Kapital anlegen: Gold als Krisenanlage

Kapital anlegen: Gold als Krisenanlage

Die seit Jahren andauernde Niedrigzinsperiode wird nach einhelliger Meinung der meisten Fachleute so schnell nicht mehr verschwinden – und mit größer werdendem Druck dafür sorgen, dass alternative Anlagemöglichkeiten ausfindig gemacht werden müssen. In den letzten Jahren schien die Investitionen in Wohneigentum als solide und gleichermaßen Rendite starke Anlagemöglichkeit, was sich aus mindestens zwei Gründen in nächster Zeit ändern könnte:

Durch die Corona-Krise scheint die Nachfrage einzubrechen, die in einigen Städten sinkenden Mieten werden auch sinkende Immobilienpreise zur Folge haben müssen. Darüber hinaus zeigt die Politik immer deutlicher, dass die Spekulation mit Wohnraum nicht mehr akzeptiert wird – und setzt mit Maßnahmen wie dem Mietendeckel enger werdende Grenzen. Bedeutet das die Renaissance des Goldes?

 

Starke Schwankungen des Goldkurses

Die Geldanlage in Gold gilt als solide, das Kapital wird aber mit relativ geringer Rendite investiert – so die allgemeine Meinung zur Anlage in das Edelmetall. Tatsächlich bestätigt der Goldpreis diese Annahme nur teilweise, denn auch der Goldpreis ist durchaus starken Schwankungen ausgesetzt: Ende September 2008 betrug der Preis für eine Feinunze Gold noch knapp 900 $, schon einen Monat später konnte dieselbe Goldmenge für weniger als 700 $ erstanden werden. Aktuelle Preise für z.B. Schmuckstück kann man mittels eines Goldrechner online einsehen.

In langjährigen Betrachtungen zeigt sich allerdings durchaus, dass der Goldankauf mit überschaubaren Risiken verbunden ist, weil die Geldanlage vor einem Totalverlust ebenso wie vor exorbitanten Einbußen geschützt ist – über kurz oder lang hat sich der Goldpreis bisher immer wieder stabilisiert.

 

Krisenzeiten sorgen für Wertzuwachs

Insbesondere in Corona-Zeiten fragen sich viele Menschen, ob sich der Goldankauf lohnt und das Kapital auf diese Weise sicher angelegt wird. Denn die Folgen der Pandemie werden sich erst allmählich zeigen, wenn die Stützmaßnahmen der Wirtschaft durch die Regierungen beendet werden. Womöglich droht eine neue Schuldenkrise, weil EU-Staaten wie Italien aber auch die USA auf Dauer Probleme haben werden, die fehlende Nachfrage durch staatliche Investitionen zu kompensieren.

Dass eine globale Wirtschaftskrise droht erscheint unter vielen Ökonom als ausgemacht, eine Anlage in Gold könnte sich demzufolge lohnen wie auch bei der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2009: Allein zwischen 2008 und 2011 konnten sich Anleger um eine Rendite von mehr als 100 % freuen – die selbst nach dem Aufschwung in den Folgejahren nicht wieder vollständig verpuffte. Letztlich hat die Krise und die folgende Niedrigzinsperiode dafür gesorgt, dass sich der Goldpreis stabilisieren konnte und der Goldankauf als Geldanlage für das eigene Kapital weiterhin attraktiv war.

 

Annalisten gehen von steigendem Goldkurs aus

Die Rohstoffanalysten der Bank of America (Bofa) prophezeien für die nächsten 18 Monate einen traumhaften Wertanstieg dieser Anlage: Mehr als 3000 $ für die Feinunze endet 2021 kosten, sollten die Experten Recht behalten – ein Anstieg von rund 75 %. Auch die Commerzbank hob ihr Kursziel für den Goldpreis zuletzt deutlich an, weil die Nachfrage nach einem Goldankauf in der letzten Zeit überraschend hoch ausfiel.

Ob ob sich diese Einschätzungen bewahrheiten werden, hängt natürlich auch von der wirtschaftlichen Entwicklung ab – womöglich kann eine globale Rezession vermieden werden, die Vorschusslorbeeren für das glänzende Edelmetall wären damit verfrüht. In der Folge könnte der Goldpreis sogar sinken, weil viele Anleger ihr Kapital wieder in eine Alternative Geldanlage investieren, die eine stärkere Rendite verspricht.

 

Physisches Gold vs. Zertifikate

Wenn Sie aber in Gold investieren wollen: Worauf müssen Sie achten, um die größte Rendite bei dieser Anlage zu erzielen Grundsätzlich unterliegt der Goldpreis größeren Schwankungen. Sie sollten den Goldankauf also nicht als kurzfristige Geldanlage betrachten, sondern als langfristiges Investment. Wenn Sie das eingesetzte Kapital also in einem absehbaren Zeitraum benötigen werden, ist Gold womöglich nicht die richtige Wahl.

Entscheiden Sie sich gegen physisches Gold und für Anlageformen wie Gold-ETFs sollten Sie zudem auch auf geringe Gebühren der ausführenden Banken achten. Kaufen Sie hingegen Zertifikate auf den Goldpreis, sind die Renditechancen zwar besonders hoch – das Verlustrisiko allerdings auch: Bei einer Pleite des Herausgebers der Goldzertifikate droht sogar ein Totalverlust. In verstärktem Maße gilt dies auch für Hebelzertifikate, die Gewinne ebenso wie die Verluste noch verstärken. Physisches Gold stellt laut Expertenmeinung immer noch ein guten Kompromiss aus einer relativ sicheren Anlage und mittleren Renditechancen der.

 

Gold als sichere Geldanlage – auf lange Sicht

Am Ende zeigt sich: Gold wird dem Ruf einer sicheren Geldanlage nur in der Weise gerecht, dass es langfristig betrachtet seinen Wert behält und für moderate Renditechancen sorgt. Wie die Entwicklung des Goldpreises in den kommenden Jahren ausfallen wird, hängt stark von der real wirtschaftlichen Situation ab. Eine ausgewachsene globale Wirtschaftskrise wird den Goldpreis weiter anheizen; ebenso könnte eine positive wirtschaftliche Entwicklung nach der Coronakrise dafür sorgen, dass der Goldkurs wieder sinkt – wie bei den meisten anderen Finanzprodukten auch handelt es sich also um Spekulation.