Friesland Porzellan – Porzellan mit Geschichte aus Ostfriesland

Anfang dieses Jahres war die Rede davon, das deutsche Traditionsunternehmen Friesland Porzellan zu schließen. Nach dem Zusammenschluss mit dem niederländischen Unternehmen Royal Goedewaagen geht es nun doch weiter.
Anfang dieses Jahres war die Rede davon, das deutsche Traditionsunternehmen Friesland Porzellan zu schließen. Nach dem Zusammenschluss mit dem niederländischen Unternehmen Royal Goedewaagen geht es nun doch weiter.

Friesland Porzellan – Porzellan mit Geschichte aus Ostfriesland

Ammerland Blue und Friesland la belle sind bekannte Produktserien des deutschen Traditionsunternehmens Friesland Porzellan. Mitte vergangenen Jahres mussten die Mitarbeiter des Unternehmens um ihre Arbeitsplätze bangen, da die Schließung zum 31. März dieses Jahres angekündigt wurde. Der Porzellanhersteller wäre damit kein Einzelfall gewesen. Leider verschwinden immer mehr deutsche Traditionsunternehmen.

Ein Grund dafür ist die billige Konkurrenz aus dem Ausland, häufig aus Fernost aber auch die Zunahme des Internetshoppings, wie das Vergleichsportal Meistervergleich.de in einer Umfrage festgestellt hat. Nun können die Mitarbeiter aus dem ostfriesischen Varel aufatmen, denn nach dem Zusammenschluss mit Royal Goedewaagen konnte das Aus abgewendet werden.

 

Friesland Porzellan – kurzer historischer Exkurs

Die Friesland Porzellanfabrik wurde 1953 von Horst Bentz im friesischen Varel als Teil der Unternehmensgruppe Melitta gegründet. Der Grund dafür war die unglaublich hohe Nachfrage nach Kaffeefiltern. Alles begann mit Porzellankaffeefiltern und den dazu passenden Kaffeekannen aus Steingut.

Als Freund von Horst Bentz hatte der Designer Jupp Ernst großen Einfluss auf die Entwicklung der Firma. Er und die Designerin Lieselotte Kantner entwarfen zahlreiche Geschirr-Serien. Zu den beliebtesten Produktserien gehören Ammerland Blue und Friesland la belle. Nach einer Stagnation des Verkaufs von Keramikgeschirr erfolgte 1970 eine Überarbeitung der Geschirrkollektion.

Feuerfestes Geschirr wurde in das Sortiment aufgenommen. Bereits Anfang der 1990er Jahre waren betriebsbedingte Kündigungen an der Tagesordnung, sodass die Mitarbeiterzahl nur noch bei 300 lag. Per Management-Buy-Out führten zwei leitende Angestellte das Unternehmen weiter. Aufgrund von Umsatzeinbußen und Betriebsrenten kam es 2004 zu einer Insolvenz.

Eine erneute Insolvenz 2005 konnte nicht verhindert werden. In der Folge übernahm der Gesellschafter-Geschäftsführer Uwe Apken das Traditionsunternehmen.

 

Das drohende Aus für Ammerland Blue und Friesland la belle

Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten kündigte die Geschäftsführung im Juli 2018 die Schließung des Unternehmens zum 31. März 2019 an. Der hohe Preisdruck machte der Porzellanfabrik zu schaffen. Anders als viele andere Marken fertigt Friesland ausschließlich in Deutschland. Kleinere Einzelhändler als Abnehmer brachen mehr und mehr weg. Der Vertrieb erfolgt vorwiegend über Warenhausketten, Möbelhandel und Online-Geschäfte.

 

Es geht weiter

Anfang 2019 kam die gute Nachricht. Die Schließung konnte abgewendet werden. Als Partner wurde das niederländische Unternehmen Royal Goedewaagen gewonnen, das seinen Sitz in der niederländischen Provinz Friesland hat und bereits seit 1610 aktiv ist. Es ist einer der ältesten Geschirrhersteller in Europa.

Die Friesland Porzellanfabrik beschäftigt noch 60 Mitarbeiter. Das neu gegründete Unternehmen heißt RGW Friesland Porzellan Gruppe und ist an zwei Standorten in den Niederlanden, einem Standort in Belgien und dem Standort in Varel vertreten.

Interessieren Sie sich für Produkte von Friesland? Ammerland Blue und Friesland la belle werden weiterhin produziert.

 

Fazit: Friesland Porzellanfabrik bleibt bestehen

Nach einem Zusammenschluss mit Royal Goedewaagen konnte die Friesland Porzellan die Schließung verhindern. Die neu gegründete Unternehmensgruppe betreibt den Standort in Varel mit 60 Mitarbeitern weiter. Beliebte Serien werden weiterhin hergestellt, neue Designs sollen folgen.