Geschäfte im Sommer gut gelaufen – Dauerthema Fachkräftebedarf
Oldenburg. Das Gastgewerbe im Oldenburger Land blickt auf eine gute Sommersaison (1. Mai bis 31. Oktober 2019) zurück. Für die zukünftige Geschäftsentwicklung gibt es jedoch auch negative Signale. Dies geht aus der jüngsten Saisonumfrage zum Tourismus der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor.
„Der warme Sommer 2019, der anhaltende Trend zum Urlaub im eigenen Land sowie die weiterhin stabile Arbeitsmarktlage und die steigende Nachfrage nach Geschäftsreisen sorgen für eine gute Stimmung im Gastgewerbe“, so Carola Havekost, Geschäftsführerin bei der IHK. Fast 95 Prozent der befragten Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe bewerten die Geschäfte im Sommer 2019 mit „gut“ oder „befriedigend“.
Die insgesamt getrübte gesamtwirtschaftliche Entwicklung schlägt sich in den Geschäftserwartungen der Gastgeber für die kommende Saison nieder. Generell sind die Erwartungen für die Wintersaison verhaltener als in der Sommersaison.
Der Blick in die kommende Saison fällt pessimistischer aus als im Vorjahr. Der IHK-Konjunkturklimaindex sinkt von 141,4 im Sommer 2018 auf 125,2 Punkte für den Sommer 2019. Der Index ist ein aus der Einschätzung der gegenwärtigen und der zukünftigen Geschäftslage ermittelter Stimmungswert.
„Die Unternehmen sehen ihre wirtschaftliche Entwicklung vor allem durch die Arbeitskosten, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den Fachkräftemangel eingeschränkt. Es ist nachvollziehbar, dass mehr als die Hälfte der Betriebe und damit deutlich mehr als im vergangenen Sommer 2018 plant, die Preise anzuheben“, so Havekost weiter.
„Die Möglichkeit der Einführung des digitalen Meldescheins ab Januar 2020, als eine Maßnahme des Bürokratieentlastungsgesetzes III, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Betriebe von vermeidbarem Aufwand zu entlasten. Für die Einführung hat sich unter anderem auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag eingesetzt.“
Das Sonderthema der Saisonumfrage beschäftigt sich mit dem anhaltenden Arbeitskräftemangel und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG), das im März 2020 in Kraft tritt.
Die Ergebnisse zeigen, dass rund ein Viertel der befragten Betriebe aus dem Gastgewerbe im Oldenburger Land offene Stellen längerfristig nicht besetzen kann, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden.
Um fehlende Kräfte zu ersetzen, möchte künftig etwa ein Viertel der Unternehmen gezielt Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern anwerben. Für mehr als die Hälfte der Betriebe (ca. 57 Prozent) ist es bislang zu aufwendig, Arbeitskräfte aus dem Ausland einzustellen.
„Die Umfrage zeigt auch, dass den Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben im Oldenburger Land bisher wenig über die Neuregelungen des FEG bekannt ist. Deshalb wünschen sich die Betriebe mehr Informationen, um Personal aus Drittstaaten zu beschäftigen“, erklärt Havekost. Die IHK berät die Unternehmen im Oldenburger Land zu den Neuregelungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer