Klares Bekenntnis zum Gebot der Nachhaltigkeit

Klares Bekenntnis zum Gebot der Nachhaltigkeit

Klares Bekenntnis zum Gebot der Nachhaltigkeit

Oldenburg/Hannover. Das norddeutsche Handwerk bekennt sich zu einer nachhaltigen sozialen, ökonomischen und ökologischen Entwicklung und zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Dies ist das Ergebnis der Nordkonferenz, an der einmal im Jahr 15 norddeutsche Handwerkskammern teilnehmen. „Nachhaltigkeit beginnt vor der eigenen Haustür“, erklärte Eckhard Stein, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg.

Das Handwerk, so Stein, stehe für nachhaltiges Wirtschaften: Reparieren, sanieren, restaurieren und die Sicherstellung von Versorgungsleistungen in einer großen Bandbreite. „Dies geschieht häufig generationenübergreifend und vor Ort. Somit reden wir über Bausteine, die ganz maßgeblich nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen und gleichzeitig Einkommen vor Ort schaffen. Nachhaltigkeit wird im Handwerk tagtäglich gelebt.“

Unter dem Vorsitz von Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover, beschloss die Nordkonferenz der Handwerkskammern ein gemeinsames Grundlagenpapier mit dem Titel „Handwerk und Nachhaltigkeit“. Dieses Papier mache deutlich, dass Handwerk für nachhaltiges Wirtschaften stehe und für die Zukunft große Potenziale sehe, erläuterte Steinmann. Die Nordkonferenz fordert die Politik dazu auf, darauf zu achten, dass Nachhaltigkeit und Wachstum sich nicht ausschließen, sondern als unternehmerische Zielsetzungen zusammenpassen und keine neuen Bürokratien schaffen.

Um die Potenziale einer nachhaltigen Wirtschaftsweise erschließen zu können, appelliert die Nordkonferenz, die folgenden fünf Punkte ganz oben auf die politische Agenda zu setzen:

 

Handwerk immer mit an den Tisch:

Handwerksbetriebe sind in alle Technologieoffensiven und Kreislaufwirtschaftsprojekte einzubinden – von Wasserstoff über Brennstoffzelle bis hin zur Digitalisierung – und Innovationen und Prozessoptimierungen im Handwerk zu unterstützen. Um die Interessen der gesamten Wirtschaft zu berücksichtigen und alle Potenziale auszuschöpfen, muss das Handwerk auf EU-, Bundes- und auf Landesebene auch bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien stets eingebunden werden.

 

Regionalität und nachhaltigen Konsum vor Ort stärken:

Lebenswerte Räume brauchen vielfältige Wirtschaftsstrukturen, zu denen das Handwerk als stark regional verankerter Wirtschaftsbereich einen wesentlichen Beitrag leistet. Lokal verwurzelte Handwerksbetriebe vermeiden unnötige Wege, bewahren nachhaltige Kulturtechniken und tragen innovative Techniken zur Ressourcenschonung in die Regionen. Um ein Bewusstsein für regionale Produkte und ein langfristiges Umdenken bei Konsumentscheidungen zu erreichen, müssen Informations- und Kommunikationskampagnen aufgelegt und regionale Wertschöpfungsketten gestärkt werden.

 

Berufliche Bildung ortsnah stärken:

Damit das Handwerk seine vielseitige Fachkompetenz langfristig zur nachhaltigen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft einbringen kann, müssen den Betrieben dauerhaft und verlässlich gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Dabei schafft ein ortsnahes berufliches Bildungsangebot Zukunftsperspektiven für junge Menschen und verhindert die Abwanderung aus den vielfältigen Regionen Norddeutschlands.

 

Fairer Datenzugang:

Das Handwerk ist dezentral in ganz Norddeutschland verteilt und sichert somit Ausbildungs- und Arbeitsplätze von der Ems bis an die Oder. Damit die Wertschöpfung der Betriebe auch in Zukunft in den Regionen erhalten bleiben kann, müssen künstliche Barrieren durch Datenmonopole verhindert und Handwerksbetrieben das Anbieten ihrer Produkte und Dienstleistungen weiterhin über einen barrierefreien Datenzugang ermöglicht werden. Ansonsten besteht die Gefahr einer Zentralisierung von Wertschöpfung und damit von Einkommen.

 

Energiewende bezahlbar vorantreiben:

Durch die Sektorkopplung und den Umbau auf Erneuerbare Energien kann es Norddeutschland gelingen, die unter dem Nachhaltigkeitsziel 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ formulierten CO2-Einsparungen zu erreichen. Der Norden ist durch den hohen Küstenanteil für den verstärkten Ausbau der Windkraft- und Wasserstoffenergie prädestiniert. Diese Potentiale gilt es zu nutzen ohne Handwerksbetriebe überproportional mit zusätzlichen Kosten zu belasten.

Quelle Pressemeldung von  Handwerkskammer Oldenburg / Gemeinsames Papier norddeutscher Handwerkskammern