Indirekt in Immobilien investieren – welche Optionen gibt es für Anleger?

Wer einerseits in Immobilien investieren möchte, andererseits jedoch keine sechstelligen Summen anlegen kann oder will, der kann einige Optionen im Bereich des indirekten Investments nutzen. Dazu zählen offene und geschlossene Fonds, Immobilienaktien, Crowdinvesting sowie Beteiligungen.
Wer einerseits in Immobilien investieren möchte, andererseits jedoch keine sechstelligen Summen anlegen kann oder will, der kann einige Optionen im Bereich des indirekten Investments nutzen. Dazu zählen offene und geschlossene Fonds, Immobilienaktien, Crowdinvesting sowie Beteiligungen.

Indirekt in Immobilien investieren – welche Optionen gibt es für Anleger?

Immobilien-Investments stehen vor allem in der Niedrigzinsphase bei vielen Anlegern hoch im Kurs. Allerdings haben oftmals nur vermögende Privatkunden oder institutionelle Investoren die Chance, einen Zugang zu wirklich interessanten Objekten zu erhalten, beispielsweise über eine Vermögensverwaltung.

Hinzu kommt natürlich, dass die Investitionssummen beim Direktinvestment in Immobilien selten geringer als 150.000 Euro sind, außer bei Mietübereignung .

Aus diesem Grund kommt der Kauf von Immobilien für viele Anleger nicht infrage. Glücklicherweise gibt es jedoch am Markt mehrere Optionen, wie Sie auch mit einem kleineren Geldbeutel von Immobilien als Anlage profitieren können, nämlich im Zuge eines indirekten Investments.

 

Was bedeutet indirektes Investment?

Mit indirektem Investment in Immobilien ist gemeint, dass Sie nicht direkt in eine einzelne Immobilie investieren, also kein Objekt kaufen. Stattdessen legen Sie Ihr Geld über eine Art Umweg in Immobilien an. Aktuell finden Sie am Kapitalmarkt vor allen Dingen die folgenden Optionen, auf welche Art und Weise Sie Ihr Vermögen indirekt in das Betongold investieren können:

Mit diesen vier Varianten werden wir uns in den folgenden Abschnitten näher beschäftigen.

 

Immobilienfonds: Offene und geschlossene Fonds als Anlagealternativen

Die erste Alternative zu einem direkten Investment in Immobilien, die zugleich mit am längsten am Markt existiert, sind die Immobilienfonds. Hier müssen Sie allerdings darauf achten, dass Immobilienfonds in zwei grundlegend unterschiedlichen Varianten am Markt angeboten werden, nämlich zum einen als offene und zum anderen als geschlossene Fonds.

Dieser kleine Unterschied in der Bezeichnung hat große Auswirkungen, denn im Prinzip haben diese zwei Varianten der Immobilienfonds nur eine Gemeinsamkeit, nämlich dass in Immobilien investiert wird. Daher sollten Sie sich mit den Merkmalen der offenen und geschlossenen Fonds beschäftigen, damit Sie eine gute Entscheidung treffen können, ob und wenn ja welche der zwei Fondsvarianten für Sie als Investment geeignet ist.

 

Eigenschaften und Merkmale offener Immobilienfonds

  • Mindesteinlage oft nur 50 Euro
  • Auch als Sparplan nutzbar (Fondssparplan)
  • Für Kleinanleger, Sparer und vermögende Kunden geeignet
  • Haltedauer der Fondsanteile mindestens 2 Jahre
  • Gute Diversifizierung
  • Fonds investiert meistens in zehn und mehr unterschiedliche Immobilien
  • Verwahrung der Fondsanteile als Sondervermögen

 

Eigenschaften und Merkmale geschlossener Immobilienfonds

  • Mindesteinlage meistens 10.000 bis 20.000 Euro
  • Für Anleger mit mittleren oder größeren Vermögen
  • Kapitalbindung oft mindestens vier bis fünf Jahre
  • Keine oder nur geringe Diversifizierung
  • Fonds finanziert oft nur ein einzelnes Immobilienprojekt
  • Totalverlustrisiko

 

Immobilienaktien: Über die Börse in das Geschäftsfeld Immobilien investieren

Wer gerne an der Börse investiert und mit Aktien handelt, für den gibt es im Bereich der indirekten Anlage in Immobilien ebenfalls eine Alternative: Immobilienaktien. So werden Wertpapiere bezeichnet, die von Unternehmern ausgegeben worden sind, deren Geschäftstätigkeit in großem Umfang oder ausschließlich etwas mit Immobilien zu tun hat. Klassische Immobilienaktien sind zum Beispiel Wertpapiere einer Wohnbaugesellschaft, eines großen Maklerunternehmens oder auch einer Firma, die mit dem An- und Verkauf von Immobilien beschäftigt ist.

Diese Form der Anlage in Betongold ist allerdings sehr indirekt, denn wie sich die Kurse der Immobilienaktien entwickeln, hängt meistens neben der Entwicklung der Immobilienpreise noch von einigen weiteren Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Entwicklung der Branche
  • Konjunktur
  • Geschäftszahlen des Unternehmens
  • Wettbewerbssituation
  • Aktienanlage derzeit gefragt oder nicht (Stimmung an der Börse)
  • Politische Veränderungen

Trotz dieser Einflussfaktoren gehören Immobilienaktien natürlich dennoch zu den Optionen, die Ihnen zur Verfügung stehen, falls Sie indirekt in Immobilien investieren und von deren allgemeinen Vorteilen wie Inflationsschutz oder Wertbeständigkeit profitieren möchten.

 

Crowdinvesting: Einer der aktuellen Trends beim Immobilien-Investment

Momentan zählt unter anderem das sogenannte Crowdinvesting mit zu den Trends am Anlagemarkt schlechthin. Anleger können bequem über eine Plattform in Projekte investieren, die von kapitalsuchenden Unternehmen und mitunter auch Privatpersonen als Investitionsmöglichkeit angeboten werden.

Besonders im Trend liegt das Crowdinvesting in Immobilien, welches mittlerweile sogar den größten Anteil an den Projekten hat, in die Anleger über eine Crowdinvesting-Plattform ihr Kapital fließen lassen können. Generell wird Crowdinvesting vor allem für die folgenden Investitionsmöglichkeiten genutzt:

  • StartUps
  • Erneuerbare Energien
  • Mittelständische Unternehmen
  • Immobilien-Projekte

Vorteilhaft am Crowdinvesting ist vor allem, dass einerseits mit wenig Geld investiert werden kann, oft schon ab 200 Euro. Zum anderen ist so eine deutlich bessere Diversifizierung möglich, also wenn Sie zum Beispiel über geschlossene Fonds oder auch über den Weg von Immobilienaktien indirekt in Betongold investieren.

Hinzu kommt die Tatsache, dass die Initiatoren der Projekte oft durch die Plattform auf ihre Bonität geprüft werden und in Bonitätsklasse eingeteilt worden sind. Daher können Sie als Anleger zumindest ungefähr das Investitionsrisiko abschätzen. Somit ist auch die mögliche Rendite breit gefächert und bewegt sich je nach Projekt meistens zwischen drei bis acht Prozent.

 

Beteiligung an Immobilien und Projekten

Die indirekte Anlage in Immobilien, die wohl am ehesten fast nur für Marktkenner und professionelle Anleger geeignet ist, sind Beteiligungen an Immobilien bzw. Projekten. Da solche Beteiligungen fast immer fernab der regulierten Märkte stattfinden und sich von ihrer Struktur und den Bedingungen her zum Teil erheblich voneinander unterscheiden, sollten sich interessierte Anleger bestens auskennen und vor einem Investment sehr genau zur Anlage informieren. Dazu gehört nicht nur, Infos zu den Kosten und der möglichen Rendite einzuholen, sondern insbesondere sollte das Anlagerisiko bekannt sein.

Beteiligungen an Immobilien-Projekten sind oftmals zwar einerseits spannend, sehr individuell und mit einer guten Rendite ausgestattet. Auf der anderen Seite gehen Anleger allerdings oft ein nicht unerhebliches Risiko mit dem Investment ein.

Nicht selten erhalten Investoren keinen Gläubiger-Status, sondern beteiligen sich an einem Unternehmen, sodass sie damit auch am Risiko des Vorhabens in vollem Umfang beteiligt sind. Dafür ist diese Form der Anlage in Immobilien jedoch meistens diejenige Variante, die einem Direktinvestment am nahesten kommt.

 

Fazit zur indirekten Anlage in Betongold

Wer einerseits in Immobilien investieren möchte, andererseits jedoch keine sechstelligen Summen anlegen kann oder will, der kann einige Optionen im Bereich des indirekten Investments nutzen. Dazu zählen offene und geschlossene Fonds, Immobilienaktien, Crowdinvesting sowie Beteiligungen.

Da diese Anlageformen sehr unterschiedlich in einigen Punkten sind, findet im Grunde nahezu jeder Anlegertyp die passende Investmentmöglichkeit, angefangen vom Kleinanleger bis hin zum professionellen Investor. Da Immobilien als Anlage aktuell sehr gefragt und attraktiv sind, können diese Varianten des indirekten Investments eine gute Beimischung für ein gut strukturiertes und diversifiziertes Portfolio darstellen. Mitunter macht es auch Sinn, verschiedene Anlagevarianten zu kombinieren.