Arbeitsmarktintegration: Zuwanderer zu Botschaftern der dualen Ausbildung machen

Arbeitsmarktintegration: Zuwanderer zu Botschaftern der dualen Ausbildung machen     
Zuwanderer zu Botschafter der dualen Ausbildung machen: Das war die Leitidee des Treffens der Netzwerke „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ und „Integration gemeinsam meistern“ in der IHK in Osnabrück (Bildquelle: IHK)

Arbeitsmarktintegration: Zuwanderer zu Botschaftern der dualen Ausbildung machen     

Die duale Ausbildung in Deutschland bietet gute Perspektiven für berufliche Karrieren. Die Netzwerke „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ (NUIF) der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und „Integration gemeinsam meistern“ der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim setzen darauf, Zuwanderer, die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, zu Botschaftern für die duale Ausbildung zu machen. Dazu tauschten sich die Mitglieder der Netzwerke, bestehend aus regionalen und überregionalen Betrieben, deren Auszubildenden, regionalen Institutionen aus dem Bereich der Integration sowie Willkommenslotsen, jetzt in der IHK in Osnabrück aus.

„Die Bandbreite der Ausbildungsberufe und die Entwicklungsmöglichkeiten mit einer Berufsausbildung sind noch nicht hinreichend bekannt. Das gilt insbesondere für Menschen, die neu in Deutschland sind“, sagte IHK-Projektkoordinatorin Anastasija Daut jetzt bei dem Workshop der IHK-Netzwerke. Die Netzwerkteilnehmer entwickelten bei ihrem aktuellen Treffen die Idee des NUIF weiter, das existierende Modell der „Ausbildungsbotschafter“ für Zuwanderer und insbesondere für Flüchtlinge zu übernehmen. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende, die in Schulen über ihre Berufsausbildung berichten. Ehemalige Auszubildende mit Fluchtgeschichte, die bereits einen Berufsabschluss erworben haben, könnten ihren Ausbildungsberuf und die Herausforderungen auf dem Weg dorthin in Schulklassen, Sprachkursen oder Vereinen vorstellen. „Die Eindrücke werden dadurch authentisch und auf Augenhöhe vermittelt“, so Daut.

Durch die Vielfalt der Teilnehmer an dem Workshop, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, gab es unterschiedliche Perspektiven und Ideen zu dem Projekt. Besonders die aktuellen und ehemaligen Auszubildenden mit Fluchtgeschichte bereicherten den Austausch. „Wer neu in Deutschland ankommt, weiß oft noch nicht, wie viele Berufe es hier eigentlich gibt und welche Möglichkeiten man damit hat“, berichtete Nasir Mohammadi, der ursprünglich aus Afghanistan stammt und heute eine kaufmännische Ausbildung bei der fdu GmbH & Co. KG in Georgmarienhütte absolviert „Wenn aber jemand vor mir steht und von seiner Ausbildung und seinem Unternehmen erzählt, bleibt das im Gedächtnis.“

Die Teilnehmer der Netzwerke werden die Idee weiterverfolgen. Das NUIF plant bereits eine Testphase mit konkreten Einsätzen von Flüchtlingen, die in Deutschland eine Ausbildung absolviert haben, in Schulklassen, Sprachkursen oder Vereinen.

Unternehmen, die an dem Thema mitarbeiten möchten, können sich den Netzwerken anschließen.