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Ripple – was steckt hinter der Kryptowährung der Banken?

Ripple – was steckt hinter der Kryptowährung der Banken?

Ripple (XRP) gehört zu den ältesten Blockchain-Projekten überhaupt und nimmt seit vielen Jahren einen Platz unter den Top 10 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung ein. Dabei ist Ripple in vielerlei Hinsicht anders als Bitcoin und Co. Dieser Beitrag erklärt, worum es dieser „Kryptowährung der Banken“ geht.

Welches Problem will Ripple lösen?

Bei Ripple handelt es sich um ein internationales Zahlungsnetzwerk, welches die Transaktionen von Banken und Unternehmen über Ländergrenzen hinweg günstiger und effizienter gestalten will. Der Begriff „Ripple“ bezieht sich sowohl auf das Netzwerk als auch auf die Kryptowährung, den XRP Token, und das Unternehmen dahinter. In der Regel sind Transaktionen zwischen verschiedenen internationalen Banken und den Nostro- sowie Vostro-Konten mit hohen Kosten und einem großen bürokratischen Aufwand verbunden. Kryptowährungen können eine Lösung für dieses Problem darstellen. Bitcoin und andere Kryptos ermöglichen den reibungslosen Transfer direkt von einem Nutzer zum anderen. Ländergrenzen und Bürokratie spielen dabei keine Rolle.

Ripple will den Banken und Geldinstitutionen ein besonderes Netzwerk für den Austausch von Währungen bieten. Mithilfe des RippleNets, sollen die Banken untereinander die Kryptowährung Ripple handeln, welche wiederum als ein Schuldschein für Fiatwährungen wie Euro, US-Dollar, Yuan und anderen dient. Es sollen also die Vorteile der Kryptowährungen mit den Gegebenheiten der Bankenwelt kombiniert werden. Deswegen wird Ripple, auch bewusst abschätzig, in der Krypto-Community als „Kryptowährung der Banken“ bezeichnet.

Wie genau funktioniert Ripple (XRP)?

Der Kern von Ripple stellt das RippleNet dar, auch genannt „Ripple Transaction Protocol (RTXP)“. Dieses besteht aus verschiedenen Gateways. Gateways haben die Aufgabe, Währungen wie US-Dollar oder Kryptowährungen wie Bitcoin als Verbindlichkeiten zu halten. Banken, Unternehmen und Finanzinstitute können sich diesem Netzwerk anschließen und die Gateways nutzen. Sie verschicken XRP und die Gateways tauschen diese in die jeweilige Währung um. Die Transaktionen kosten nur eine äußerst geringe Gebühr (gut 0,00002 US-Dollar), sind innerhalb von drei bis fünf Sekunden abgeschlossen und CO2-neutral.

Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen setzt Ripple nicht auf eine dezentrale Blockchain. Stattdessen zeichnen eine Reihe von Validatoren, zentrale Knotenpunkte im Netzwerk, die Transaktionen auf. Ein Mining gibt es nicht. Dadurch ist Ripple schnell, erfüllt jedoch nicht den Anspruch von Dezentralität und Fälschungssicherheit wie Bitcoin. Das will es auch nicht. Ripple richtet sich gezielt an traditionelle Institutionen, welche an den Idealen der Kryptowährungen kein Interesse haben.

Ripple ist schon eine ganze Weile mit dabei. Das Unternehmen wurde im Jahr 2012 von David Schwartz, Jed McCaleb und Arthur Britto gestartet. Für die Entwicklung des Projektes ist RippleLabs verantwortlich, wobei der Code noch immer open source ist. Seitdem ging Ripple eine Reihe von Partnerschaften mit Banken ein, zum Beispiel mit der spanischen Santander Bank, Schweizer UBS Group AG, Bank of Amerika, American Express, SBI Holdings, Royal Bank of Canada und Reisebank AG.

Der Rechtsstreit mit der SEC

Ripple hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, überschattet von dem Rechtsstreit mit der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (kurz: SEC). Dieser Rechtsstreit ist bis zum heutigen Tag nicht beigelegt. Hauptgegenstand des Streites ist die Frage, ob die Kryptowährung Ripple (XRP) als ein Wertpapier zu betrachten sei. Diese Frage ist nicht nur für Ripple relevant, sondern könnte auch schwerwiegende Folgen für andere Kryptowährungen wie Ethereum haben. Sollte die SEC Recht erhalten, dann müssten auch viele andere Kryptowährungen als Wertpapiere eingestuft werden, mit unabsehbaren Folgen für deren Schöpfer.

Das Verfahren begann im Mai 2018 mit der Anschuldigung, bei dem XRP Token handele es sich um ein Wertpapier und nicht um eine Ware. Grund dafür: XRP wurden von RippleLabs auf eine zentralisierte Weise mit dem Ziel emittiert, Geld einzunehmen. So soll das Unternehmen gut 14,6 Milliarden XRP herausgegeben und dabei 1,38 Milliarden US-Dollar eingenommen haben.

Doch noch ist nicht alles entschieden. Ripple wehrt sich und könnte sogar Erfolg haben. Kleine Teilerfolge trüben darüber hinweg, dass das Verfahren in der Vergangenheit einen negativen Einfluss auf den Preis und den Handel mit XRP hatte.

Preisentwicklung von Ripple (XRP)

Die Kryptowährung Ripple (XRP) lässt sich bereits seit dem Jahr 2013 handeln. Bis zum Jahr 2017 schwankte der Kurs zwischen 0,005 bis 0,01 US-Dollar. Den Höchstwert erzielte Ripple während des Bullruns von 2017/2018. Am 04. Januar 2018 notierte ein XRP bei 3,84 US-Dollar. Dann ging es eine ganze Weile runter, wobei sich der Kurs über 0,2 US-Dollar hielt. Im Frühjahr 2021 konnte der Preis wieder über die Marke von 1 US-Dollar steigen.

 

WEWRedakteur

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