelände von RWE. BENTELER Steel/Tube wird den reduzierten Eisenschwamm anschließend weiter zu grünem Stahl und klimaneutralen Qualitätsrohren verarbeiten.

 

Forschungsstandort Lingen

Der Oberbürgermeister der Stadt Lingen, Dieter Krone, betont: „Diese Kooperation ist ein klares Bekenntnis aller Beteiligten zu Innovation und Klimaschutz. Lingen wird einmal mehr zum Forschungs- und Entwicklungszentrum und zu einem der wichtigsten Wasserstoffstandorte in Deutschland.“

Mehr Informationen über das Wasserstoffland Niedersachsen finden Sie auch auf www.wasserstoff-niedersachsen.de

Quelle Pressemeldung von  Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz