Belastete Gebiete umfahren

Studierende bauen Navigationssystem auf, das auf Umweltdaten basiert

Oldenburg. Ein Navigationssystem, das Umweltdaten wie zum Beispiel Feinstaubwerte in die Routenplanung mit einbezieht – das hat die Projektgruppe „Routing in Oldenburg“ (RiO) der Universität Oldenburg in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt. Die Idee dahinter: Autos können stark belastete Gebiete umfahren – mit der Folge, dass die Werte dort sinken. Das System ist auch für Radfahrer hilfreich: Sie können sich Wege anzeigen lassen, die durch Gebiete mit möglichst sauberer Luft führen.

Elf Studierende der Fächer Informatik und Wirtschaftsinformatik haben unter Leitung der Informatiker Prof. Dr. Andreas Winter, Prof. Dr. Oliver Theel und Michael Stadler im Oldenburger Stadtgebiet zunächst ein Netzwerk aus bislang 22 Sensoren aufgebaut, die kontinuierlich Feinstaubwerte messen. Die zweite Komponente des Systems ist ein Informationssystem, das es dem Nutzer ermöglicht, die Umweltdaten zu beobachten. Das System lässt sich auch zur Navigation nutzen – entweder mit der Option, belastete Gebiete zu umfahren oder entlang der schnellsten Route zu navigieren.

Die Sensoren folgen in Aufbau und Funktionsweise in etwa denjenigen des Projekts luftdaten.info, das von Bürgerwissenschaftlern im Raum Stuttgart ins Leben gerufen wurde. Dabei stellen Freiwillige aus ganz Deutschland für Feinstaub-Sensoren – die von den Teilnehmern vergleichsweise einfach selbst zusammengebaut werden können – Strom und eine Möglichkeit zur Datenübertragung zur Verfügung.

Die Sensoren müssen im Freien platziert werden, sie können beispielsweise an Balkongeländern angebracht werden. Die Messfühler registrieren neben Feinstaub auch Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck. Derzeit sucht das Projektteam nach Standorten für weitere Sensoren, um das Oldenburger Stadtgebiet mit mindestens 50 Messpunkten abdecken zu können. Interessierte können sich unter uol.de/r/rio anmelden.

 

Quelle: Pressemeldung Carl von Ossietzky Universität Oldenburg