Cäcilienbrücke in Oldenburg

JoachimKohlerBremen, Cäcilienbrücke und Staatsarchiv 20141230, CC BY-SA 4.0
JoachimKohlerBremen, Cäcilienbrücke und Staatsarchiv 20141230, CC BY-SA 4.0

Küstenkanal muss passierbar bleiben

Oldenburg/Bremen. Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) und Wirtschaftsverband Weser halten die Entscheidung des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA), die Cäcilienbrücke in Oldenburg außer Betrieb zu nehmen, für richtig. Das erklären die Wirtschaftsorganisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Hintergrund: Die seit Jahren baufällige Brücke über den Küstenkanal kann ab 20 Grad Außentemperatur nicht mehr gehoben werden. In dem Fall wären die Binnenschifffahrt auf dem Küstenkanal blockiert und die Erreichbarkeit des Oldenburger Hafens stark eingeschränkt. Das WSA will die Brücke deshalb in Kürze auf 1,60 Meter anheben. Sie wäre dann trotzdem nur sehr eingeschränkt für die Schifffahrt passierbar.

„Rund 1,5 Million Tonnen Güter sowie über 7000 Container werden laut aktuellem Bericht der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt per Binnenschiff über den Küstenkanal bei Oldenburg transportiert. Neben Baustoffen sind das in erheblichem Umfang Agrargüter mit großer Bedeutung für die Ernährungswirtschaft im Südoldenburgischen“, sagt Felix Jahn, IHK-Geschäftsführer für Verkehr, Schifffahrt und Häfen.

„Eine Behinderung der Binnenschifffahrt bedeutet also nicht nur einen wirtschaftlichen Schaden für den Hafen Oldenburg, sondern für alle Schifffahrtsunternehmen, die den Küstenkanal hier auf ihrer Fahrt zwischen Weser, Hunte und Dortmund-Ems-Kanal passieren müssen oder für Unternehmen, die am Küstenkanal angesiedelt sind und das Binnenschiff für die Rohstoffversorgung nutzen“, erklärt Uwe Beckmeyer, Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Weser. „Die Ladung müsste durch mehrere Tausend Lkw-Transporte befördert werden mit entsprechenden Auswirkungen auf Emissionen und das regionale Straßennetz.“

Den Brückenträger zu Beginn der Sommerferien auf 1,60 Meter anzuheben, ist für die betroffene Wirtschaft eine Notlösung, die nur für einen sehr kurzen Zeitraum tragbar ist. Denn die Schiffe können nur bei Niedrigwasser in einem sehr kurzen Zeitfenster passieren. Dieser Engpass führe absehbar zu unzumutbaren Staus. Die Schleuse und die Eisenbahnbrücke in Oldenburg seien zusätzliche Nadelöhre. Die Unternehmen brauchten Planbarkeit – unabhängig vom Wetterbericht, erklären IHK und Wirtschaftsverband Weser.

Deshalb müssten ein Abbau des Brückenteils oder eine Anhebung der Brücke auf eine Maximalhöhe von 3,50 Meter bereits jetzt als nächste Schritte geplant werden, bevor die Ersatzbrücke im Frühjahr 2020 fertiggestellt sei. Man sehe natürlich auch die erheblichen Auswirkungen für Fußgänger und Radfahrer. Fakt sei aber, dass es für die Schifffahrt bis zur Fertigstellung der Behelfsbrücke überhaupt keine Ausweichstrecken gebe.

„Dass wir in eine solche Situation geraten können, war bekannt“, so IHK und Verband. Das WSA jedenfalls habe immer betont, wie dringlich die Brückensanierung ist, die planerisch auch von der Stadt begleitet wird.

Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer