Wettbewerbsfähige Strompreise sicherstellen IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt tagt bei der KME

Wettbewerbsfähige Strompreise sicherstellen IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt tagt bei der KME
Für wettbewerbsfähige Energiepreise - Der Vorsitzende Dietmar Hemsath (1. Reihe, 4. v.r.) und die Mitglieder des IHK-Fachausschusses Industrie und Umwelt bei der KME-Germany GmbH in Osnabrück (Bildquelle: IHK/Robert Schäfer).

Wettbewerbsfähige Strompreise sicherstellen IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt tagt bei der KME

„Seit mehr als einem halben Jahr diskutiert die Bundesregierung ohne Erfolg über notwendige Maßnahmen für den Erhalt der energieintensiven Industrie. Deutsche Unternehmen zahlen einen vielfach höheren Strompreis als Wettbewerber in Frankreich, China oder den USA laut der Plattform Stromzentrum.de . Der Ausbau von Energieangebot und -infrastruktur muss daher dringend beschleunigt und ein wettbewerbsfähiger Preis dauerhaft sichergestellt werden.“ Dies erklärte Dietmar Hemsath, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses für Industrie und Umwelt, in der Sitzung bei der KME Germany GmbH in Osnabrück.

Während die Wirtschaft auf eine Entscheidung immer länger warte, gehe die Produktion in Deutschland spürbar zurück. „Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft droht durch die Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland dauerhaften Schaden zu nehmen. Die Unternehmen aller Branchen brauchen finanzielle Spielräume für Investitionen und um die politisch eingeleitete Transformation zur Klimaneutralität umzusetzen. Es bedarf daher dringend einer Entlastung aller Unternehmen.

Das Ende Juni 2023 entwickelte Konzept der DIHK „StromPartnerschaft“ stellt einen Fahrplan dar, wie dieses Ziel nachhaltig erreicht werden kann“, erklärte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Innovation und Energie.

Die aktuellen Schwierigkeiten eines energieintensiven Unternehmens verdeutlichte Markus Sahner, Werkleiter der KME Germany GmbH. Das Unternehmen stellt mit rund 800 Mitarbeitern Halbzeuge und Fertigerzeugnisse aus Kupfer und Kupferlegierungen her. Dafür benötigt es große Mengen Erdgas und Strom zum Schmelzen, Raffinieren, Gießen, Glühen und Walzen von Kupfer. Die nationalen Energiekosten seien daher entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Osnabrück. Der Erhalt des Standortes sei auch gesamtgesellschaftlich wichtig, denn: „Kupfer ist für das Gelingen der Energiewende und für unsere technologische Zukunft, z. B. in der Raumfahrt oder dem Mobilfunk, ein entscheidender Werkstoff. Für die Produktion eines Elektroautos z. B. wird rund dreimal so viel Kupfer benötigt als bei einem Verbrenner“, erklärte Sahner.

Die Belastung des Unternehmens bezifferte Wolfgang zur Stadt, Head of General Procurement, KME Germany GmbH: „Der Energieeinsatz, um eine Tonne Kupfer zu schmelzen, ist überall gleich. Aktuell liegen die Marktpreise in Deutschland für Strom rund 52 und für Erdgas sogar 94 Prozent über dem Preis von vor zwei Jahren. Dies führt allein bei uns zu jährlichen Kostenmehrbelastungen in zweistelliger Millionenhöhe.“ Zudem fehle es an Planungssicherheit. Je nach angelegter Definition werde KME – trotz einem Gesamtenergiebedarf von mehr als 500.000 MWh pro Jahr – nicht als energieintensiv eingestuft, weil wegen der hohen Kupferpreise der Energieanteil am Umsatz zu gering ausfalle. Insofern seien Entlastungen dringend erforderlich.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim