IHK in Weser Ems : Was ist die IHK
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) vertritt die Interessen der Gewerbebetriebe in Deutschland. Wird ein Gewerbe in Deutschland angemeldet, so muss dieses Unternehmen automatisch Mitglied in der IHK werden.
Die Größe des Unternehmens ist dabei unerheblich , auch nebenberuflich betriebene Gewerbe müssen Pflichtmitglied in der IHK werden. Die Mitgliedschaft kann erst mit Aufgabe des Gewerbes beendet werden. Ausgenommen sind Handwerksbetriebe. Sie sind in den Handwerkskammern organisiert und werden von diesen vertreten.
Die IHK agiert branchenübergreifend für alle Unternehmen und vertritt die öffentlich-rechtlichen Interessen der Unternehmen einer bestimmten Region. Als berufsständische Körperschaft öffentlichen Rechts ist die IHK in insgesamt 79 einzelne regionale IHKs aufgeteilt.
Die Aufgaben der IHK
Neben der Interessenvertretung für die Unternehmen obliegt der IHK auch die Organisation der Berufsausbildung. So werden durch die Industrie- und Handelskammern die Lehrstandards und Ausbildungsinhalte der einzelnen Berufe festgesetzt und die Prüfungen der Lehrlinge abgenommen.
Der dabei erworbene IHK-Abschluss ist sowohl national als auch international aufgrund der anerkannten Qualität der Ausbildung hoch angesehen. Außerdem gehören zu den Aufgaben der IHK u.a.:
- Beratung und Unterstützung der örtlichen Behörden mithilfe von Gutachten und Berichten zur Wirtschaft.
- Erarbeitung von Vorschlägen zur Wirtschaftsförderung durch den Gesetzgeber.
- Förderung der Unternehmen in der Region und Wahrnehmung derer Interessen.
- Unterstützung der ortsansässigen Unternehmen bei Wirtschaftsbeziehungen ins Ausland.
- Hilfestellung und Beratung bei Neugründungen.
- Gewährleistung der Beachtung der Grundsätze und Regeln der Kaufmannsehre durch ihre Mitgliedsunternehmen.
- Unterstützung der Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden und qualifizierten Mitarbeitern.
Darüber hinaus unterstützen die IHKs vor Ort die regionalen Unternehmen auch in vielen anderen Bereichen und Fragen rund um das Unternehmertum und die wirtschaftliche Entwicklung. Ein Bereich, der vor allem in den letzten Jahren hinzugekommen ist, ist die Beratung rund um das Thema „Integration von Geflüchteten“.
Viele Unternehmen möchten Menschen, die neu nach Deutschland gekommen sind, gerne eine berufliche Perspektive oder eine Ausbildung anbieten. Doch nur die wenigsten Unternehmen kennen die arbeitsmarktrechtlichen Bedingungen.
Auch hier steht die IHK ihren Mitgliedsunternehmen beratend und unterstützend zur Seite. Auch die Geflüchteten selbst können sich bei Fragen rund um die berufliche Orientierung oder für die Suche nach einem Ausbildungsplatz an die IHK wenden.
Dies gilt ebenso für junge Schulabgänger, die eine Ausbildung suchen. Auch für sie kann die IHK die Aufgabe der Beratung zur Orientierung in der Berufswelt und die Vermittlung eines Ausbildungsplatzes übernehmen.
Die meisten regionalen IHKs veranstalten außerdem regelmäßig Job- und Ausbildungsplatzbörsen, um Unternehmen und Arbeitnehmer sowie Ausbildungssuchende zusammenzubringen. Dabei profitieren auch die Unternehmen, indem sie ihren Azubi- und Fachkräftemangel decken.
Welche IHKs gibt es in Weser Ems?
Durch die regionale Organisation der Industrie- und Handelskammer gibt es in Weser-Ems 3 IHKs:
- Die IHK Ostfriesland und Papenburg.
- Die IHK Oldenburg
- Die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim
IHK Ostfriesland und Papenburg
Als Organisation für die wirtschaftliche Selbstverwaltung vertritt die IHK Ostfriesland und Papenburg die Interessen der Unternehmen in ihrem regionalen Einzugsgebiet. Dazu gehören neben den Städten Emden und Papenburg auch die folgenden Landkreise:
Sowie die Nordseeinseln:
- Baltrum
- Langeoog
- Spiekeroog
- Borkum
- Juist
- Norderney
Insgesamt betreut die IHK Ostfriesland und Papenburg rund 30.000 Mitgliedsunternehmen. In ihrer Vollversammlung, die sich aus 50 Unternehmern und Unternehmerinnen zusammensetzt, werden die strategischen Ziele der Arbeit festgelegt.
Diese Ziele werden von rund 60 hauptamtlichen und rund 1.400 ehrenamtlichen Mitarbeitern umgesetzt. Die Geschäftsstelle befindet sich in Emden. Als Vertretung für die Unternehmen übernimmt die IHK vor allem die Wahrnehmung der wirtschaftspolitischen Interessen ihrer Mitglieder.
Dazu gehören beispielsweise:
1. Verbesserung der Infrastruktur.
2. Planung und Ausweisung neuer Gewerbegebiete.
3. Optimierung der Abgaben- und Steuerlast für Unternehmen.
4. Beratung bei öffentlichen Planvorhaben zur Optimierung des wirtschaftlichen Nutzens.
5. Unterstützung von Bund und Land für eine wirtschaftsfreundliche Gesetzgebung.
6. Beratung und Vorbereitung der regionalen Unternehmen zur Entwicklung im Bereich einzuhaltender Regeln und Gesetze – beispielsweise beim Umweltschutz, Steuer- oder Handelsrecht.
Neben der wirtschaftspolitischen Interessenvertretung ist die IHK auch als Ansprechpartner und Unterstützer für ihre Mitgliedsunternehmen tätig. So werden Informationen über neue Chancen auf ausländischen Märkten oder über Förderprogramme und Finanzhilfen an die Unternehmen weitergegeben.
Um ihre Aufgaben bestmöglich zu bewältigen, teilt sich die IHK Ostfriesland und Papenburg in 7 Geschäftsbereiche auf:
1. Starthilfe und Unternehmensförderung:
Hier werden rund 1.000 Unternehmensgründungen pro Jahr betreut, um den Gründern mit wertvoller Beratung zur Seite zu stehen.
2. Standortpolitik:
Neben dem Stadtmarketing für die Städte in der Region wird in diesem Bereich auch Einfluss auf die Planungen bei Bebauungs- und Flächennutzungsplänen genommen.
3. Aus- und Weiterbildung:
Jedes Jahr werden durch die IHK Ostfriesland und Papenburg rund 140 Weiterbildungen durchgeführt und deren Abschlussprüfungen sowie die der Berufsausbildungen abgenommen.
4. Innovation und Umwelt:
Im Zuge des Klimawandels werden innovative Ideen und Lösungen in diesem Bereich immer wichtiger. Daher berät die IHK im Besonderen über Förderprogramme und deren Beantragung zur Förderung von Innovationen.
5. International:
Nicht nur beratend steht die IHK ihren Mitgliedern zur Seite. Insbesondere für Auslandsgeschäfte bietet sie den Vorteil der Vermittlung wertvoller Geschäftskontakte zur Förderung der Außenwirtschaft.
6. Recht und Handel:
Nur ein fairer Wettbewerb ist ein guter Wettbewerb! Daher sichert die IHK die Einhaltung der wirtschaftlichen Grundregeln und ist Ansprechpartner für allgemeine Rechtsauskünfte.
7. Stabsbereich:
Hier werden insbesondere die wirtschaftliche Selbstverwaltung sowie die Personalaufgaben und die Erhebung der Mitgliedsbeiträge wahrgenommen.
IHK Oldenburg
Die Oldenburgische IHK vertritt die Interessen von rund 75.000 Mitgliedsunternehmen in ihrer Region. Dazu gehören die Städte:
Sowie die Landkreise:
Die Vollversammlung aus 71 Unternehmern und Unternehmerinnen der Region legt dabei die strategische Richtung für die Wirtschaftsförderung fest. Die IHK Oldenburg sieht sich selbst als Dienstleister für ihre Mitgliedsunternehmen und unterstützt vor allem durch:
1. Organisation der betrieblichen Ausbildung.
2. Durchführung von Weiterbildungen durch Lehrgänge, Seminare und in der betrieblichen Praxis.
3. Erstberatung im rechtlichen und steuerrechtlichen Bereich.
4. Beratung bei der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Verfahren bis hin zur Marktreife.
5. Unterstützung im Export-Geschäft.
6. Beratung bei Existenzgründungen zum Start in die Selbstständigkeit.
7. Wahrnehmung wirtschaftlicher Interessen gegenüber den staatlichen Organen mit dem Ziel von guten Rahmenbedingungen für die regionale Wirtschaft.
IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim
In der Stadt und im Landkreis Osnabrück sowie im Landkreis Emsland und der Grafschaft Bentheim betreut die IHK rund 60.000 Mitgliedsunternehmen. Auch hier gibt die Vollversammlung die strategische Richtung vor.
Das oberste Ziel der IHK Osnabrück – Emslands – Grafschaft Bentheim ist die Förderung der Wirtschaft in der Region. Dazu vertritt sie die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der Politik und der Gesellschaft.
Zudem bietet sie – ebenso wie die vorgenannten IHKs – praktische Hilfe und Unterstützung für die Unternehmen der Region. Vor allem in den Bereichen:
1. Aus- und Weiterbildung.
2. Existenzgründung und Unternehmensförderung.
3. Recht und Steuern.
4. Innovation und Umwelt.
5. International.
6. Standortpolitik.
Mit diversen Veranstaltungen versucht die IHK außerdem die Unternehmer und Entscheidungsträger in der Region zusammenzubringen, um somit den Austausch zu fördern und zum Aufbau besserer Netzwerke beitragen zu können.
So findet beispielsweise einmal jährlich ein Vorstellungstag der IHK statt, auf dem sich Mitglieder darüber informieren können, welche praktischen Services und Leistungen die IHK speziell für ihr Unternehmen bietet.
Die IHK ist eine wichtige Institution zur Wahrung und Wahrnehmung wirtschaftlicher Interessen der Unternehmen in Deutschland. Dank ihrer dezentralen und regionalen Struktur kann auf die örtlichen Gegebenheiten bestens eingegangen werden und die regional aber auch international tätigen Unternehmen optimal durch praxisnahe Angebote und Beratung unterstützt werden.
Als Garant für eine qualitativ hochwertige Ausbildung sorgt die IHK außerdem für den benötigten Nachwuchs an Fachkräften und trägt durch ihre Tätigkeiten einen enorm großen Beitrag zu einer starken Wirtschaft bei.