Deutschland startet mit Wasserstoff-Kernnetz in die Zukunft: Genehmigung durch Bundesnetzagentur ebnet Weg für klimafreundliche Energieversorgung
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am heutigen Dienstag grünes Licht für den Bau des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes gegeben. Mit einer geplanten Leitungslänge von rund 9.000 Kilometern soll das Netz bis 2032 alle wichtigen Standorte für Produktion und Nutzung von Wasserstoff miteinander verbinden. Diese umfassen unter anderem große Industriezentren, Kraftwerke, Speicher, Erzeugungsanlagen und Importkorridore. Durch diese Infrastruktur wird auch eine Verknüpfung mit den europäischen Nachbarn möglich.
Das Netz wird zu etwa 60 Prozent aus umgestellten bestehenden Gasleitungen bestehen. Der Rest wird durch Neubaumaßnahmen realisiert. Die zu erwartenden Investitionskosten belaufen sich auf rund 18,9 Milliarden Euro.
Niedersachsen als Schlüsselregion der Wasserstoff-Infrastruktur
Niedersachsen spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes. Mit rund 1.800 Kilometern Leitungslänge wird das Bundesland maßgeblich an der neuen Infrastruktur beteiligt sein. Christian Meyer, Niedersächsischer Energie- und Klimaschutzminister, betonte die Bedeutung des Projekts für die Transformation der Industrie und die Energiewende:
„Die heutige Genehmigung des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes ist ein bedeutsamer Schritt für die Energiewende. Niedersachsen nimmt nun eine Vorreiterrolle beim Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur ein. Über 40 Prozent der Elektrolyseure und ein Großteil der Speicher werden hier angesiedelt sein, was die Bedeutung Niedersachsens als Standort für die grüne Wasserstoffwirtschaft unterstreicht.“
Investitionen und Förderung für die Wasserstoffwirtschaft
Niedersachsen unterstützt bereits zahlreiche Wasserstoffprojekte. Über die IPCEI Wasserstoff-Projekte werden Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gefördert, von der Erzeugung mittels Elektrolyseuren bis hin zur Speicherung und industriellen Nutzung. Das Land stellt hierfür rund 840 Millionen Euro bereit. Durch die Beteiligung des Bundes können so bis zu 2,8 Milliarden Euro für niedersächsische Wasserstoffprojekte mobilisiert werden.
Olaf Lies, Niedersächsischer Wirtschaftsminister, äußerte sich ebenfalls optimistisch über die künftige Rolle Niedersachsens in der europäischen Wasserstoffwirtschaft:
„Niedersachsen hat die Chance, das Herz der europäischen Wasserstoffwirtschaft zu werden. In den nächsten Jahren werden wir gemeinsam mit dem Bund und privaten Partnern viele hunderte Millionen in Wasserstoffprojekte investieren. Das Wasserstoff-Kernnetz wird dabei das zentrale Rückgrat für Produktion und Transport sein.“
Transformation der Industrie und Sicherung der Arbeitsplätze
Das Wasserstoff-Kernnetz und die damit verbundenen Projekte sind nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung einer klimafreundlichen Energieversorgung, sondern auch eine Grundlage für die Transformation der Industrie. Insbesondere CO2-intensive Branchen sind auf den Hochlauf der Wasserstoffproduktion angewiesen, um den Übergang zu einer klimaneutralen Produktion zu schaffen. Lies betonte die Wichtigkeit von Planungssicherheit und einem funktionierenden Absatzmarkt für Wasserstoff:
„Wir brauchen jetzt die zügige Umsetzung des Netzes und einen verlässlichen Markt für Wasserstoff. Denkbar wäre eine verbindliche Quote für die Verwendung klimaneutraler Gase in der Industrie. Dies würde Vertrauen schaffen und weitere Investitionen auslösen.“
Fazit: Deutschland setzt auf Wasserstoff als Energieträger der Zukunft
Mit der Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes hat die Bundesnetzagentur einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen, klimafreundlichen Energieversorgung gemacht. Die geplanten Investitionen in Milliardenhöhe sowie die Beteiligung von Schlüsselregionen wie Niedersachsen unterstreichen die Bedeutung von Wasserstoff für den Industriestandort Deutschland. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie schnell und effektiv der Aufbau dieser wichtigen Infrastruktur umgesetzt wird, um langfristig eine nachhaltige Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig Arbeitsplätze und Wohlstand zu erhalten.
Artikel basiert auf einer Pressemeldung