IHK-Netzwerk Industrie 4.0 tagte bei Höcker Polytechnik

Bildunterschrift: Die Geschäftsführer Frank Höcker (2.v.l.) und Christian Vennemann (1.v.l.) gewährten dem IHK-Netzwerk Industrie 4.0 einen Einblick in die Produktion und den bevorstehenden ERP-Systemwechsel.
Bildunterschrift: Die Geschäftsführer Frank Höcker (2.v.l.) und Christian Vennemann (1.v.l.) gewährten dem IHK-Netzwerk Industrie 4.0 einen Einblick in die Produktion und den bevorstehenden ERP-Systemwechsel.

Mit Digitalisierungslösungen Technik handhabbar machen

Osnabrück 10.04.2019: „Viel Technik“ präsentierten Frank Höcker und Christian Vennemann, die beiden Geschäftsführer der Höcker Polytechnik GmbH in Hilter, den Mitgliedern des IHK-Netzwerks Industrie 4.0. Denn hierfür und nicht – wie oft angenommen – für Kunststoffe steht das „Poly“ im Namen des 1962 gegründeten Unternehmens.

Insgesamt mehr als 55.000 Höcker-Anlagen sind in den verschiedensten Branchen weltweit im Einsatz. Bei Absaug- und Filteranlagen sowie pneumatischen Fördersystemen für die Kartonagen- und Wellpappen-Industrie ist das Unternehmen in Deutschland Marktführer.

„Was die Digitalisierung angeht, sind viele unserer Produkte jedoch deutlich weiter entwickelt als unsere Produktion“, erklärte Frank Höcker den 21 Gästen. So habe man z. B. schon früh Cloudlösungen im Bereich Energiemanagement eingeführt, die Anlagen seien fernsteuerbar, würden intelligent vernetzt und sogar einen eigenen Feinstaubsensor habe man entwickelt. Neueste Produkte sind eine Metallbrikettierungsanlage, durch die das Volumen der Späne für den Transport reduziert und zugleich teure Schneidöle zurückgewonnen werden können, sowie eine Hybrid-Anlage aus Filter und Mobilentstauber.

Um für die Zukunft gewappnet zu sein, bereitet das Unternehmen mit aktuell 230 Mitarbeitern am Standort Hilter zurzeit die Umstellung auf ein neues „ERP-System“ vor (ERP steht dabei für Enterprise-Resource-Planning). Ein echtes Mammutprojekt: Das Lastenheft umfasst rund 500 definierte Anforderungen. Denn das passende System, das alle Vorgaben erfülle, gebe es nicht oder nur zu extrem hohen Kosten. Dies konnten gleich mehrere Sitzungsteilnehmer aus eigener Erfahrung bestätigten.

Ihr Tipp: Referenzbesuche bei Anwendern der verschiedenen Systeme machen. Dennoch: Ein Systemeinführung oder ein Wechsel setze immer eine hohe Bereitschaft voraus, bestehende Prozesse im Unternehmen dem System anzupassen und nicht umgekehrt.

Bereits vor einigen Jahren führten Höcker und Vennemann im Betrieb ein Lagerverwaltungssystem (LVS) ein, das bis an die Arbeitsplätze reicht. „Anders ließe sich die Vielzahl der unterschiedlichen Bauteile nicht mehr handhaben. Und auch auf der Baustelle müssen unsere Monteure ebenfalls zu jeder Zeit genau wissen, auf welchem LKW sich welche Anlagenteile befinden“, erklärte Christian Vennemann beim Betriebsrundgang, zu dem auch die Besichtigung eines Biegeroboters gehörte.

Weiteres Thema der Netzwerksitzung war ein Vortrag von Prof. Dr. Heiko Tapken, Professor für Datenbanken und Software-Entwicklung an der Hochschule Osnabrück, u. a. zu Big Data-Technologien.

 

Quelle Pressemeldung Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim