Gewerbegebiete im Wirtschaftsraum Osnabrück sollen energieautarker werden

Gewerbegebiete im Wirtschaftsraum Osnabrück sollen energieautarker werden
Imke Brockmann, WIGOS, oleg (v.li.) Prof. Dr. Matthias Reckzügel, Hochschule Osnabrück, und Susanne Menke, WIGOS, oleg, freuten sich über den Förderbescheid - überreicht von Peter Hoffmeyer, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest. Foto: Metropolregion Nordwest

Gewerbegebiete im Wirtschaftsraum Osnabrück sollen energieautarker werden

Energieknappheit, steigende Preise und die Herausforderungen des Klimawandels: Damit der Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Wirtschaft gelingen kann, sind für die Entwicklung von Gewerbegebieten zukunftsgerechte Konzepte dringend notwendig. Das von der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, ihrer Schwestergesellschaft oleg Osnabrücker Land- Entwicklungsgesellschaft und der Hochschule Osnabrück gemeinsam entwickelte Pilotprojekt will die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Energieautarkie in Gewerbegebieten vorantreiben. Projektträger ist die Hochschule Osnabrück. Das Projekt mit einer Laufzeit von 18 Monaten startet am 1. September und wird von der Metropolregion Nordwest mit 87.590,66 Euro gefördert. Der Förderfonds, der zu gleichen Teilen aus Mitteln der Länder Bremen und Niedersachsen gespeist wird, ist das zentrale Instrument zur Förderung innovativer, regionaler Kooperationsprojekte der Metropolregion Nordwest.

„Das Projekt dient als wichtiger Baustein für die energetische und nachhaltige Transformation in Gewerbegebieten“, freute sich Susanne Menke, Prokuristin der oleg und bei der WIGOS verantwortlich für das Gewerbeflächenmanagement, über den Förderbescheid aus Oldenburg. „Seit Jahren gewinnt besonders die nachhaltige und regenerative Energieversorgung sowohl von bestehenden als auch neu zu entwickelnden Gewerbegebieten an Bedeutung. Das Thema der autarken Gewerbegebiete spannt damit den Bogen zu den erfolgreich abgeschlossenen und laufenden Projekten „Nachhaltiges Flächenmanagement“ sowie „KlimaLOGIS“ und „Logist.Plus – Nachhaltige Logistik“ weiter und unterstützt die Ziele des Landkreises Osnabrück im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Resilienz.“ Besonders erfreulich sei zudem die starke Unterstützung durch zahlreiche regionale Partner. Mit gebündelten Kompetenzen werde daran gearbeitet, die Gewerbegebiete im Landkreis Osnabrück zukunftsfähig aufzustellen.

Das bestätigte auch Prof. Dr. Matthias Reckzügel, Professor an der Hochschule Osnabrück für innovative Energiesysteme: „Das Projekt reiht sich in eine lange, erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Landkreis ein, in welcher energetische Nachbarschaften und Kooperationsmodelle untersucht werden mit dem Ziel der Dezentralisierung derEnergiesysteme.“ Wie wichtig Projekte wie diese für die Metropolregion sind, betonte Peter Hoffmeyer, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest und Aufsichtsratsvorsitzender der Nehlsen AG, bei der Übergabe des Förderbescheids an die Projektverantwortlichen der

WIGOS, oleg und der Hochschule Osnabrück: „Um weiter national wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir ansiedlungswilligen Unternehmen handfeste Perspektiven in Form von klimaneutralen Gewerbegebieten aufzeigen. In diesem Projekt sollen die entsprechenden Grundlagen wie ein Handlungsset dafür erarbeitet und das generierte Wissen anschließend mit der gesamten Region geteilt werden. Dieser Aspekt reizt mich als Unternehmer in allererster Linie.“

Nachhaltigkeitsfaktoren gewinnen bei der Entwicklung und Erschließung von Gewerbegebieten bei Unternehmen und Kommunen gleichermaßen eine immer größere Bedeutung. Im Fokus haben die Projektverantwortlichen insbesondere die Versorgungssicherheit: „Eine besondere Rolle in unserem Projekt soll daher die Sektorkopplung – also die Verzahnung von Strom, Wärme und Mobilität zur optimalen Nutzung erneuerbarer Energien – spielen. Die schwankende Energiezufuhr aus Wind und Sonne macht die Koordination von Erzeugung, Verteilung und Speicherung von Energie notwendig“, skizzierte Susanne Menke das Vorhaben. Das Projekt trage dieser Ausgangslage durch die Berücksichtigung von intelligenten Stromnetzen – sogenannten Smart Grids – und von möglichen Speichertechnologien Rechnung. Auch rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollen betrachtet werden, um ein handlungsorientiertes Planungsinstrument entstehen zu lassen. Zudem werden Kooperationsmodelle konzipiert, bei denen die Interessen der Unternehmen gewahrt bleiben und die es ermöglichen, gemeinsame Entscheidungen für Investitionen und Verfahren zu definieren. „Versorgungssicherheit durch zuverlässige, regenerative Energieversorgung wird ein entscheidender Standortfaktor für Kommunen und Unternehmen. Insofern stärkt das Pilotprojekt direkt den Wirtschaftsstandort Osnabrücker Land“, so Susanne Menke abschließend.

Pressemeldung von  oleg