IHK-Verkehrsausschuss: Gute Perspektiven für kombinierten Verkehr

IHK-Verkehrsausschuss: Gute Perspektiven für kombinierten Verkehr

IHK-Verkehrsausschuss: Gute Perspektiven für kombinierten Verkehr

„Die erhöhten, aber notwendigen Anforderungen an den Klimaschutz werden die Unternehmen vor zusätzliche große Herausforderungen stellen und ein Umdenken in der logistischen Prozesskette erfordern. Auf langen Strecken wie auch im Seehafenhinterlandverkehr bietet es sich an, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und gleichzeitig die Straße zu entlasten“, so die Einschätzung von Andreas Wolke-Hanenkamp, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Verkehr, anlässlich dessen jüngster Sitzung in Osnabrück. „Der Logistikstandort Osnabrück hat sich mit dem neuen Container-Terminal im Stadthafen für den kombinierten Verkehr zukunftsorientiert aufgestellt. Die Nähe des Schienenknotens, die doppelte Anbindung an das Schienennetz sowie die gute Erreichbarkeit über die Straße sorgen für Standortattraktivität und Betriebssicherheit“, so Wolke-Hanenkamp weiter.

„Das Terminal ist aktuell im Testbetrieb, der Start ist für Anfang Januar 2022 geplant. Die Nachfrage seitens der Operateure – also der Anbieter kombinierter Verkehre – im Schienengüterverkehr stimmt uns optimistisch, dass wir schnell Zugverbindungen in alle Richtungen aufbauen können und damit für die regionale Wirtschaft ein interessantes Angebot schaffen“, blickte Björn Tiemann, Geschäftsführer der Container Terminal Osnabrück GmbH (CTOS) optimistisch in die Zukunft. Er unterstrich, dass der kombinierte Verkehr eine wesentlich kürzere Vorlaufzeit habe als es vielen Logistikern bewusst sei. „Letztlich steht erst 30 Minuten vor Abfahrt fest, welche Container wirklich auf dem Zug stehen. Und wenn ein Zug nicht reicht, wird bei entsprechender Nachfrage kurzfristig auch ein zweiter aufs Gleis gestellt“, so Tiemann weiter.

Mit dem Container Terminal Osnabrück (CTOS) wurden die Voraussetzungen für einen leistungsfähigen Umschlag im kombinierten Verkehr Straße/Schiene für die Region in einem Umkreis von rund 100 Kilometern um das Oberzentrum geschaffen. Die knapp 800 Meter lange Anlage verfügt über 2.000 Containerabstellplätze und vier 730 Meter lange Gleisanschlüsse, die von der Krananlage parallel bedient werden können. Neben Containern ist die Anlage auch auf die Verladung von Wechselbehältern und Trailern ausgelegt. Die Investitionssumme beläuft sich auf knapp 30 Millionen Euro.

„Politisch ist die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene seit vielen Jahren ein Thema. Mit der Förderung der Trassenpreise im Schienengüterverkehr, der stärkeren Fokussierung auf den Klimaschutz und dem zunehmenden LKW-Fahrermangel hat der kombinierte Verkehr erheblich an Stellenwert gewonnen. Das Potenzial ist da. Jetzt geht es darum, die besten Lösungen für künftige Lieferketten zu entwickeln. Das ist ein Gewinn für den Klimaschutz und für optimierte logistische Prozesse“, folgerte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Verkehr trifft sich dreimal jährlich. Nach 18 Monaten digitaler Sitzungen tagte das Gremium jetzt wieder in Präsenz bei der Heinrich Koch Internationale Spedition GmbH & Co. KG. Zuvor wurde das CTOS besichtigt. Die Mitglieder des IHK-Verkehrsausschusses tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim