Unternehmen im Nordwesten sehen Lieferkettengesetz weiter kritisch IHK: Mit neuer EU-Richtlinie droht weitere Verschärfung

Unternehmen im Nordwesten sehen Lieferkettengesetz weiter kritisch - IHK: Mit neuer EU-Richtlinie droht weitere Verschärfung

Unternehmen im Nordwesten sehen Lieferkettengesetz weiter kritischIHK: Mit neuer EU-Richtlinie droht weitere Verschärfung

Oldenburg. Auch rund ein Jahr nach seinem Inkrafttreten kritisieren viele Unternehmen aus dem Nordwesten das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Laut einer aktuellen Umfrage der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), an der sich rund 90 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung beteiligt haben, sieht jedes dritte Unternehmen einen unverhältnismäßig hohen bürokratischen Aufwand durch die gesetzlichen Anforderungen.

Einige Teilnehmer der anonymen und nicht repräsentativen Umfrage äußern erhebliche Zweifel daran, ob das Gesetz tatsächlich zur spürbaren Verbesserung von sozialen und politischen Rahmenbedingungen in Drittländern beiträgt. Jedes zweite Unternehmen aus der Umfrage gibt an, dass es dieses Jahr bereits mit Anfragen von Kunden und Lieferanten zum Lieferkettengesetz konfrontiert wurde. Zwei Drittel der Befragten sehen sich in der Pflicht, Anfragen zu beantworten, da sie ansonsten eine Verschlechterung von Geschäftsbeziehungen bis hin zum Verlust von Aufträgen oder gar Abbruch befürchten.

„Bislang sind von der deutschen Gesetzgebung Unternehmen mit einer Größe von 3.000 und ab Januar ab 1.000 Beschäftigten betroffen“, sagt Felix Jahn, IHK-Geschäftsführer für den Bereich Geschäfte weltweit. „Allerdings belegt unsere Blitzumfrage, dass eben auch kleine und mittlere Unternehmen als Kunden und Lieferanten von großen Unternehmen durch mehr Bürokratie belastet werden.“

Mit der neu beschlossenen EU-Richtlinie drohe nun eine deutliche Verschärfung. Sie solle bereits für Unternehmen mit mehr als 500 Angestellten gelten und ermögliche eine zivilrechtliche Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen, so Jahn. Setze das deutsche Lieferkettengesetz den Fokus auf die direkten Zulieferer, nehme die EU-Richtlinie die gesamte Lieferkette in den Blick. Das sei insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen „nicht leistbar“.

Die IHK bereitet einen kostenlosen Workshop für Unternehmen zum Lieferkettengesetz vor, Termin: Mittwoch, 24. Januar (10 bis 13 Uhr) in Oldenburg. Kontakt: IHK, Beate Wilke,
E-Mail: wilke@oldenburg.ihk.de

Pressemeldung von  IHK Oldenburg