Auszubildende treffen IHK-Präsidenten Uwe Goebel
Was Berufseinsteiger schon immer einmal von Führungskräften wissen wollten, kam jetzt im neuen IHK-Format „Mit Chefs im Gespräch“ auf den Tisch: Im ersten Dialog der Veranstaltungsreihe konnten vier Auszubildende Uwe Goebel, Präsident der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim sowie Geschäftsführer und Inhaber der Steu-Dat Steuerberatungs GmbH in Osnabrück, nach seinem Werdegang und Tipps für die Berufslaufbahn befragen.
Die Azubis hatten sich zuvor mit kreativen Videos über die Sozialen Medien für das Chef-Gespräch beworben. Aus allen Einsendungen wurden Sandra Maria Ranze, Auszubildende zur Fachinformatikerin bei der Wink Stanzwerkzeuge GmbH & Co. KG in Neuenhaus, Mras Khaled Ali, seit Sommer 2022 Kaufmann im Einzelhandel und ausgebildet bei der E-Neukauf Mehmet Seker e. K. in Fürstenau, Timo Kuite, Auszubildender zum Industriekaufmann der bekuplast GmbH in Ringe, und Pedram Kakanahal, Auszubildender zum technischen Systemplaner bei der Kampmann GmbH & Co. KG in Lingen, ausgewählt.
Die Auszubildenden erkundigten sich in dem lockeren Austausch nach möglichen Fallstricken und Hürden beim Sprung in die Selbständigkeit, den Chancen und mentalen Belastungen hoher Verantwortung sowie dem Umgang mit Erfolgen, Rückschlägen und beruflichem Stress.
Der Weg in die Selbständigkeit erfordere Mut, sei aber sehr erfüllend, wenn man von seiner Geschäftsidee überzeugt sei und diese tatsächlich erfolgreich umsetzen könne.
Als wichtigen Erfolgsfaktor im Betrieb nannte Goebel die Mitarbeiterführung: „Berufliche Erfolge erzielt man nur gemeinsam mit anderen. Deshalb ist es wichtig, schon in der Ausbildung teamfähig zu sein“, so Goebel, der selbst eine duale Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert hat. Diese sei die ideale Grundlage für das spätere Studium und das Berufsleben gewesen. Als Unternehmer habe man im Team-Spiel allerdings eine andere Rolle einzunehmen: „Die verschiedenen Talente und Charaktere der Mitarbeiter bestmöglich für den unternehmerischen Erfolg zu nutzen, ist eine Führungsaufgabe“, gab Goebel seine Erfahrung weiter. Zu führen bedeute dabei auch, Verantwortung zu übernehmen, schwierige Entscheidungen zu treffen und auch Fehler zu machen. „Das Wichtigste ist die gute Vorbereitung von Entscheidungen“, so Goebel.
Außerdem seien regelmäßige Weiterbildungen für die berufliche Karriere unerlässlich: „Nehmen Sie Chancen für Fortbildungen wahr und bilden Sie sich weiter. Die Digitalisierung zeigt, wie schnell sich die Berufswelt wandelt. Wer meint, er benötige keine Fortbildung, der begibt sich beruflich aufs Abstellgleis“, so Goebel. Die duale Ausbildung sei insofern eine Zwischenetappe und kein Abschluss der beruflichen Bildung.
Hilfreich sei außerdem ein starkes Netzwerk außerhalb der Unternehmensgrenzen, um sich inspirieren zu lassen. „Aber vergessen Sie den privaten Ausgleich nicht,“ appellierte Goebel mit Blick auf die Work-Life-Balance.
„Dieses Gespräch hat uns dahingehend bestärkt, dass die Ausbildung die richtige Wahl war. Jetzt gilt es für uns zu entscheiden, wie der weitere Weg aussehen soll – ob wir eine fachliche Karriere oder eine Führungsaufgabe – vielleicht sogar in Form einer Selbständigkeit – anstreben“, waren sich die Azubis einig. „Im Gespräch ist uns noch einmal deutlich geworden, dass Fortbildungen – beruflicher oder akademischer Art – unverzichtbar sind, damit wir uns fachlich und persönlich weiterentwickeln können“, so die Teilnehmer.
In dem Veranstaltungsformat „Mit Chefs im Gespräch“ haben Top-Azubis die Gelegenheit, mit Unternehmern in den Dialog zu treten. Ziel ist es, Anregungen und Tipps für den eigenen Berufsweg zu erhalten. In weiteren Gesprächen werden die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und der Unternehmer Hendrik Kampmann, IHK-Vizepräsident und geschäftsführender Gesellschafter der Kampmann GmbH in Lingen, als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Interessierte Auszubildende können sich mit Motivationsvideos bei der IHK bewerben.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim
